Lichttherapie soll die Symptome von Schuppenflechte oder Psoriasis reduzieren können. Da dabei UV-Licht verwendet wird, steigt eventuell auch das Risiko für Hautkrebs. Damit das nicht passiert, muss die Anwendung gut dosiert sein und die richtige Bestrahlung vom Arzt bestimmt werden.
Welche Arten von Lichttherapie können bei Schuppenflechte helfen?
Die Haut von Menschen mit Psoriasis kann von einer Lichttherapie profitieren. Dabei wird UV-Licht in einem bestimmten Frequenzbereich genutzt. Da diese Therapie aber auch ein gewisses Risiko birgt, sollte sie nie über lange Zeit und nur in Absprache mit dem Arzt angewendet werden. Grundsätzlich unterscheidet man mehrere Arten von Lichttherapie:
- Bade-Licht-Therapie (Ballneophototherapie): Bei dieser Lichttherapie werden salzige Bäder (z. B. mit Totes-Meer-Salz) und Bestrahlung mit UV-A-Strahlen und UV-B-Licht miteinander kombiniert. Studien zeigen, dass sich bei Patienten mit Psoriasis bei einer Bade-Licht-Therapie im Gegensatz zur Bestrahlung mit reinem UV-Licht die Erfolge erhöhen.
- UV-B-Lichttherapie (Breitspektrum): Bei der Therapie mit UV-B-Strahlen sind die Nebenwirkungen weitaus geringer als bei der PUVA-Therapie. Sie wird deshalb öfter empfohlen als die PUVA. Dazu gibt es die Möglichkeit einer sogenannten selektiven UV-B-Therapie (SUP). Dabei wird die Strahlung auf den Hauttyp und das Beschwerdebild eingestellt.
- Lasertherapie: Sogenannte Excimerlaser senden eine sehr konzentrierte Form des UV-B-Lichts aus. Diese treffen nur erkrankte Haut und nicht den gesamten Körper. So kann das Risiko für Hautkrebs reduziert werden. Diese Behandlung ist relativ neu und soll eine sehr wirkungsvolle Therapie zur Behandlung einzelner Plaques sein.
- Photochemotherapie (PUVA): Diese Lichttherapie wird nur bei besonders schweren Fällen angewendet. Vor der Behandlung werden dem Patienten Psoralene gegeben. Diese pflanzlichen Wirkstoffe machen die Haut sensibler für das UV-Licht. Anschließend wird die Haut mit UV-A-Strahlen bestrahlt, die tief in die Haut eindringen. Zwar ist diese Behandlung wirksamer als die Behandlung mit UV-B-Licht. Sie erhöht aber auch das Hautkrebsrisiko erheblich.
Bei den einzelnen Therapien mit Licht kann sich je nach Bestrahlung als Nebenwirkung ein Sonnenbrand bilden. Menschen mit Lichtallergien oder genetisch bedingtem Hautkrebsrisiko müssen auf die Behandlung mit UV-Strahlen in jedem Fall verzichten.
Welche Methoden für die Behandlung von Psoriasis gibt es noch?
Schuppenflechte ist derzeit nicht heilbar. Allerdings können die Patienten durch einen gesunden Lebensstil, insbesondere durch eine passende Ernährung, dazu beitragen, dass die Schübe seltener auftreten. Dazu zählt der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Außerdem sollten Lebensmittel mit viel Arachidonsäure wie Fleisch und Wurst vermieden werden. Es gibt allerdings Lebensmittel, die der Schuppenflechte entgegenwirken können - etwa fetter Seefisch mit vielen Omega-3-Fettsäuren, aber auch Speiseöle wie Leinöl oder Traubenkernöl. Außerdem sollten Patienten mit Psoriasis scharfe Gewürze und Zitrusfrüchte vermeiden. Welche Lebensmittel zu den Triggern gehören, ist aber von Patient zu Patient verschieden.
Die Behandlung von mittleren und schweren Verläufen von Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis erfolgt meist mit Medikamenten. Neben einer speziellen Hautpflege mit Salben, die vor allem den Juckreiz lindert, bremsen die Medikamente das Immunsystem. Neueste Medikamente sind gentechnisch hergestellte Antikörper, die bestimmte Botenstoffe hemmen, die das Immunsystem überreagieren lassen.
Was ist Schuppenflechte und welche Symptome treten auf?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung. Während sich bei normalen Menschen die Haut in mehreren Wochen erneuert, erneuert sich die Haut von Patienten mit Schuppenflechte oder Psoriasis alle paar Tage. Die Haut reagiert ähnlich wie bei einer Verletzung der Haut mit einer Entzündung. Es bilden sich ständig neue Hautzellen. Das zeigt sich dann als schuppige Flechten an der Oberfläche der Haut. Die Hautstellen sind meist gerötet und scharf begrenzt. Die Krankheit kann am ganzen Körper auftreten. Meistens aber an folgenden Stellen:
- Ellbogen
- Knie
- Kopf
- Ohren
- Bauchnabel
- Pofalte
- Steißbein
Zu den Symptomen zählen außerdem Juckreiz und Brennen. Die Erkrankung ist nicht ansteckend und verläuft nahezu immer schubweise. Die Ursachen für eine Psoriasis sind oft nicht genau abzuklären. Die meisten Menschen mit Schuppenflechte besitzen eine genetische Veranlagung dazu. Das bedeutet, dass in der Familie Schuppenflechte bereits vorgekommen ist. Außerdem braucht es meist einen sogenannten Trigger-Faktor, damit die Krankheit ausbricht. Die Symptome können allerdings auch ohne Trigger-Faktor auftreten. Einige Menschen mit Schuppenflechte entwickeln im Krankheitsverlauf eine Psoriasis-Arthritis. Bei der Psoriasis-Arthritis betrifft die Entzündungsreaktion neben der Haut auch die Gelenke. Dabei sind Gelenkhaut, Knochen, Gelenkskapseln und Sehnen betroffen. Bei einfachen Verläufen der Schuppenflechte können Salben und eine gute Hautpflege, etwa mit Aloe Vera, helfen.