Was genau passiert bei der Ejakulation?
Bei hoher sexueller Erregung aktiviert sich das Erektionszentrum im Rückenmark. Die Muskeln rund um den Penis erhalten die Information, sich zu entspannen. Die Adern dehnen sich aus und mehr Blut strömt hinein. Es kommt zur Erektion. Bei weiterer Erregung wird das Ejakulationszentrum im Lendenmark aktiviert. Die Flüssigkeit, bestehend aus Spermien und Sekreten, wird in die hintere Harnröhre transportiert, während sich die Öffnung zur Blase verschließt. Muskelkontraktionen beim Höhepunkt schleudern das Ejakulat mit hoher Geschwindigkeit durch die Harnröhre hinaus. Manche Männer leiden unter sexuellen Störungen, die sich auf die Ejakulation auswirken:
- Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss): Er kommt zu früh (weniger als zwei Minuten nach der Penetration)
- Ejaculatio retarda (verspäteter Samenerguss)
- Ejaculatio defiziens (ausbleibender Samenerguss)
- Retrograde Ejakulation (häufig bei entfernter Prostata): Der Blasenhals wird beim Orgasmus nur unzureichend verschlossen und das Ejakulat gelangt über die Harnröhre in die Harnblase. Die Flüssigkeit wird mit dem Urin ausgeschieden. Auf die Gesundheit gibt es eigentlich keinen Einfluss. Bei Kinderwunsch kann eine Behandlung erforderlich sein.
Erkrankungen, die einen Besuch beim Urologen erfordern, liegen nur in seltenen Fällen vor. Die häufigste Störung stellt der vorzeitige Samenerguss dar (25 % der Männer leiden darunter). Im Gegensatz zur Erektionsstörung erscheint den betroffenen Männern das Problem eigentlich gering.