
Seit Marilyn Monroe oder Super-Model Cindy Crawford gelten Muttermale im Gesicht ja als "Schönheitsfleck". Dennoch kann es vorkommen, dass solche Leberflecke als störend empfunden werden oder gar gefährlich sind. Doch wann sollte man Muttermale entfernen lassen und wann sind Leberflecke harmlos? Hier gibt es die Antworten.
Wann muss man ein Muttermal entfernen?
Ein Hautmal wird dann als gefährlich eingestuft, wenn eine Veränderung nach der ABCDE-Regel vorliegt. Man kann sich nach diesen Regeln auch selbst regelmäßig untersuchen.
- Asymmetrischer Leberfleck
- Begrenzungen sind nicht deutlich sichtbar
- Die Farbgebungen (Coloration) im Leberfleck sind unterschiedlich
- Der Leberfleck ist deutlich größer als fünf Millimeter (Durchmesser)
- Der Leberfleck verändert sich in Form und Größe oder juckt, nässt und blutet (Entwicklung).
Zur Erkennung, ob ein Hautmal als gefährlich oder nicht eingestuft wird, gibt es sogar schon diverse Apps. Die funktionieren allerdings völlig unterschiedlich. Während die einen Apps über einen Algorithmus die verdächtigen Hautmale identifizieren, berechnet eine andere App die Gefährlichkeit nach der ABCD-Regel. Eine Diagnose vom Hautarzt ist aber noch immer am zuverlässigsten. Der untersucht die Haut nämlich mit einem sogenannten Dermatoskop, das Hautmale beleuchtet und vergrößert. Aber sogar hier existiert bereits eine App. Mit einem Aufsatz für das Handy, der ähnlich einem Dermatoskop funktioniert, kann man seine Hautmale beobachten und dokumentieren. Dennoch ist auch hier eine professionelle Diagnose durch einen Hautarzt immer notwendig.
Wenn eine Veränderung eines Leberflecks nach den ABCD-Regeln vorliegt, solltest du umgehend den Hautarzt aufsuchen. Ob eine bösartige Gewebsveränderung vorliegt, wird mit völliger Sicherheit erst dann im Labor festgestellt, wenn das Muttermal entfernt wurde. Bei Frauen können viele Hautmale beispielsweise durch Hormonveränderungen etwa während der Schwangerschaft entstehen. Diese sollten besonders genau beobachtet werden. Denn Studien bestätigen, dass solche hormonbedingten Hautmale oft ein mehrfach höheres Krebsrisiko bedeuten. In den meisten Fällen hat die Art der Entstehung der pigmentierten Hautmale hat aber nichts mit dem Hautkrebs-Risiko zu tun. Allerdings gibt es auch Hautmale am Körper, die einfach aus optischen Gründen als lästig empfunden werden. Sie können durch eine kosmetische Operation ganz einfach entfernt werden.
Arten und Kosten: Wie können auffällige Muttermale entfernt werden?
Die plastische Schönheitschirurgin Dr. Susanne Aschauer weiß, wie man die lästigen Flecken ohne hässliche Narben möglichst schonend und sanft entfernt. "Oft passiert so eine Entfernung rein aus kosmetischen Gründen", so Dr. Aschauer. Etwa, weil ein Muttermal im Gesicht als störend empfunden wird.
Die Entfernung eines Leberflecks kann auf verschiedene Arten stattfinden. So wird er beispielsweise ausgestanzt oder mittels Skalpell entfernt. Unauffällige Muttermale können ohne Sicherheitsabstand, also ohne viel Gewebe, entfernt werden. Eine lokale Betäubung verhindert Schmerzen während des Eingriffs. Die Wunde wird genäht und verheilt nach einigen Tagen vollständig. Der Eingriff selbst dauert nur einige wenige Minuten. "Man ist sofort nach der Operation wieder gesellschaftsfähig", betont Dr. Susanne Aschauer.
Liegt eine medizinische Notwendigkeit für den Eingriff vor, wird je nach Krankenkasse auch bei Wahlärzten ein Teil der Kosten zurückerstattet. "Die Kosten für das Entfernen eines Muttermals beginnen bei 200 Euro", so Dr. Susanne Aschauer. Im Anschluss an die Behandlung muss eine konsequente Pflege der Narbe stattfinden. Außerdem sollte man diese unbedingt vor der Sonne schützen. Einige Hautärzte verschreiben dazu ein silikonhaltiges Gel, das mindestens drei Monate aufgetragen werden muss.
Kann man Leberflecken mit Laser entfernen?
Bei rein kosmetischen Operationen, beispielsweise im Gesicht, wird oft auch der Laser für die Muttermal-Entfernung verwendet. Bei dieser Form der Behandlung wird der Leberfleck regelrecht verbrannt. Es entsteht keine offene Wunde. Deshalb kommt es hier kaum zur Bildung von Narben. Es können allerdings leichte Schwellungen und Entzündungen nach dem Eingriff entstehen, die aber nach ein paar Tagen abklingen. Allerdings raten viele Hautärzte von der Entfernung durch Laser ab. Denn der Laser "verbrennt" die Haut oberflächlich. Veränderungen, die sich in tieferen Schichten abspielen, sind durch die Behandlung dann nicht mehr sichtbar. Im schlimmsten Fall bleibt Hautkrebs dann unentdeckt. Deshalb sollte der Laser tatsächlich nur bei kosmetischen Operationen zum Einsatz kommen.
Angeborene Schönheitsflecken: Was sind Muttermale eigentlich?
Muttermale sind eigentlich umgangssprachlich und bezeichnen sogenannte Leberflecke, die wir oft schon seit der Geburt auf unserer Haut tragen. Medizinisch gesehen fallen darunter aber auch alle Hautmale, die im Lauf unseres Lebens dazu kommen. Im Fachjargon nennt man Muttermale auch Nävus. Tatsächlich sind Leberflecke eine Ansammlung von Pigmenten auf der Haut. Menschen mit heller Haut haben meist mehr Leberflecke als dunkle Typen. Sie können überall am ganzen Körper auftreten. Sie besitzen unterschiedliche Durchmesser, können winzig klein oder sogar ziemlich flächendeckend sein. Als störend werden sie meist im Gesicht empfunden. Viele Menschen lassen sich Leberflecke im Gesicht aus kosmetischen Gründen entfernen.
Allerdings können Leberflecke auch aus medizinischen Gründen entfernt werden, speziell dann wenn der Verdacht auf Hautkrebs vorliegt. "Dann ist eine feingewebliche Untersuchung notwendig, um klar zu stellen, ob es sich im speziellen Fall um eine bösartige Veränderung handelt", weiß Dr. Susanne Aschauer. Die plastische Schönheitschirurgin mit Ordination in Bad Schallerbach und Wels in Oberösterreich hat sich neben gängigen Schönheitsoperationen auch auf die Entfernung von auffälligen Muttermalen spezialisiert. Prinzipiell kann jedes Hautmal irgendwann einmal Hautkrebs werden. Deshalb sollte man sich regelmäßig und mindestens einmal im Jahr professionell von einem Hautarzt untersuchen lassen.