Hoher Blutdruck – was tun? Tipps und Mittel für spürbare Erleichterung

Volksleiden hoher Blutdruck: Warum ist es wichtig, einen erhöhten Blutdruck zu reduzieren?

Bluthochdruck, auch als Hypertonie bezeichnet, zählt zu den am häufigsten unterschätzten Gesundheitsrisiken. Das mag vor allem daran liegen, dass die Symptome zunächst sehr schleichend einsetzen und nur schwer zuzuordnen sind, denn der Blutdruck wird unbewusst vom Körper gesteuert. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit und leichte Wassereinlagerungen in den Beinen zählen zu den frühen Symptomen von Bluthochdruck.

Liegt der Blutdruck über längere Zeit über den normalen Werten, nimmt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen zu. Zudem können auch die Gefäße in anderen Organen wie dem Gehirn, der Leber oder dem Auge irreparabel geschädigt werden. Einen erhöhten Blutdruck zu senken, ist deshalb extrem wichtig, wenn du fit und gesund bleiben und ein langes Leben genießen willst.

Was bedeutet Bluthochdruck?

Als Blutdruck bezeichnen wir die Kraft, mit der das Blut gegen die Wände unserer Venen und Arterien drückt. Diese Kraft ist entscheidend, um den Blutfluss im Körper aufrechtzuerhalten und unsere Zellen und Organe mit lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen. Der Blutdruck ist dabei von zwei prinzipiellen Faktoren abhängig: Erstens von der Kraft (bzw. dem Druck), mit dem unser Herzmuskel das Blut durch die Gefäße pumpt. Zweitens davon, wie elastisch und wie weit unsere Gefäßgänge sind. So steigt der Blutdruck natürlicherweise mit dem Älterwerden, da die Elastizität der Gefäße immer mehr abnimmt.

Gemessen wird der Blutdruck in "mmHg", diese Abkürzung steht für "Millimeter Quecksilbersäule". Als Messwerte dienen zwei Größen, der systolische und der diastolische Wert. Der systolische Wert beschreibt den höchsten Druck in den Gefäßen, der dann auftritt, wenn der Herzmuskel sich am stärksten anspannt und das Blut mit voller Kraft durch die Venen pumpt. Wohingegen der diastolische Wert den niedrigsten Druck beschreibt. Er tritt dann auf, wenn unser Herzmuskel entspannt und mit Blut gefüllt ist.

Als normal gilt ein Blutdruck von 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck oder Hypertonie spricht man ab 140/90 mmHg, wobei bereits ein erhöhter Blutdruck von 135/85 mmHg über lange Zeit problematisch sein kann.

Wie kommt es zu hohem Blutdruck und wer ist davon betroffen?

Bluthochdruck kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Bestimmte Faktoren wie starke Temperaturschwankungen, körperliche Anstrengung, hormonelle Veränderungen oder der tageszeitliche Rhythmus können dafür sorgen, dass deine Blutdruckwerte auf natürliche Weise steigen. Auch während deiner Periode oder in den Wechseljahren kann es durch die Hormonumstellungen zu Abweichungen vom normalen Blutdruck kommen.

Problematisch und ungesund wird es erst, wenn der Bluthochdruck langanhaltend auftritt. Je nach Ursachen lässt sich dabei zwischen zwei Arten von Bluthochdruck unterscheiden: der primären und der sekundären Hypertonie.

Die meisten Patienten mit Bluthochdruck leiden laut Angaben der Deutschen Hochdruckliga e.V. an einer primären Hypertonie, auch als essenzielle oder arterielle Hypertonie bezeichnet. Diese Form des Bluthochdrucks lässt sich nicht auf eine andere Erkrankung zurückführen. Das Risiko für arterielle Hypertonie nimmt mit dem Alter stetig zu, weshalb die Deutsche Herzstiftung Erwachsenen ab 40 Jahren regelmäßige Blutdruckmessungen empfiehlt. Aber auch ein ungesunder Lebensstil durch Alkohol, Rauchen, Übergewicht, Stress oder mangelnde körperliche Bewegung kann sich negativ auf dein Herz-Kreislauf-System auswirken und diese Form des Bluthochdrucks begünstigen. 

Weit seltener kommt es zur sekundären Hypertonie, derjenigen Art des Bluthochdrucks, die andere Erkrankungen oder Medikamente zur Ursache hat. Insbesondere Nierenerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Schilddrüsenprobleme und Schlafapnoe zählen hier zu den Risikofaktoren. Auch die regelmäßige Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten wie Ibuprofen oder der Anti-Baby-Pille kann dazu führen, dass sich dein Blutdruck erhöht.

Was kannst du gegen Bluthochdruck tun?

