Warum scheitern Beziehungen?
Die ersten Tage und Monate haben wir eins nämlich nicht getan: Ansprüche gestellt! Wir trauten uns, als alles neu war, nicht, den anderen in irgendeiner Weise einzuschränken. Wir haben ihn einfach so genommen, wie er war. Da wir unsicher waren, ob der andere bei uns bleibt oder nicht, haben wir uns intuitiv so benommen, wie es eigentlich immer sein sollte. Wir waren einfach nur froh, den geliebten Schatz zu sehen, Zeit mit ihm zu verbringen. Einfach Da-Sein, gemeinsam Eins zu Sein.
Wir haben dem anderen weder gesagt, was er zu tun, noch was er zu lassen hat. Wir verlangten keine Treue und suchten keine Kontrolle. Die eigenen Ansprüche waren auf ein Minimum beschränkt und man kannte nur ein Ziel: den anderen glücklich zu machen.
Dann veränderten wir uns. Unser eigenes Glücklichsein stand plötzlich wieder im Vordergrund und somit erwachte die Angst. Die Angst vor Verlust, die Angst davor, nicht geliebt zu sein und letztlich die Angst, nicht gut genug zu sein. Da ging es los, respektive von da an ging es bergab. Wir begannen, Ansprüche zu stellen und Erwartungen zu haben. Nun eröffneten wir also ein riesiges Feld der Verletzbarkeit. Weil man ja nicht verletzt werden will, begannen wir, uns zu schützen. Dieser Schutz trennt. Die Angst verunsichert und unser Verlangen nach Liebesbeweisen wuchs. Bald wusste der andere nicht mehr, wie er uns von einer Liebe überzeugen kann. Nun wird es ernst. Nun regiert die Angst und beginnt mit dem Verkehrtesten, was man in einer Beziehung machen kann: Festhalten!