Eine Krise wie die Covid 19-Pandemie verändert manchmal von einem Tag auf den anderen das ganze Leben. Wenige soziale Kontakte, kaum Möglichkeiten für Bewegung und Genuss – nach sozialem Lockdown und Quarantäne ist es für viele Menschen wichtig, ihre eigene Resilienz zu fördern. Das Gesundheitszentrum Park Igls in Tirol bietet mit dem Programm "Resilient aus der Krise" eine Möglichkeit, sein eigenes Selbst zu stärken und (persönliche) Krisen besser zu meistern.
Was bedeutet Resilienz?
Resilienz bezeichnet allgemein die Widerstandskraft des Menschen gegen Stress: Wie gut kann ich Krisen im Leben meistern und was kann ich daraus lernen? Wie gehe ich mit herausfordernden Situationen um? "In der Medizin bezeichnet die Resilienz die Widerstandsfähigkeit oder Wiederherstellung der psychischen Gesundheit eines Menschen nach schwierigen Phasen im Leben", so Mag. Dr. Melanie Robertson, Psychologin und Resilienz-Expertin vom Gesundheitszentrum Park Igls. Sie ist überzeugt davon, dass es gerade jetzt Sinn macht, die eigene Kraft und Widerstandsfähigkeit zu stärken.
"Wir wissen, dass Stress für Körper und Seele schlecht sind." Wer sich selbst permanent überlastet, kann nicht nur psychische Schäden, sondern auch körperliche Folgen davontragen. Stimmungsschwankungen, Verdauungsprobleme, erektile Dysfunktionen bei Männern und viele andere, oft ernstere, Erkrankungen können die Folge sein. "Wir greifen in Stresszeiten außerdem eher zu ungesunden Lebensmitteln oder eher zur Zigarette und einem Glas Wein, um uns kurzfristig einen Energieschub zu verpassen", so Dr. Robertson. Das alles sind Faktoren, die die eigene Resilienz aber schwächen.
Wie kann mich eine Krise stärken?
Gerade weil in Lock-down- und Quarantäne-Zeiten der Covid-19-Pandemie die Möglichkeit für soziale Kontakte, Genuss und Sport, die allgemein so wichtig für das "Auftanken" von Körper, Geist und Seele sind, weggefallen sind, ist es jetzt umso wichtiger, sich selbst Gutes zu tun. "Vor allem in Krisen sieht man, wie unterschiedlich Menschen auf Belastungen und veränderte Situationen reagieren. Für einige sehr resiliente Menschen bedeutet die Corona-Pandemie kaum einen Einschnitt in den Alltag, für andere schon und manche zerbrechen sogar daran", weiß die Psychologin.
Jetzt, nach den Lockerungen, einfach so zum Alltagsgeschehen überzugehen, wäre eine verpasste Chance. Denn Krisenzeiten bedeuten auch ein großes Potential für jeden einzelnen, neue Fähigkeiten zu lernen, um mit Stress besser umzugehen. Deshalb hat man im Gesundheitszentrum Park Igls das Programm "Resilient aus der Krise" entwickelt.
Wie kann ich Resilienz erlernen?
"Unser Selbst können wir uns als Haus vorstellen, das von Säulen getragen wird. Je mehr Säulen unser Haus besitzt und je breiter diese aufgestellt sind, desto sicherer fühlen wir uns und desto widerstandsfähiger sind wir", erläutert Mag. Dr. Melanie Robertson.
Eine dieser Säulen sind beispielsweise Familie, Freunde und Bekannte, die dir gut tun. Eine weitere Säule können Hobbys oder Dinge sein, für die man sich tatsächlich Zeit nimmt. "Um die Statik dieses Hauses zu verbessern, ist es oft auch gut, einige Säulen dazu zu bauen. Für die eigene Entwicklung kann es sehr hilfreich sein, mit Außenstehenden und oft auch mit Experten darüber zu sprechen", so Dr. Robertson. Das Programm "Resilient aus der Krise" bietet dazu eine Gesprächstherapie, um persönliche Prozesse in Krisenzeiten besser zu verstehen und neue Fähigkeiten zur eigenen Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. So werden etwa die Antworten auf folgende Fragen im Rahmen des Coachings ermittelt:
- Wie nutze ich meine Erfahrungen aus Krisenzeiten?