Bevor du dich selbst behandelst, solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und deine Blutdruckwerte genau überprüfen lassen. Je nach Schweregrad kann es notwendig sein, Medikamente zur Behandlung des Bluthochdrucks zu nehmen. Herkömmliche blutdrucksenkende Medikamente sind jedoch leider nicht frei von Nebenwirkungen. So werden bestimmte Wirkstoffe in den Medikamenten wie beispielsweise ACE-Hemmer von vielen Patienten nicht gut vertragen, weil sie Reizhusten und Hautausschlag auslösen können. 

Die medikamentöse Therapie ist zudem nicht der einzige Weg, Hypertonie zu reduzieren und sollte auch nicht als alleinige Behandlung angewandt werden. Sinnvoller ist es, mit einem ganzheitlichen Ansatz gegen Hypertonie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzugehen. Denn mit einem gesunden Lebensstil, ausreichend Bewegung, wenig Stress und der richtigen Ernährung kannst du deinen Bluthochdruck auf natürliche Weise in den Griff bekommen. 

Wie kannst du durch Bewegung und Ruhe deinen Bluthochdruck senken?

Körperliche Bewegung zählt zu den besten Methoden, um Bluthochdruck zu senken. Sie fördert die Durchblutung und Herz-Kreislauf-Gesundheit und kann dir zudem dabei helfen, Übergewicht zu reduzieren. Insbesondere Ausdauersportarten, wie Joggen, Schwimmen, Wandern oder Radfahren, können dich dabei unterstützen, deine Werte zu normalisieren. Mindestens fünfmal pro Woche solltest du dafür 30 Minuten lang trainieren. Achte beim Training aber unbedingt darauf, dass dein Puls in einem normalen Bereich bleibt und du dich noch ganz normal unterhalten kannst!

Auch andere Sportarten wie Yoga, Gymnastik oder Pilates können dazu beitragen, erhöhte Werte zu senken. Selbst der abendliche Spaziergang nach der Arbeit kann eine positive Wirkung auf deinen Blutdruck haben. Entscheidend ist vor allem, dass du die Bewegung regelmäßig machst und dir damit eine gesunde Routine schaffst.

Sport hat zudem noch einen weiteren positiven Effekt auf Körper und Geist: Er reduziert Stress. Stressvermeidung ist enorm wichtig, um den Blutdruck zu senken. Bei hohen Werten solltest du neben der Bewegung am besten auch gezielte Entspannungstechniken anwenden. Meditation, autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Tai-Chi, Waldbaden sowie Atemübungen sind dafür bestens geeignet. Bereits eine fünfminütige Atemübung pro Tag kann deinen systolischen Wert in zwei Monaten um bis zu 9 mmHg senken. Wichtig dafür ist allerdings auch hier das tägliche Üben.

Blutdruck natürlich senken: Welche Lebensmittel unterstützen dich dabei?

Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist unverzichtbar, wenn der Blutdruck zu hoch ist. Eine basische Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst und ungesättigten Fettsäuren ist optimal, um den Bluthochdruck zu senken und Übergewicht zu vermeiden. Zudem gibt es einige Lebensmittel, denen aufgrund ihrer Nähr- und Vitalstoffe eine mögliche blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt wird. Dazu zählen:

• Zwiebel
• Knoblauch
• Rote Beete
• Fenchel
• grünes Blattgemüse
• rote Beeren
• Granatapfel
• Hülsenfrüchte
• Haferflocken
• Nüsse 
• Samen
• fetthaltiger Seefisch
• und fettarme Milchprodukte.

Diese Lebensmittel sind reich an B-Vitaminen, Vitamin C, Kalium, Magnesium, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, die sich normalisierend auf den Blutdruck auswirken können. Insbesondere das Trinken von einem halben Liter frisch gepresstem Rote-Beete-Saft soll den Bluthochdruck akut senken. Für diese Wirkung verantwortlich gemacht werden die enthaltenen Nitrate, die gefäßerweiternd wirken. Zum Trinken eignet sich aber auch grüner Tee oder Hibiskus-Tee.

Welche Lebensmittel solltest du bei Hypertonie lieber meiden?

Ebenso wie es blutdrucksenkende Lebensmittel gibt, gibt es auch Lebensmittel und Getränke, die eine Hypertonie und koronare Herzkrankheiten begünstigen können. Dazu zählen insbesondere Fast-Food und Fertigprodukte sowie stark verarbeitete Lebensmittel, aber auch der übermäßige Verzehr tierischer Lebensmittel, vor allem dann, wenn sie extrem fetthaltig sind.

Salami, Schweinebraten und Bratwurst fördern nicht nur die Verkalkung der Arterien, sondern enthalten meist auch große Mengen Kochsalz, das ebenfalls den Blutdruck in die Höhe steigen lassen kann. Vermeidest du hingegen Fertigprodukte und achtest darauf, maximal fünf Gramm Kochsalz täglich zu dir zu nehmen, kannst du dieses Risiko minimieren.