Russian Manicure: schön, aber nicht ganz ungefährlich

Perfekte Nägel bis zum Anschlag: Was ist eine Russian Manicure?

Nageldesign und schräge Nagellacke liegen mehr im Trend als je zuvor. Erlaubt ist auf Nägeln aktuell, was der Trägerin (oder dem Träger – immer mehr Männer tragen aktuell Farbe auf den Nägeln) gefällt. Von langen, dünnen Stiletto Nails über Glitzer und metallischen Glanz bis zu eleganten French Nails mit dem weißen Rand, der gerne auch andere Farben tragen darf, ist alles möglich. Klassisches Rot ist neben Nude Tönen, Schwarz, Blau oder Matcha Grün und Sonnengelb nicht aus der Palette der Nageltrends wegzubekommen.

Beim Nageltrend Russian Manicure geht es weniger um Farbe und Form, sondern vielmehr um absolute Perfektion. Bei dieser Art der Maniküre, die nach dem Erfindungsland benannt ist, wird die Nagelhaut komplett entfernt. Das verlängert den Nagel und verleiht ihm ein gepflegtes und makelloses Aussehen.

Normalerweise wird die Nagelhaut bei der Maniküre in Wasser eingeweicht oder mit einem speziellen Öl massiert, damit sie anschließend mit einem Holzstäbchen zurückgeschoben werden kann. Es ist auch möglich, zu dicke Haut mit einer Hautschere abzuschneiden. Die Russische Maniküre feilt die Nagelhaut im trockenen Zustand mit einem Fräser komplett ab. Dadurch wächst die Nagelhaut langsamer nach und die Maniküre, egal ob herkömmlicher Nagellack, Gel oder Acrylnägel, kann länger halten. 

Was sind die Risiken bei dem angesagten Nageldesign Trend Russian Manicure?

Russian Nails sehen zwar wunderschön aus, sind aber nicht ganz unbedenklich für die Gesundheit der Nägel und Hände. Die feine Haut, die aus dem Nagelbett über den Fingernagel wächst, hat eine wichtige Aufgabe. Sie ist ein zuverlässiger und starker Schutz für den empfindlichsten Teil der Nagelstruktur – die Nagelmatrix. Sie formt die innerste Schicht der Epidermis, in der kontinuierlich neues Gewebe gebildet wird. Fehlt diese Schicht, haben Bakterien, Pilze und Keime leichtes Spiel.

Hauptaufgabe der Matrix ist die Herstellung von Keratin. Keratin ist der Baustein, aus dem unsere Fingernägel und auch Haare bestehen. Die Nagelmatrix ist enorm sensibel. Bereits geringer Druck, kleine Verletzungen oder Schäden am Nagel können schon zu Infektionen führen. Wird sie nur zurückgeschoben, bleibt die Barriere bestehen. Beim Wegfeilen im trockenen Zustand (auch trockene Maniküre genannt) fehlt dieser wichtige Schutz. 

Was macht den Trend Russian Manicure so gefährlich?

Wer Spaß an ausgefallenem Nageldesign hat und gerne seine Nägel mit Farbe und Mustern versieht, sollte sich die Anwendung des russischen Nageltrends gründlich überlegen. Vor allem dann, wenn gerne im Garten oder sonst im Alltag mit den Händen gearbeitet wird.

Folgende Probleme können bei einer russischen Maniküre auftreten:

• Verletzungen: Auch bei sachgemäßer Verwendung eines Fräsers kann es zu Schnitten, Kratzern oder auch Verbrennungen an den Nails oder an der Nagelhaut kommen. Diese kann auch nach der Behandlung mit Schwellungen oder Rötungen reagieren. 
• Entzündungen: Durch den Fräser können Bakterien oder Keime auf die empfindliche Haut am Nagel kommen, wodurch sich diese entzünden kann. 
• Brüchige Nägel: Durch den Fräser kann die Nagelplatte zu dünn werden. Das sorgt für brüchige und dünne Nägel.

Auf gar keinen Fall solltest du diesem Nageltrend blindlings folgen. Wenn überhaupt, sollte diese Art der Maniküre nur in einem renommierten Nagelstudio vorgenommen werden. Es gibt aber auch seriöse Studios, die diese Form der Behandlung gar nicht anbieten, da sie für die Gesundheit der Nägel zu gefährlich ist. Der gesündeste Tipp bei Haut an den Nägeln ist, sie nicht zu entfernen. Wenn du sie mehrmals täglich mit Handcreme, Vaseline oder Öl einmassierst, ist es leichter, sie mit einem Frotteehandtuch oder einem Holzstäbchen zurückzuschieben.