Was darf man vom Strand mitnehmen?

Regelungen: Was darf man vom Strand mitnehmen?

Welche Souvenirs du am Strand einsammeln und mit nach Hause nehmen darfst, ist von Land zu Land unterschiedlich. Manchmal gilt: Selbst kleinste Mengen Sand sind schon verboten. Andernorts sind nur bestimmte Gesteinsarten oder Tierarten nicht erlaubt. Und anderswo gibt es keine Einschränkungen, solange du das Strandgut in kleinen Mengen mitnimmst.

Probleme kann es sowohl im Urlaubsland als auch bei der Rückkehr nach Deutschland geben: Einige Länder verbieten die Ausfuhr von Steinen, Muscheln, Sand und anderen Souvenirs aus der Natur. Der Zoll in Deutschland verbietet wiederum die Einfuhr von manchen Mitbringseln aus der Natur. Auch direkt vor Ort kann es zu Problemen kommen, wenn du beim Aufsammeln von Muscheln, Sand oder Steinen beobachtet wirst. Dann geht es um mögliche Eingriffe in geschützte Ökosysteme. Du solltest dich deshalb vor Reiseantritt gut informieren, was man in deinem Urlaubsland vom Strand mitnehmen darf.

Souvenirs von deutschen Stränden

Was darf man vom Strand an der Nord- oder Ostsee mitnehmen? In Deutschland gelten diese Regeln:

• Muscheln, Sand und hübsche Steine darfst du an den meisten Stellen sammeln, allerdings nur in kleinen Mengen und für den Eigengebrauch. Es ist also nicht erlaubt, aus den Gegenständen zum Beispiel Schmuckstücke herzustellen, die du anschließend verkaufen willst.
• An sogenannten Geröllwällen darfst du nichts entnehmen. Diese sind extra aufgeschüttet, um Schutz bei Sturmfluten zu bieten. Wenn zu viel Material aus den Geröllwällen entfernt wird, könnten sie instabil werden. Deshalb gilt hier: Alles muss am Ort bleiben.
• Auch in Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Steinen und Co. verboten. Du erkennst geschützte Gebiete häufig an einem gelben Zeichen mit einer Eule.

Regelungen im Ausland

Im Ausland können die Bestimmungen zu Strand-Souvenirs sehr unterschiedlich sein.

• In Italien ist es zum Beispiel strikt verboten, Muscheln, Sand und Steine vom Strand zu entfernen. Selbst kleinste Mengen können zu Strafen bis zu 3000 Euro führen.
• In Griechenland ist es streng verboten, archäologisch bedeutsame oder antike Steine einzustecken. Es drohen mehrere Jahre Haft.
• In Neuseeland gibt es ein Verbot für Maori-Artefakte und für Souvenirs aus bestimmten Gegenden.
• Auch in Thailand, der Türkei, Ägypten und einigen anderen Ländern ist es streng verboten, Sand, Steine und anderes Strandgut einzustecken.

Einheitliche Regeln gibt es dafür nicht, auch nicht innerhalb der EU. Der wichtigste Rat für dich ist deshalb: Erkundige dich vor Reiseantritt genau, was du an deinem Reiseziel vom Strand mitnehmen darfst und was nicht!

Vorsicht, geschützte Arten!

Neben Sand und Steinchen stehen natürlich Muscheln als Strand-Souvenirs hoch im Kurs. Auch hier gibt es je nach Land unterschiedliche Regelungen, über die du dich informieren solltest. Problematisch wird es vor allem dann, wenn du – versehentlich oder absichtlich – geschützte Arten sammelst. Mit geschützten Muscheln im Gepäck kann es spätestens am deutschen Zoll schwierig werden. Bußgelder bis zu 10.000 Euro sind möglich. 

Welche Arten geschützt sind, ist für Laien häufig nicht zu erkennen. Diese Tipps helfen dir aber:

• Korallen, Seesterne und Seeigel solltest du sicherheitshalber liegen lassen. Viele dieser Arten sind streng geschützt. Außerdem sind Korallen die Basis für den Strand der nächsten Jahre.
• Auch bei Schneckenhäusern ist Vorsicht angesagt. Fechterschnecken sind geschützt und dürfen (mit wenigen Ausnahmen) nicht nach Deutschland eingeführt werden. Außerdem sind Schneckenhäuser am Strand wichtig, weil sie Einsiedlerkrebsen Lebensraum bieten.
• Auch Riesenmuscheln gehören zu den geschützten Arten, die am Zoll Probleme verursachen. Obwohl der Name es vermuten lässt, müssen Riesenmuscheln nicht immer besonders groß sein. 

Übrigens: In vielen Ländern verkaufen Händler am Strand Souvenirs, die aus Muscheln, Korallen oder anderen tierischen Produkten bestehen. Manchmal haben sie sogar angebliche Genehmigungen, um Käufer in Sicherheit zu wiegen. Von solchen Souvenirs solltest du immer die Finger lassen. Zum einen handelt es sich trotz aller Beteuerungen nicht selten um geschützte Arten. Und zum anderen werden die Tiere meist lebend gefangen und dann getötet, um später Touristen angeboten zu werden.

Tipps für Urlaubserinnerungen auch ohne Souvenirs

Mit diesen Tipps sammelst du bleibende Urlaubserinnerungen, ohne etwas vom Strand mitzunehmen:

• Verewige die schönsten Steine oder Muscheln auf Fotos! Später kannst du eine Collage daraus erstellen oder deine Lieblingsbilder auf Tassen oder Postkarten drucken lassen.
• Natürlich können deine Kinder vor Ort mit den Muscheln spielen. Ihr könntet zum Beispiel ein Mandala aus Muscheln und Steinen an den Strand legen, an dem sich die nächsten Spaziergänger erfreuen können.
• Führe ein Reisetagebuch, in das du deine wertvollsten Erfahrungen einträgst! Neben dem Klassiker auf Papier kannst du dein Reisetagebuch auch in Form von Sprachnachrichten oder Fotos auf dem Handy führen.
• Wenn es unbedingt ein Souvenir sein soll, wie wäre es dann mit einem landestypischen Kochbuch? Damit kannst du zu Hause tolle Mahlzeiten oder Drinks zaubern, die dich mit deinen Urlaubserinnerungen verbinden.
• Lege dir eine Playlist mit Liedern an, die du im Urlaub gehört hast oder mit dem Reiseland verbindest! Wenn du diese Musik anschaltest, fühlst du dich sofort zurückversetzt.

Fazit

Muscheln, Steinchen und Sand gehören zu den beliebtesten Mitbringseln aus dem Urlaub. Aber nicht überall ist es erlaubt, diese Dinge einzustecken. Was darf man vom Strand mitnehmen? Mit dieser Frage solltest du dich unbedingt vor deinem Urlaub beschäftigen, denn die Regelungen sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Im schlimmsten Fall können hohe Bußgelder oder sogar Haftstrafen fällig werden. Informiere dich deshalb gründlich oder verzichte ganz darauf, Strandgut einzusammeln!