© Shutterstock Sonnenlicht kann die Haut schädigen, ganz besonders bei Kindern. Der Eigenschutz der Haut vor UV-Strahlung entwickelt sich nämlich erst nach und nach in den ersten Lebensjahren. Deshalb ist ein guter UV-Schutz für Babys und Kinder ganz besonders wichtig. Dazu gehört natürlich eine geeignete Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Aber auch Sonnenschutzkleidung für Babys und Kinder kann gute Dienste leisten. Schließlich gibt es noch einige Verhaltenstipps, die die Kinderhaut schützen. Wir erklären dir, was du für den Sonnenschutz deines Kindes tun kannst. Inhalt: Warum sollten wir die Haut von Babys und Kleinkindern vor der Sonne besonders gut schützen? Wichtig: Babys gar nicht der Sonne aussetzen! Welche Sonnencremes sind für Babys und Kinder geeignet? Was ist der Unterschied zwischen mineralischen und chemischen Sonnencremes? Wie trägt man Sonnencreme richtig auf? Was leistet Sonnenschutzkleidung für Babys und Kleinkinder? Wichtig für den Sonnenschutz: Hüte und Mützen Was ist "Sonnenschutz von innen"? © Shutterstock Warum sollten wir die Haut von Babys und Kleinkindern vor der Sonne besonders gut schützen? Wenn wir uns zu lange in der Sonne aufhalten, kann ein Sonnenbrand entstehen. In der prallen Sonne kann das schon nach erstaunlich kurzer Zeit passieren. Bei Kindern entstehen Sonnenbrände noch viel schneller. Ihre Haut ist noch sehr dünn und deshalb empfindlich gegen die UV-Strahlen. Außerdem haben Babys und Kleinkinder noch nicht so viele schützende Pigmente in der Haut. Sonnenbrand ist an sich schon sehr unangenehm, besonders für Babys und kleine Kinder. Die Haut spannt, brennt und juckt und kann sich im schlimmsten Fall sogar schälen oder Blasen werfen. Das möchte man Kindern natürlich nicht zumuten. Das noch größere Problem entsteht aber erst auf Dauer: Sonnenbrände sind eine große Belastung für die Haut und können die Struktur der Zellen verändern. Noch viele Jahre später kann es deshalb zu Hautkrebs kommen, selbst wenn der Sonnenbrand gar nicht so heftig war. Je häufiger Sonnenbrände und Hautrötungen vorkommen, umso größer ist das Risiko, im Lauf des Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb sollte wirklich jede Hautreizung durch die Sonne vermieden werden. Neben dem Sonnenbrand kann auch eine Sonnenallergie auftreten: Nach dem Sonnenbad entstehen kleine juckende und brennende Bläschen. Auch diese Sonnenallergie tritt besonders häufig bei Babys und kleinen Kindern auf, die noch weniger Hautschutz haben. © Shutterstock Wichtig: Babys gar nicht der Sonne aussetzen! Babyhaut ist besonders empfindlich gegen die Sonne und kann sich gegen UV-Strahlung noch nicht schützen. Deshalb sollten Kinder im ersten Lebensjahr gar keine pralle Sonne abbekommen: Halte dich mit deinem Baby und Kleinkind möglichst immer im Schatten auf und meide die Mittagshitze! Sonnenschutz wie Schirme oder Verdecke am Kinderwagen halten die Sonne ab, können aber zu Überhitzung im Wagen führen. Deshalb solltest du auch mit einem solchen Sonnenschutz nicht lange in der prallen Sonne stehen. In den ersten Monaten solltest du die empfindliche Haut deines Babys nicht mit Sonnencreme belasten. Ab frühestens dem Alter von drei Monaten kannst du spezielle Sonnencremes für Kinder verwenden. Achtung: Am Wasser unterschätzt man die Gefahr der Sonneneinstrahlung leicht. Beim Plantschen am Meer oder im Schwimmbad fühlt sich die Sonne nicht so warm an. Die Schäden können dabei jedoch noch schneller entstehen, weil das Wasser die Strahlen reflektiert. Achte deshalb gerade am Strand, im Schwimmbad oder am Badeteich auf besonders guten UV-Schutz! Tipp: Eine Strandmuschel kann leicht transportiert werden und bietet am Strand oder im Park einen sonnengeschützten Platz. Welche Sonnencremes sind für Babys und Kinder geeignet? Eine gute Sonnencreme für Kinder sollte einigen Ansprüchen genügen: Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor unter 30 ist für Kinder nicht geeignet. Verwende am besten eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 oder 50+! Die Sonnencreme für Kinder sollte frei von Duftstoffen, Alkohol und Parabenen sein. Verwende am Strand eine wasserfeste Sonnencreme, die am besten auch sandbeständig ist. Gerade bei mineralischen Sonnencremes ist das wichtig, damit diese nicht abgerieben werden. Manche Sonnencremes enthalten zusätzlich Vitamin E und/oder Vitamin C. Diese können eine starke antioxidative Wirkung haben und dadurch den UV-Schutz verbessern. Entzündungshemmende Stoffe wie Panthenol oder Aloe Vera sollten in der Sonnencreme für Babys und Kinder lieber nicht enthalten sein. Sie können nämlich verschleiern, dass die Haut eigentlich schon gereizt ist und vor den UV-Strahlen geschützt werden muss. Milch, Lotion, Emulsion? Die Darreichungsform der Sonnenschutzmittel ist in erster Linie Geschmackssache. Probiere aus, was dir