Hafermilch selber machen: Was sind die besten Rezepte?

Warum lohnt es sich, Hafermilch selber zu machen?

Hafermilch ist mittlerweile in jedem Supermarkt erhältlich. Zwei bis drei Euro kostet der handelsübliche Tetrapack, wobei der Preis je nach Marke, Qualität und Region variieren kann. Gar nicht so viel Geld, denkst du dir jetzt vielleicht und warum sollte ich mir die Mühe machen, meine Hafermilch selbst herzustellen, wenn sie doch überall im Handel verfügbar ist?

Tatsächlich gibt es einige Gründe, die dafür sprechen, den leckeren Haferdrink einfach selbst zu machen, denn das selbstgemachte Produkt hat sowohl ökonomische, ökologische, als auch gesundheitliche und gustatorische Vorteile. Wer täglich Hafermilch trinkt, ist mit der selbstgemachten Variante definitiv besser beraten.

• Für die Herstellung brauchst du lediglich Hafer, Wasser und Salz, also drei supergünstige Zutaten.
• Auch die Zubereitung ist schnell und unkompliziert. Verglichen mit dem langen Anstehen nach Feierabend an der Supermarktkasse wirst du hier kaum Zeit einbüßen.
• Außerdem tust du etwas Gutes für die Umwelt, wenn du auf die selbstgemachte Milchalternative setzt, da du keinen unnötigen Müll erzeugt. Du kannst sogar leere Kuhmilch-Flaschen recyceln und zum Befüllen verwenden. Benutzt du zusätzlich regional angebauten Hafer in Bio-Qualität, ist dein ökologischer Fußabdruck gleich null. 

Der größte persönliche Vorteil ist jedoch, dass du genau weißt, was in deiner selbstgemachten Hafermilch steckt. Auch im Bio Haferdrink aus dem Supermarkt befinden sich oft versteckte Zucker, gesättigte Fettsäuren aus Sonnenblumenöl sowie unnötige, künstliche Aromen oder Zusatz- und Konservierungsstoffe. Bei deiner selbstgemachten Hafermilch kann dir das nicht passieren, hier entscheidest du, was drinnen ist und was nicht.

Wie gesund ist Hafermilch?

Hafermilch, die im Handel stets als Hafer-Drink bezeichnet wird, da der Begriff "Milch" rechtlich geschützt ist, ist prinzipiell eine gesunde, ökologische und regionale Alternative zu tierischer Milch – eben jener Milch, die historisch bedingt die Bezeichnung Milch tragen darf.

Die pflanzliche Alternative ist nicht nur für vegan lebende Menschen ein super Ersatz, sondern auch für Menschen, die tierische Produkte wie Milch aufgrund der in ihnen enthaltenen Laktose nicht vertragen oder verzehren dürfen.

Die Grundzutat unserer pflanzlichen Milch ist Hafer, ein regionales Superfood unter den Getreiden. Das liegt vor allem an den im Hafer enthaltenen Nährstoffen. Dank komplexen Kohlenhydraten und Beta-Glucanen, einer Art löslicher Ballaststoffe, halten dich Haferflocken lange satt und sorgen für eine gute Verdauung und weniger Heißhungerattacken als andere Getreide. Zu den gesunden Nährstoffen im Hafer zählen zudem 

• Vitamin E
• B-Vitamine (B2, B6),
• Folsäure,
• ungesättigte Fettsäuren,
• pflanzliche Proteine 
• und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und Phosphor.

Viele dieser Nährstoffe sind in der gekauften Hafermilch leider nicht mehr vorhanden. Denn bei der industriellen Herstellung wird der Hafer geschrotet und gemeinsam mit dem Wasser hoch erhitzt. Durch die Hitze werden viele Vitamine und Mineralstoffe zerstört. Zusätzlich kommen meist noch Enzyme hinzu, die die anschließende Fermentation (ebenfalls ein Mittel der Konservierung) beschleunigen und die langkettigen Kohlenhydrate (Polysaccharide) des Getreides zu Einfachzuckern (Oligosacchariden) umwandeln. Das ist der Grund dafür, dass die meisten Hafer-Drinks so süß schmecken. Sie enthalten nun bis zu 50 Gramm Zucker je Liter, der nicht deklariert werden muss und direkt in dein Blut geht. Bei dem selbstgemachten Milchersatz handelt es sich deshalb auch um die gesündere Variante, künstliche Vitamine brauchst du hier auch nicht. Da die Hafermilch nicht gekocht wird, sind hier noch alle Nährstoffe enthalten.

