Essbare Pflanzen mit Pfiff: Geschmack wächst auf unserer Wiese

Sind alle heimischen Pflanzen essbare Wildpflanzen?

Dass wir zuhause im eigenen Garten Gemüse und Obst anpflanzen, ist für die meisten ziemlich normal. Dass aber auch viele Kräuter, Blumen, Blüten oder "Unkraut" essbar sind, ist für viele nicht vorstellbar. Doch die Natur hat neben Obst und Gemüse so einiges zu bieten. Doch solltest du nicht alles essen, was du findest, denn auch in der Natur ist für den Menschen nicht alles verträglich. Giftige Pflanzen und unverträgliche Pflanzen, wie Hahnenfuß, eine Vielzahl an Pilzen oder schwarze Holunder (im Rohzustand), sollten gemieden werden und können bei Verwechslung schwere gesundheitliche Probleme mit sich ziehen. Daher gib bitte Acht! Wenn du dir nciht sicher bist, ob es sich um essbare Wildkräuter handelt, lass lieber die Finger davon!

Hast du etwas Essbares gefunden, beachte bitte, dass du Wildpflanzen am besten von ungedüngten Feldern und Wiesen pflücken solltest. Auch um eine viel befahrene Straße sollte man einen weiten Bogen machen. Hier lagern sich Schmutz und Schadstoffe ab, die du dann über die Ernährung zu dir nehmen würdest. 

Die bekanntesten heimischen Wildpflanzen, die du, wenn du keine Unverträglichkeit hast, essen kannst sind: 

• Löwenzahn
• Gänseblümchen
• Sauerampfer
• Brennnessel
• Bärlauch

Löwenzahn: Verwendung von Blüten und Blättern

Die leicht bitteren essbaren Blätter des Löwenzahns lassen sich ideal zu einem Salat verarbeiten. Löwenzahnsalat mit Ziegenkäse schmeckt echt lecker. Die Blüten eignen sich besonders gut für die Herstellung von Gelee, Sirup und Honig.

Vorsicht beim weißen Milchsaft: Dieser macht unschöne Flecken auf der Kleidung.

Natürliche Heilkraft des Löwenzahns: Er soll eine blutreinigende, harntreibende und antirheumatische Wirkung haben. Auch die Leberfunktion und Verdauung sollen von der gelben Blume positiv angeregt werden. Die Blüten des Löwenzahns fallen vor allem im Mai und Juni auf, er wächst aber das ganze Jahr. 

Gänseblümchen: Wirkung und Verwendung

Das Gänseblümchen taugt zu viel mehr als nur zu spaßigen Kinderspielen. Optisch werten Gänseblümchen jedes Gericht auf, sei es ein Salat oder als Dekoration täglicher Speisen. Zugegeben, das Gänseblümchen verfügt nicht über das stärkste Pflanzenaroma, aber sein feiner Geschmack lässt uns gerne mal von einer bunten Blumenwiese träumen.

Das Gänseblümchen ist reich an Bitterstoffen, ätherischen Ölen und organischen Säuren. Ihm werden reinigende, schweißtreibende und zusammenziehende Wirkungen nachgesagt. Auf heimischen Wiesen findet man das Gänseblümchen von März bis Oktober.

Sauerampfer: krautige Pflanze mit besonderem Geschmack

Der Sauerampfer macht seinem Namen alle Ehre, denn er schmeckt genauso, wie er heißt: sauer. Der spezielle Geschmack verleiht Eintöpfen und Suppen das gewisse Etwas. Du erkennst den Sauerampfer am blattlosen Stängel und an seinen rispenförmigen, kleinen, roten Blüten. Achte darauf, dass du nur junge, unbeschädigte Pflanzen verwendest, ältere Sauerampfer mit löchrigen Blättern sind nicht sehr bekömmlich.

Der Sauerampfer kommt besonders bei Verdauungsbeschwerden zum Einsatz. 

Achtung: Leute mit Eisenmangel sollten ihn aber auf Grund der enthaltenen Oxalsäure lieber meiden. Zu finden ist der Sauerampfer von Mai bis August.

Brennnessel: essbare Pflanze mit viel Vitamin C

Der Verzehr einer Brennnessel erscheint vielleicht zunächst etwas ungewöhnlich, verbindet man doch Berührungen mit der Pflanze als leicht schmerzhaft. Am besten ziehst du dir beim Sammeln und beim Verarbeiten der Pflanze Handschuhe an. Die Brennnessel kann in einer Vielzahl von Speisen verarbeitet werden, angefangen von Suppen bis hin zu Currys.

Der Vitamin-C-Gehalt der Brennessel ist sehr hoch, aber auch Vitamin A ist enthalten. Das Wildkraut zeigt positive Wirkungen bei Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden und Blasenproblemen. Blütezeit der Pflanze ist von Juli bis Oktober.

Bärlauch: essbar und wunderbar duftend

Bärlauch gehört zum ersten Frühlingsgruß des Jahres. Seine Blätter sprießen bereits zwischen März und April aus dem Boden. Unverwechselbar ist sein intensiver, an Knoblauch erinnernder Geruch und Geschmack. Bärlauch verfeinert viele Speisen, seien es Suppen oder Knödel.

Dem Bärlauch wird eine blutdrucksenkende, antiseptische und reinigende Wirkung nachgesagt. Doch Vorsicht beim Sammeln: Im Mai können die Blätter schnell mal mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens verwechselt werden!

Schmackhaft und kostenlos: Vorteile von essbaren Pflanzen und Wildpflanzen

Lange Zeit nur als Unkraut angesehen, erfreut man sich in der heimischen Küche immer mehr essbarer Wildpflanzen. Die Vorteile, die diese bieten, lassen sich sehen:

• Sie wachsen in unserer direkten Umgebung.
• Wilde Kräuter und Pflanzen schmecken lecker.
• Vielen essbare Wildpflanzen sind voller Nährstoffe.
• Sie stehen einem kostenlos zur Verfügung.

Die meisten Menschen kommen jedoch nicht auf die Idee, die vitaminreichen Pflanzen zu kosten. Dabei sind nur etwa zehn Pflanzenarten ungenießbar, alle anderen können unbedenklich verspeist werden.

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe und wozu dienen sie?

Sekundäre Pflanzenstoffe sind chemische Substanzen, die ausschließlich von Pflanzen gebildet werden. Anders als primäre Pflanzenstoffe – wie Fette, Kohlenhydrate und Proteine – kommen sekundäre Pflanzenstoffe nur in geringen Mengen vor.

"Sekundär" bedeutet, dass die Pflanzen diese Substanzen weder für den Zellaufbau noch für den Energiestoffwechsel benötigen. Sie dienen als Geschmacks-, Duft- und Farbstoffe, helfen der Pflanze beim Schutz gegen Insekten und sind deshalb für den Organismus einer Pflanze lebenswichtig.

Anders als Vitamine und Mineralstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe lange Zeit vernachlässigt worden, dabei erfüllen sie auch beim Menschen wichtige Schutzmechanismen.