Urlaub ohne beengende Kleidung und drückende Schuhe ist längst nichts mehr Neues. Mittlerweile gibt es viele Urlaubsorte, an denen Freikörperkultur möglich ist oder an denen es spezielle FKK-Zonen gibt. Dafür ist es gar nicht notwendig, in die Ferne zu schweifen. In Deutschland, Österreich, Frankreich oder Kroatien gibt es eine Vielzahl geeigneter Urlaubsorte.
FKK ist eine Abkürzung für Freikörperkultur. Dabei geht es um die Freude, nackt zu sein. Sexualität hat damit weniger zu tun. Viel eher sind persönliche Freiheit und Naturverbundenheit wichtige Aspekte bei der Freikörperkultur. Ein FKK-Urlaub bedeutet, dass sich die Naturisten an gekennzeichneten Stränden, Campingplätzen, Resorts oder Hotels ohne Textilien frei bewegen dürfen.
Österreich ist für viele eher das Wintersport-Reiseziel. Auch dort gibt es eine lebendige FKK-Szene und Reiseziele, an denen auch im Winter FKK möglich ist. Tagsüber geht es dann auf den Skiern über die Pisten und am Abend geht es in die wärmende Sauna oder ein besonderes Wellnesshotel mit FKK-Pool in Österreich. Im Sommer gibt es FKK-Campingplätze oder Hotels mit speziellen FKK-Bereichen und einem Ausblick auf imposante Alpengipfel.
In der Lüneburger Heide oder im Harz gibt es ebenfalls Angebote für Anhänger der Freikörperkultur. Im Südharz befindet sich mit dem Harzer Naturistenstieg der erste deutsche Nacktwanderpfad. Über 13 Kilometer ist es möglich, ohne Kleidung zu wandern und es stört keinen. Seit 2017 gibt es in Norddeutschland ebenfalls einen Nudisten-Wanderweg, und zwar der rund zehn Kilometer lange Naturistenweg Undeloh.
Im Osten der Republik ist die Freikörperkultur schon länger populär und lockt schon seit jeher Naturisten an die Ostseestrände. Auf den Inseln Rügen und Usedom gibt es etwa genauso viele Textilstrände wie FKK-Strände. Auf Rügen, der größten deutschen Insel, gibt es zwölf offiziell als FKK ausgewiesene Strände. Auf der Insel Usedom gibt es den Naturisten-Urlaub bereits seit den 1950er-Jahren.
Der Westen der Republik hat in Punkto FKK nachgezogen. Auf der Insel Sylt gibt es eine sich schnell entwickelnde FKK-Szene. Etwa ein Drittel der Strandabschnitte sind entsprechend gekennzeichnet und versprechen nahtlose Bräune.
Im Süden Frankreichs lässt es sich nicht nur „leben wie Gott in Frankreich“. Dort gibt es auch richtiggehende Nudisten-Zentren, an denen Reisende ihren Urlaub verbringen, wie Gott sie schuf, beispielsweise am Cap d’Agde. Dort gibt es nicht nur einen FKK-Strand, dort ist es in der ganzen Stadt erlaubt, nackt herumzulaufen. Naturisten dürfen Bars besuchen, shoppen gehen, in Restaurants essen und sich uneingeschränkt auf dem Campingplatz bewegen. An vielen Orten der französischen Mittelmeerküste gibt es spezielle FKK-Strände oder -Bereiche.
Im Feriendorf Euronat an der Atlantikküste sind auch alle eingeladen, sich hüllenlos zu bewegen. Dort sind Neulinge ebenso willkommen wie erfahrene Nudisten. Im Mittelpunkt stehen Sport, Wellness und Entspannung.
Kroatien ist ein vielfältiges, aufgeschlossenes Land im Süden Europas. Es gilt als Geheimtipp für einen schönen FKK-Urlaub. In Kroatien fielen die Hüllen ebenfalls schon in den 1950er-Jahren. Überall im Land gibt es Campingplätze, Strände oder kleine Buchten, in denen es erlaubt ist, sich ganz frei zu bewegen. In der Nähe von Rovinj gibt es einen Naturisten-Park mit FKK-Strand. Wer das Gelände verlassen möchte, muss sich allerdings etwas anziehen. Auf den zahlreichen kroatischen Inseln gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten für einen Naturisten-Urlaub, beispielsweise auf Krk.
Fast in ganz Europa gibt es beliebte Urlaubsorte für Anhänger der Freikörperkultur. In Italien gibt es gekennzeichnete Strände, an denen es möglich ist, sich nahtlos zu bräunen. Oben ohne ist überall möglich. Portugal verbietet FKK offiziell, dennoch wird es in vielen Buchten praktiziert. In Bulgarien ist FKK ebenfalls sehr beliebt und rund um Sonnen- und Goldstrand auch erlaubt. In Dänemark ist es mittlerweile schon so, dass die Strände für bekleidete Urlauber extra ausgewiesen sind, ansonsten ist überall FKK erlaubt. Auch in den Niederlanden ist der Freikörperkult verbreitet.
Es gibt viele Reiseziele, auch in ferneren Ländern, an denen es überhaupt keine Probleme beim Nudisten-Urlaub gibt. Allerdings gibt es auch ein paar Länder, in denen es nicht ratsam ist, sich hüllenlos zu bewegen. Deshalb ist es sehr wichtig, sich vor einer Reise über die jeweiligen Gepflogenheiten im Reiseland genau zu informieren, sich an die Sitten anzupassen und die geltenden Gesetze zu beachten.
In muslimischen Ländern ist es besser, ganz auf FKK zu verzichten, beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Ägypten oder auf den Malediven. Ähnlich sieht es in streng katholischen, buddhistisch oder hinduistisch geprägten Ländern aus, wie Singapur, Mauritius oder Irland. Hier drohen teilweise sogar hohe Strafen für das Nacktsein. Wer sich nicht sicher ist, ob es erlaubt ist, sich textilfrei zu bewegen, sollte lieber bekleidet bleiben, sich genau informieren und sich gegebenenfalls an den anderen Strandbesuchern orientieren. Dadurch lassen sich unangenehme Situationen und peinliche Momente vermeiden