und deinen Kindern angenehm ist! Tipp: Sprays aus Triggerflaschen (mit den typischen Hebeln) sind auch für die Kinder selbst schon gut zu bedienen und verursachen deutlich weniger Schmiererei. Was ist der Unterschied zwischen mineralischen und chemischen Sonnencremes? Es gibt mineralische und chemische Sonnencremes für Kinder. Eine mineralische Creme legt sich wie ein Schutzfilm außen auf die Haut und reflektiert die UV-Strahlung. Sie ermöglicht einen UV-Schutz, ohne dass die Sonnencreme in die tieferen Hautschichten eindringt. Deshalb bevorzugen viele Eltern mineralische Sonnencremes für ihre Babys. Anders als früher gibt es inzwischen auch sehr gute Produkte, die keinen klebrigen und weißen Film mehr hinterlassen, sondern als weiche Emulsion auf der Haut liegen und ein samtig-seidiges Gefühl hinterlassen. Chemische Sonnencremes dringen dagegen ins Unterhautfettgewebe ein und schützen die Haut von innen durch chemische UV-Filter. Auch hier gibt es sehr gute Kinderprodukte, die gut verträglich sind und einen hohen Schutz bieten. Falls du dir unsicher bist, ob du für den UV-Schutz deines Kindes mineralische oder chemische Sonnencremes verwenden sollst, sprich am besten mit deinem Kinderarzt! © Shutterstock Wie trägt man Sonnencreme richtig auf? Sonnencreme sollte unbedingt schon vor dem Nach-Draußen-Gehen aufgetragen werden. Früher brauchten die Sonnenschutzprodukte eine halbe Stunde, bevor sie wirkten. Das ist heute bei den meisten Sonnencremes nicht mehr der Fall. Creme die Haut deines Kindes großzügig und gründlich ein! Der Sonnenschutz kann sich nur entfalten, wenn du nicht zu sparsam mit der Sonnencreme umgehst. Dünne Kleidung schützt nicht ausreichend vor Sonnenbrand. Deshalb solltest du auch die Hautbereiche eincremen, die unter einem dünnen T-Shirt oder Body liegen. Im Lauf der Zeit kann sich die Sonnencreme abreiben oder durch Schweiß und Wasser zum Teil abgewaschen werden. Deshalb solltest du mehrmals am Tag nachcremen. Vorsicht: Der Lichtschutzfaktor lässt sich dadurch nicht verlängern, nur erhalten. Deshalb solltest du von vorneherein eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. © Shutterstock Was leistet Sonnenschutzkleidung für Babys und Kleinkinder? Ein dünner Kleidungsstoff hält UV-Strahlen nicht sicher ab. Vor allem dünn gewebte Stoffe lassen Strahlung durch. Wenn die Kleidung nass ist, verstärkt sich dieser Effekt noch. Deshalb setzen viele Eltern gerade am Strand auf spezielle Sonnenschutzkleidung. Diese ist so gewebt oder imprägniert, dass sie einen hohen UV-Schutz bietet. Gute UV-Schutz-Kleidung erkennst du am Siegel "UV-Strandard 801". Der UV-Schutzfaktor (UPF) sollte bei mindestens 30 liegen. Gerade beim Urlaub am Meer kann eine solche Sonnenschutzkleidung sehr sinnvoll sein. Aber auch zu Hause im Schwimmbad, am Badeteich oder auf dem Spielplatz leistet sie gute Dienste. Auch für Babys gibt es schon sehr gute Schutzkleidungen, die volle Bewegungsfreiheit lassen und die Haut sicher bedecken. Wichtig für den Sonnenschutz: Hüte und Mützen Vergiss beim Sonnenschutz deines Babys und Kleinkindes nicht den Kopf! Sonnenhüte und -mützen mit Nackenschutz sind ein wichtiger Bestandteil für den UV-Schutz. Die Mütze sollte nicht zu warm sein, einen kleinen Rand oder ein Schild haben und den Nacken schützen. Damit erreichst du gleich mehrere Effekte: Die empfindliche Kopfhaut und der Nacken werden vor Sonnenbrand geschützt. Du schützt den Kopf deines Babys vor Überhitzung und Sonnenstich. Außerdem beschattet die Krempe oder das Schild die Augen deines Kindes, die auf diese Weise ebenfalls vor der Sonnenstrahlung geschützt werden. Viele Babys und Kinder mögen es nicht so gerne, einen Sonnenhut zu tragen. Hier solltet ihr als Eltern aber hart bleiben: Der Hut gehört auf den Kopf, wenn das Kind an einem sonnigen Tag draußen ist. Hilfreich sind Modelle, die unter dem Kinn locker zugebunden werden können. Dann kann dein Kind den Hut nicht so leicht selbst absetzen. Außerdem lohnt es sich, mit verschiedenen Modellen zu experimentieren. Vielleicht findet sich ein Sonnenhut oder eine Mütze, die dein Kind weniger stört. Was ist "Sonnenschutz von innen"? Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D, Antioxidantien und anderen Inhaltsstoffen können die Haut unterstützen, einen Schutz gegen die Sonne aufzubauen. Deshalb werden sie manchmal als Sonnenschutz von innen beschrieben. Tatsächlich können solche Präparate eine gute Unterstützung sein. Als alleiniges Sonnenschutzmittel sind sie jedoch nicht geeignet. Und: Die meisten dieser Produkte sind nicht für Kinder gedacht. Wenn du den Sonnenschutz deines Babys oder Kindes von innen unterstützen möchtest, dann achte darauf, dass es genügend trinkt! Auch wasserreiche Obst- und Gemüsesorten sind sehr hilfreich. Dazu gehören zum Beispiel Gurken, Tomaten, Wassermelonen, Orangen oder Pfirsiche.