
Regelmäßig rasieren wir uns die Haare an den Beinen, unter den Achseln und im Intimbereich. Man kann jedoch nicht nur unterhalb des Halses die Haare entfernen, sondern auch im Gesicht. Dermaplaning nennt sich diese Methode im Fachjargon. In diesem Artikel verraten wir dir, was es damit auf sich hat, worauf du dabei achten solltest und für wen sich die Rasur im Gesicht eignet.
Dermaplaning – Gesicht rasieren als Frau mit Peeling-Effekt
Was für den Mann zur täglichen oder wöchentlichen Routine gehört, ist in weiblichen Kreisen lange Zeit ein Thema gewesen, über das nicht geredet wurde: die Rasur im Gesicht. Komisch eigentlich, da wir doch breit und offen über das Rasieren im Intimbereich oder an den Beinen reden.
Geht es jedoch um die Haare im Gesicht, denken wir sofort an den männlichen Bartwuchs. Das beweisen nicht zuletzt gängige Begriffe wie "Damenbart", die sich allerdings nur auf eine Art der Gesichtsbehaarung beziehen. Nämlich auf das sogenannte Terminalhaar. Das dickere und durchaus dominant hervortretende dunkle Haar findet sich auch bei manchen Frauen im Bereich der Oberlippe oder am Kinn und kann gerade bei einem Hormonungleichgewicht oder starken Schwankungen im Hormonhaushalt, wie beispielsweise in den Wechseljahren, vermehrt auftreten.
In jedem Gesicht, egal ob Mann oder Frau, gibt es aber zusätzlich das Vellushaar. Es ist ein feiner Haarflaum, der sich über das ganze Gesicht zieht und an manchen Stellen und bei manchen Hauttypen stärker ausgeprägt ist. Dieses Haar wird umgangssprachlich auch als "Pfirsichflaum" bezeichnet. Die feinen Härchen dienen der Haut als natürlicher Schutz vor Wind und Wetter. Sie können jedoch auch dazu führen, dass sich dein Make-up nicht schön gleichmäßig auf dem Gesicht verteilen lässt. Zudem sind die Haare für manch eine auch ein ästhetisches Problem.
Mit einer professionellen Gesichtsrasur kannst du jedoch selbst die feinsten Härchen entfernen lassen und einen genialen Anti-Aging-Effekt erzielen.
Was ist Dermaplaning und wie funktioniert es?
Der neueste Trend unter den Beauty-Bloggerinnen nennt sich Dermaplaning. Diese Behandlung ist jedoch mehr als eine reine Gesichtsrasur mit einem gewöhnlichen Rasierer für Beine und Co.
Beim professionellen Dermaplaning werden mit einem scharfen, skalpellartigen Rasierer die oberste Hautschicht und das Haar vorsichtig abgeschabt. Es handelt sich also vielmehr um ein mechanisches Peeling, bei dem abgestorbene Hautschuppen und Schmutz schnell und einfach entfernt werden können. Auch der feine Flaum wird bei der Rasur gekappt.
Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Damenrasierer hat der Rasierer, der bei der Behandlung zum Einsatz kommt, nur eine einzige sehr scharfe Klinge mit abgerundeten Kanten am Ende zum Einsatz. Das professionelle Werkzeug erinnert ein wenig an einen Rasierer für die Augenbrauen, der alternativ bei einer Selbstrasur verwendet werden kann.
Für die Rasur wird die Klinge im 45 Grad Winkel auf der Haut angesetzt und in schnellen Bewegungen über das Gesicht gezogen. Richtig rasieren mit dieser speziellen Klinge ist weder leicht noch risikofrei. Neben Rasurbrand oder Pickeln können bei der Selbstanwendung auch schwere Schnittwunden entstehen, die im schlimmsten Fall bleibende Narben hinterlassen. Unser Tipp: Lass die Behandlung lieber bei einem ausgebildeten Kosmetiker oder einer Kosmetikerin machen, anstatt TikTok-Videos blind zu vertrauen!
Welche Vorteile hat Dermaplaning?
Die Haarentfernung von Flaum und unschönem Haar um die Lippen ist zwar ein positiver Nebeneffekt bei diesem Peeling, es gibt aber noch viele weitere Vorteile.
Wer die empfindliche Gesichtshaut regelmäßig rasiert oder rasieren lässt, beseitigt nicht nur das flauschige Vellushaar und abgestorbene Hautschüppchen, sondern kann durch das Peeling auch
- die Regeneration und Zellerneuerung anregen.
- die Haut aufhellen und Hyperpigmentierung vermeiden.
- die Aufnahme von pflegenden Seren und Cremes verbessern.
- Falten mindern.
- eingewachsene Haare und Entzündungen wie Pickel vermeiden.
- sein Make-up glatt und makellos auf der Haut verteilen, ohne dass sich Klumpen an den Härchen bilden.
Insgesamt kann der Peeling-Effekt ebenso wie die fehlenden Haare deine Haut jünger, straffer und gesünder erscheinen lassen.
Für wen ist Dermaplaning nicht geeignet?
Nicht für jede Frau ist die spezielle Gesichtsrasur geeignet. Gerade wenn deine Haut besonders empfindlich ist, solltest du lieber die Finger von der Rasur lassen oder allenfalls einen Experten aufsuchen und um Rat fragen. Generell raten wir dir von einem Selbstversuch eher ab.
- Insbesondere bei hormonellen Störungen, die einen verstärkten Haarwachstum begünstigen, und bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Rosacea oder Akne solltest du die Haut nicht noch mehr durch eine Rasur reizen.
- Das Gleiche gilt auch für Frauen mit extrem starker, dunkler Gesichtsbehaarung. Bei ihnen ist das Risiko, dass sich die Haarwurzeln nach der Rasur entzünden, sehr hoch. Dadurch kann es leicht zu unreiner Haut und Pickeln kommen. Alternative Haarentfernungsmethoden wie Sugaring oder Lasern bieten hier oft die bessere Möglichkeit, um die Härchen eine Zeit lang loszuwerden.
- Um eingewachsene Haare zu vermeiden, solltest du auch empfindliche Haut regelmäßig mit einem milden chemischen Peeling behandeln.
Wenn du eine normale und unproblematische Haut hast, kann das Dermaplaning eine optimale Möglichkeit sein, um für einen haarlosen und strahlenden Teint zu sorgen.
Worauf solltest du vor und nach der Behandlung achten?
Wie bei jeder Rasur gilt es, einige Dinge zu beachten, um die Entstehung von Pickeln und Rasurbrand zu vermeiden. Wer sich regelmäßig Beine und Intimbereich rasiert, kennt die lästigen Rasierpickel, die, wie der Name bereits verrät, eben durch die Rasur entstehen.
- Im Gesicht, wie auch am restlichen Körper sollten vor dem Rasieren unbedingt ein Peeling stattfinden.
- Wer zu Rasierpickeln neigt, sollte anstelle von Rasierschaum lieber ein reines Öl ohne künstliche Zusatzstoffe verwenden. Es legt sich wie ein schützender Film auf die Haut und lässt die Klinge besser gleiten.
- Nach der Behandlung solltest du deine Haut desinfizieren und mit einer extra Portion Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen. Reines Aloe-Vera-Gel, Vitamin-C-haltige Seren und hochwertige Öle sind dafür bestens geeignet.
- Vermeide nach der Behandlung mindestens 24 Stunden lang direktes Sonnenbaden und denke unbedingt daran, auch danach einen Sonnenschutz aufzutragen!