Beinahe jeder Mensch fühlt sich hin und wieder gestresst. Für immer mehr Deutsche wird dieser Stress aber chronisch – und das beginnt bereits im Schulalter. Stress per se ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Es gibt sowohl negativen als auch positiven Stress. Das Problem an der Sache ist: Beide Arten stellen auf Dauer eine Belastung für Körper sowie Psyche dar und können schlimmstenfalls Folgeerkrankungen hervorrufen. Es ist daher essentiell für ein gesundes sowie glückliches Leben, eventuellen Stress frühzeitig sowie „richtig“ abzubauen. Wie geht das?
Wer dauerhaft unter Stress leidet, riskiert damit seine Gesundheit oder sogar sein Leben. Die Liste von möglichen stressbedingten Erkrankungen ist lang und reicht vom Burnout-Syndrom über Migräne und Rückenschmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder sogar Depressionen mit suizidalen Tendenzen. Zudem bedroht Stress das Leben auch indirekt, indem es beispielsweise Übergewicht fördert oder das Risiko von Magengeschwüren erhöht. Fakt ist also: Stress sollte niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Während kurzfristiger – bestenfalls positiver – Stress noch unbedenklich ist, sollte langfristiger Stress unbedingt vermieden werden. Das gilt vor allem für negativen Stress. Zudem gilt es, bei ersten Symptomen stressbedingter Beschwerden frühzeitig zu handeln, um schlimmere Folgen noch präventiv abwenden zu können. Prävention ist ohnehin ein gutes Stichwort, denn wer regelmäßig für Entspannung sorgt, muss sich um das Thema Stress sowie dessen Folgen keine Sorgen mehr machen – und geht zugleich gelassener, gesünder sowie glücklicher durchs Leben. Wie aber können diese drei „Gs“ erreicht werden?
Stress abbauen – am besten schon, bevor er entsteht
Prävention wäre also wünschenswert, jedoch wird sie von vielen Menschen vernachlässigt. In all ihrem Stress, haben sie für dessen Abbau oder Prävention schlichtweg keine Zeit – oder sie vergessen geradezu, sich um sich selbst sowie die eigene Gesundheit zu kümmern. Dabei gibt es durchaus effektive Möglichkeiten, um Stress abzubauen beziehungsweise präventiv zu verhindern. Was viele Menschen allerdings nicht wissen: Das funktioniert nicht nur auf psychischer Ebene. Stattdessen kann und sollte Stress auch körperlich abgebaut werden. Am effektivsten ist somit eine Kombination aus psychischer Entspannung, beispielsweise durch den Abbau von Ängsten, mit körperlichen Übungen. Während für die psychische Komponente unter Umständen die Hilfe eines Psychotherapeuten sinnvoll ist, kann der Stress auf körperlicher Ebene durch simple Maßnahmen selbst abgebaut werden. Das braucht weder eine Menge Zeit noch Knowhow.
Tipps: Stress auf körperlicher Ebene lösen
Stattdessen können folgende Tipps dabei helfen, Stress effektiv abzubauen:
Yoga
Körper und Psyche hängen untrennbar zusammen. Das wusste bereits die indische Weisheitslehre, aus welcher das Yoga entstanden ist. Es wurde also entwickelt, um Körper sowie Geist in Einklang und gemeinsam zur Ruhe zu bringen. Somit können durch Yoga psychosomatische Erkrankungen, wie sie beispielsweise durch Stress entstehen, gelindert werden. Es wird somit ein Zustand herbeigeführt, welcher der Meditation ähnlich ist. Jedoch hat sich das Yoga über die Jahrtausende weiterentwickelt und ist immer mehr auf eine rein körperliche Ebene abgerutscht. Doch auch dieses körperbetonte Yoga stärkt das Immunsystem. Es kann zudem Migräne lindern, den Schlaf verbessern, Heißhungerattacken verhindern und somit Übergewicht entgegenwirken sowie durch die richtige Atmung eine tiefe Entspannung im Körper fördern. Diese Entspannung wirkt sich automatisch auch auf den Geist auf – denn diese sind, wie bereits erwähnt, untrennbar miteinander verbunden. Selbst für Sportmuffel ist Yoga daher eine perfekte Möglichkeit zum Stressabbau und zur Gesundheitsförderung auf allen Ebenen.