- Was lerne ich für die Zukunft daraus?
- Wie kann ich Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung sehen?
- Wo stehe ich im Moment?
- Welche Ressourcen fallen weg und welche neuen kommen hinzu?
Gemeinsam mit den Teilnehmern werden Antworten zu diesen Fragen gefunden und individuelle Fähigkeiten entwickelt, um als Mensch gestärkt und mit neuen Erfahrungen aus dieser Krisensituation hervorzugehen.
Wie kann ich meine eigene Entwicklung zur Resilienz fördern?
Um deine Resilienz zu stärken, solltest du dir selbst unbedingt regelmäßig Gutes tun. "Manche Menschen setzen das fälschlicherweise mit Egoismus gleich. Aber eine gesunde Selbstliebe ist Grundlage, um eine gute Selbstfürsorge zu betreiben", weiß Mag. Dr. Robertson.
"Um unsere Widerstandskraft zu fördern, sind wir manchmal, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat, von äußeren Einflüssen abhängig. Trotzdem gibt es immer wieder Handlungsmöglichkeiten." Auch wenn beispielsweise Existenzängste entstehen, ist es wichtig, zu überlegen, wie man diese Ängste minimieren kann.
Überhaupt lernen wir, mit jeder schwierigen Phase im Leben resilienter zu werden. Dazu müssen wir aber wissen, was uns in diesen Krisensituationen gut getan hat und was uns eventuell geschadet hat. Diese Erfahrungen können in uns Fähigkeiten aufzeigen, die uns helfen, neuen Belastungen besser standzuhalten. "Allerdings muss man dazu schon etwas investieren. Aus dem Nichts wird niemand zum resilienten Menschen", so Robertson. Das bedeutet aber nicht, dass man sich gleich jahrelang in Therapie begeben muss. Ein Aufenthalt im Gesundheitszentrum Park Igls in Tirol kann bereits helfen, die eigene Resilienz zu fördern und neue persönliche Fertigkeiten zu erlernen.
Wie sieht das Programm zur Förderung der Resilienz aus?
Für die Ärzte und Psychologen des Gesundheitszentrums Park Igls steht im Programm "Resilient aus der Krise" der Mensch und sein Leben ganzheitlich im Mittelpunkt. Die Experten entwickeln nach intensivem Austausch ein völlig individuelles, situationsbezogenes und einfühlsames Konzept für den Einzelnen.
Die Behandlungen sind speziell auf die Bedürfnisse des Klienten abgestimmt. "Die im Paket enthaltenen Einheiten aus Mayr-Basic, Personal-Trainings, Cranio-Sacral-Therapien, Shiatsu, Massagen und Wärmepackungen wirken entspannend und fördern die Motivation", erklärt Dr. Peter Gartner, medizinischer Leiter im Park Igls. Gemeinsam mit der Gesprächstherapie ergeben sich damit völlig neue therapeutische Möglichkeiten. "Wir beobachten oft, dass die Klienten durch die Darmreinigung, die unter professioneller Aufsicht bei uns stattfindet, auch in der Lage sind, seelisch auszumisten", so Mag. Dr. Robertson. "Sie bauen sich sozusagen ein neues physisches und psychisches Immunsystem auf."
Wie hängen Glücksgefühle und Resilienz zusammen?
Führt man sich vor Augen, dass das Glückshormon Serotonin vor allem im Darm und nicht nur im Gehirn gebildet wird, so versteht man erst, wie wichtig eine Darm-Saniernung für unser Wohlbefinden ist. So kann zum Beispiel auch über die richtige Ernährung der Serotoninspiegel gesteigert werden.
Das Verstandenwerden im Gespräch und die Freude an der Bewegung sind weitere Faktoren für ein besseres persönliches Krisenmanagement. Wer gut auf sich selbst achtet und gute Selbstfürsorge betreibt, kann herausfordernde Situationen in jedem Fall besser durchlaufen. "Dazu sollte man Dinge machen, die einem selbst gut tun. Es lohnt sich auch, in gute freundschaftliche und soziale Beziehungen zu investieren. Außerdem sollte man sich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen. Oft reicht es schon, sich mit anderen Menschen auszutauschen", gibt Mag. Dr. Robertson noch ein paar Tipps zum Abschluss, um die eigene körperliche und seelische Widerstandskraft zu stärken.