Apfelpektin: Verwendung eines natürlichen Pflanzenstoffs

Wie wird Apfelpektin verwendet?

Als Apfelpektin bezeichnen wir den Ballaststoff Pektin, der aus Äpfeln gewonnen wird. Pektine sind natürliche Pflanzenstoffe, die nicht nur in Äpfeln, sondern auch in anderen Früchten wie Zitrusfrüchten, Birnen oder Heidelbeeren vorkommen. Am meisten Pektin befindet sich dabei in der Schale der Früchte.

Mit speziellen Extraktionsverfahren kann das Pektin aus der Schale gelöst werden. Je nach Herstellung und chemischer Struktur wird zwischen zwei Arten von Pektinen unterschieden: hochmethyliertes Pektin und gering methyliertes Pektin (auch Apfelpektin oder modifiziertes Pektin)

Hochmethyliertes Pektin findest du in verschiedensten industriell hergestellten Lebensmitteln, wo es als natürliches Binde- und Geliermittel fungiert. Du erkennst es an der Bezeichnung E 440. Im Gegensatz zu Apfelpektin bietet es dir kaum gesundheitliche Vorteile.

Zuhause kannst du Pektin-Pulver aus Apfelpektin ähnlich wie Agar Agar für die Herstellung von gelatinefreien Marmeladen nutzen. Pro Kilogramm Frucht brauchst du dafür 15 Gramm Apfelpektin. Unser Tipp: Zusätzlichen Zucker solltest du dabei auf keinen Fall vergessen, da die Masse so besser geliert.
Apfelpektin-Flocken aufgelöst in Wasser eignen sich aber auch super als Ei-Ersatz für vegane Kekse und Kuchen. Darüber hinaus kannst du Apfel-Pektin auch als gesunde Zutat in deine Ernährung integrieren, indem du das Pektin-Pulver in deinem morgendlichen Smoothie oder deinem Müsli genießt.

Apfelpektin: Wirkung auf Körper und Gesundheit

Der pflanzliche Ballaststoff wird aber nicht nur in der Lebensmittelindustrie verwendet, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel und Naturheilmittel. Hier allerdings in der Form des hochwertigeren Apfelpektins. Denn Apfelpektin kann dich unter anderem dabei unterstützen,

• erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte zu senken,
• Bluthochdruck zu lindern,
• deine Verdauung auszugleichen,
• deinen Darm zu stärken,
• dich zu entgiften und
• dir das Abnehmen leichter zu machen.

Egal, ob du unter einem nervösen Darm mit Durchfall, einer trägen Verdauung oder einem erhöhten Cholesterinspiegel leidest, Apfelpektin kann dich auf natürliche Weise dabei unterstützen, deinen Magen-Darm-Trakt zu stärken und zu deinem Wohlfühl-Ich zurückzufinden.

Was macht Pektin so besonders? 

Pektin besitzt mehrere Eigenschaften, die eine besonders gesundheitsrelevante Wirkung haben und es von anderen Ballaststoffen unterscheiden. Dazu zählt zunächst einmal die Fähigkeit, Flüssigkeiten und Schadstoffe aufzunehmen und zu binden. Sobald die wasserlöslichen Ballaststoffe im Darm mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, quellen sie zu einer gelartigen Masse auf, die wie bei Flohsamenschalen-Pulver ein Vielfaches des ursprünglichen Volumens hat.

Diese "Gelatine" legt sich wie eine schützende Schicht um deine Darmschleimhaut und hemmt das Wachstum schädlicher Bakterien. Gleichzeitig bindet die Pektin-Masse Stoffwechselabfallprodukte und schädliche Substanzen, die nicht mehr entweichen können und über den Stuhl ausgeschieden werden. Das hat viele positive Effekte. So können die Pektine bei Durchfall flüssigen Nahrungsbrei binden und dafür sorgen, dass sich dein Darm vollständig leert. Pektine können dir aber ebenso bei Verstopfung helfen, indem sie Nahrungsmittelreste binden und den Stuhlgang durch ihre Viskosität erleichtern.  

Pektine zählen zudem zu den sogenannten Polysacchariden, langkettigen Mehrfachzuckern. Allerdings werden sie nicht wie normaler Zucker verstoffwechselt und zeigen sich auch nicht auf deiner Hüfte. Die Ballaststoffe landen vielmehr verdaut in deinem Dickdarm, wo sie deinen guten Darmbakterien als Nahrung dienen und somit eine gesunde Darmflora begünstigen können.

Cholesterinspiegel mit Apfelpektin senken?

Eine der wichtigsten Eigenschaften von Pektin soll seine ausgleichende Wirkung auf die Cholesterinwerte sein. Diese ist absolut nicht zu unterschätzen, bedenkt man, dass ein zu hoher Cholesterinspiegel zu Arterienverkalkung und Bluthochdruck führen kann und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt.

Pektine können den Cholesterinspiegel senken, indem sie auch die Gallensäure in deinem Darm binden und entfernen. Gallensäure braucht dein Körper, um Fette verdauen zu können. Fehlt sie, produziert er neue Gallensäure, wobei er vorhandenes Cholesterin verbraucht. Der positive Effekt: Dein Cholesterinspiegel sinkt. Das gilt insbesondere für das schädliche LDL-Cholesterin. Zusätzlich sorgen die gesättigten Fettsäuren, die bei der Verstoffwechslung der Pektine entstehen, dafür, dass sich kein neues LDL-Cholesterin in der Leber absetzen kann.

Bei leichtem Durchfall kann bereits ein geriebener Apfel helfen. Wenn du jedoch einen hohen Cholesterinspiegel senken willst, solltest du auch auf einen hohen Pektingehalt setzen und lieber das hochwertige Apfelpektin verwenden.

In Abhängigkeit von deinen Cholesterinwerten solltest du durchschnittlich sechs Gramm Pektin täglich zu dir nehmen und das regelmäßig für mindestens acht Wochen. Ob du dabei auf Apfelpektin-Kapseln oder loses Pulver zurückgreifst, bleibt ganz dir überlassen. Falls du Pektin Pulver bevorzugst, mischst du es am besten in einem Hochleistungsmixer mit ausreichend Wasser oder Saft und trinkst es dann möglichst zügig. Um deinen Cholesterinspiegel langfristig niedrig zu halten, solltest du unbedingt auch auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Ballaststoffe in deinem Speiseplan achten.

Was solltest du bei der Einnahme von Pektin beachten?

Als natürliches Mittel ist Pektin ebenso für Kinder wie für Erwachsene geeignet. Es gibt aber auch einige Dinge, die du bei der Anwendung beachten solltest.

• So ist es besonders wichtig, während der Einnahme von Pektin auf deinen Flüssigkeitshaushalt zu achten. Pro Teelöffel Pektin-Pulver brauchst du mindestens 200 Milliliter Wasser oder Saft und auch über den Tag kann dein Bedarf erhöht sein.
• Andere Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente solltest du in einem Abstand von mindestens zwei Stunden zum Pektin einnehmen, um die Stoffe nicht gleich wieder auszuspülen.
• Vorsicht ist auch geboten, wenn du oder dein Kind eine Fructose- oder Fructan-Unverträglichkeit habt. In diesem Fall kann Apfelpektin Magen-Darm-Beschwerden sogar verschlimmern.