Sport
Apropos Sport: Allein der Gedanke daran, nach Feierabend noch ins Fitnessstudio zu gehen oder am Wochenende zu joggen, löst in vielen Menschen Stress aus. Zumindest im ersten Moment. Wer sich aber überwinden kann, wird dadurch eine Menge Stress abbauen und seiner Gesundheit auf vielfältige Weise einen Gefallen tun. Die positiven Effekte von Sport auf den Körper sind offensichtlich. Weniger bekannt ist hingegen, dass Sport auch auf geistiger Ebene wirkt. Er hilft dabei, Ängste abzubauen, sorgt für Gelassenheit, mehr Selbstbewusstsein sowie die Ausschüttung von Glückshormonen. Er lenkt zudem von Sorgen ab und macht den Körper dauerhaft resistenter gegen Stress.
Faszientraining
Begleitend zum regelmäßigen Sport, kann zudem das Faszientraining kleine Wunder bewirken, wenn es um den Stressabbau geht. Faszien sind feine, zähe Häute, die im Bindegewebe jeden einzelnen Muskel umschließen und sich bei Belastungen wie Stress zunehmend verhärten. Das kann Anspannung und Schmerzen hervorrufen, was wiederum die psychische Ebene nachteilig beeinflusst. Um Körper sowie Geist wieder in Einklang zu bringen, kann daher eine Black Roll zum Einsatz kommen, mit deren Hilfe solche Verklebungen wieder gelöst werden können. Das kann nicht nur Schmerzen lindern, sondern in erster Linie ein neues Lebensgefühl hervorrufen – und zwar mit einer tiefen Grundentspanntheit. Jedoch braucht diese Maßnahme ein wenig Geduld, denn Experten empfehlen für optimale Ergebnisse rund 200 bis 300 Trainingstage.
Massagen
Stress lässt sich auf körperlicher Ebene aber nicht nur aktiv lösen, sondern auch passiv. Massagen sind dabei besonders effektiv, denn sie lösen Verspannungen und zwingen zumindest zu einer halben bis ganzen Stunde Ruhe – und das ist mehr, als sich die meisten Menschen für ihre Entspannung an Zeit nehmen. Die Investition in Massagen ist also eine Investition in die eigene Gesundheit.
Sauna
Wohltuend für Körper sowie Geist ist auch der Gang in die Sauna. Zwar haben bereits wenige Minuten einen positiven Effekt auf das Immunsystem sowie das geistige Wohlbefinden. Noch effektiver wirken jedoch mehrere Saunagänge über einige Stunden hinweg bis hin zu einem ganzen Tag gegen Stress. Hier muss nicht nur das Smartphone ausgeschaltet werden, sondern Schwitzen in der Sauna tauscht kurzerhand den negativen gegen positiven Stress und stärkt dadurch Körper sowie Geist.
Fazit: Stress auf körperlicher Ebene lösen? Ja, das geht…
…wird aber bestenfalls in Kombination mit psychischer Entspannung durchgeführt. Stressprävention sollte daher nicht nur auf einer Ebene ansetzen, sondern ist besonders wirksam, wenn unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen. Yoga nach Feierabend, Sauna am Sonntag oder eine Massage im Urlaub – und schon sollten stressbedingte Erkrankungen kein Problem mehr darstellen. Ausnahmen bestätigen die Regel und erfordern bestenfalls eine frühzeitige ärztliche Behandlung. So sollte es schlussendlich für jeden Menschen möglich sein, stressfrei sowie gesund durchs Leben zu schreiten.