Was sind die besten Hafermilch Rezepte?

Hafermilch selbst herzustellen ist super einfach und kostet kaum Zeit, vor allem dann, wenn du dich an unser Blitz-Rezept für frische Hafermilch hältst. Als Zutaten brauchst du dafür lediglich:

• einen Liter Wasser (sehr kalt!)
• 80 Gramm feine Haferflocken in Bio-Qualität
• zwei bis drei Eiswürfel
• zwei Datteln (optional)
• und eine Prise Salz

Als Küchenutensilien benötigst du zudem einen guten Hochleistungsmixer, einen Nussmilchbeutel und eine gründlich gereinigte Flasche für deine selbstgemachte Milch. Hier ist unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Herstellen deiner eigenen Hafermilch:

1. Gib alle Zutaten gemeinsam in den Mixer und mixe sie für circa zwei Minuten auf hoher Stufe bis eine homogene Flüssigkeit entsteht!
2. Anschließend gießt du die Flüssigkeit durch den Nussmilchbeutel und drückst die Reste gründlich aus und füllst die vegane Milch in die bereitgestellte Flasche. Im Kühlschrank ist der selbstgemachte Bio Hafer-Drink auch ohne Kochen drei Tage haltbar.

Ein weiterer Tipp: den gröberen Trester, der im Nussmilchbeutel übrig bleibt, kannst du wie Haferflocken für ein Porridge, vegane Haferkekse oder als Bindemittel für vegane Linsenlaibchen verwenden.

Worauf solltest du bei der Zubereitung von Hafermilch achten?

Besonders wichtig bei der Zubereitung deiner Hafermilch ist, dass das Wasser möglichst kalt ist und sich die Flüssigkeit beim Pürieren nicht zu sehr erhitzt, da sich sonst ein unappetitlicher Schleim bilden kann, der meist auch beim Kochen entsteht. Das kannst du aber verhindern, indem du die Eiswürfel dazu gibst. Auch auf die Prise Salz solltest du auf keinen Fall verzichten, da sie den Geschmack verfeinert.

Anstelle von feinen Haferflocken kannst du natürlich auch grobe Haferflocken verwenden. Diese solltest du jedoch in trockenem Zustand fein mixen oder für mindestens zehn Minuten in Wasser einweichen.

Im Internet findest du zudem den Tipp, einen feinen Sieb oder eine Nylonstrumpfhose anstelle eines Nussmilchbeutels zu verwenden. Davon raten wir dir definitiv ab. Ein Nussmilchbeutel ist in jedem Fall das beste Arbeitswerkzeug für eine restlose und feine Hafermilch.

Wie kannst du dein Hafermilch Rezept abwandeln?

Natürlich lässt sich dieses Rezept noch beliebig variieren, es ist sozusagen das Basisrezept, auf dem du aufbauen kannst. Denn unser Rezept ist die einfachste und natürlichste Form, Hafermilch herzustellen. Sie schmeckt lecker, kernig nach Haferflocken und lange nicht so süß wie diejenige aus dem Supermarkt.

Wer sich einmal an den süßen Geschmack gewöhnt hat, kann nach Belieben ein gesundes Süßungsmittel wie Datteln, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker hinzugeben, das den Blutzuckerspiegel nicht so in die Höhe treibt wie der einfache Zucker. Auch Zimt, gemahlener Kardamom oder eine Prise echte Vanille wandeln das Rezept gekonnt ab und sorgen für mehr Süße, ganz ohne Zucker.

Wenn du eine aufschäumbare, cremige Hafermilch für deinen Cappuccino oder Milchkaffee herstellen willst, musst du das Rezept ebenfalls abwandeln. Für die Barista-Hafermilch brauchst du nämlich unbedingt einen Teelöffel Lecithin, beispielsweise aus Sonnenblumenkernen und einen Esslöffel Sonnenblumenöl zum oben genannten Rezept. Beide Zutaten mixt du einfach mit. Das geschmacksneutrale Öl sorgt für die cremige Konsistenz, wie sie auch Kuhmilch dank des natürlichen Fettgehalts hat und das Lecithin verhindert, dass die vegane Milch beim Erhitzen ausflockt.