
Besonders in den ersten Wochen und Monaten nach dem Beginn der Stillzeit kommt es vor, dass die Milch unkontrolliert ausläuft. Das feucht-warme Milieu kann zu Infektionen und Reizungen an der Brustwarze führen, daher ist es empfehlenswert, Stilleinlagen zu verwenden, welche die überschüssig produzierte Milch gleich an der Brustwarze auffangen und zusätzlich verhindern, dass auffällige Flecken auf der Kleidung entstehen. Doch bei dem großen Angebot an Stilleinlagen ist es schwierig, sich für eine zu entscheiden. Wir zeigen dir, welche Vor- und Nachteile welche Stilleinlagen haben.
Was sind Vor- und Nachteile von Einweg-Stilleinlagen?
Nur einmal verwendbare Einlagen haben den Vorteil, unkompliziert zu sein, andererseits entsteht durch häufiges Wechseln und die regelmäßige Entsorgung viel Müll und auf lange Sicht sind sie teurer als waschbare Pads. Wichtig ist, dass das Material nicht fusselt oder an der Brust festklebt. Dies würde die ohnehin empfindliche Brustwarze zusätzlich reizen und Entzündungen fördern. Sollte die Brust ohnehin gereizt sein, sind Einmal-Stilleinlagen aus hygienischen Gründen die bessere Wahl.
Die Innenseite guter Einweg-Stilleinlagen besteht aus einem weichen Vlies, welches die Haut an und um die Brustwarze herum trocken hält. Das Vlies leitet die auslaufende Milch an einen saugfähigen Kern weiter, der die Flüssigkeit aufnimmt. Eine flüssigkeitsabweisende Außenschicht sorgt dafür, dass nichts ausläuft und nach außen hin keine Flecken entstehen. Klebestreifen Richtung BH verhindern, dass die Einlagen verrutschen.
Andere Stilleinlagen bieten mit einem starken Saugkern auch bei starkem Milchfluss guten Schutz vor dem Auslaufen. Solche Einmal-Einlagen sollten in der Form sehr flexibel sein und stillenden Müttern ein angenehmes und sicheres Gefühl beim Tragen geben.
Waschbare Stilleinlagen aus Naturfasern oder Silikon
Langfristig gesehen sind wiederverwendbare Stilleinlagen günstiger, dafür ist das Waschen ein zusätzlicher Aufwand. Da du auch waschbare Pads regelmäßig wechseln solltest, ist es auch hier notwendig, einen Vorrat von sechs bis zwölf Einlagen anzulegen, je nachdem wie stark der Milchfluss ist.
Stilleinlagen werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. An Naturfasern sind vor allem Baumwolle und Seide sehr beliebt, da beiden wohltuende Eigenschaften nachgesagt werden und sie zudem atmungsaktiv und hautfreundlich sind. Baumwolle ist sehr saugfähig, wohingegen die Seide die schützende Schicht nach außen hin bildet.
Heutzutage werden zunehmend Stilleinlagen aus Kunstfasern hergestellt, die robuster sind und zudem besser schützen. Häufig werden wie aus atmungsaktivem Silikon hergestellt und sind unter der Kleidung beinahe unsichtbar. Selbst beim Sport oder beim Schwimmen verrutschen solche wiederverwendbaren Stilleinlagen nicht. Bis zu zwei Monate lang sind diese Stilleinlagen verwendbar und dabei angenehm zu tragen.
Silikon-Stilleinlagen funktionieren etwas anders als andere Mehrweg-Stilleinlagen, sind bei hoher Qualität jedoch auch zu empfehlen. Sie üben einen sanften Druck auf die Brustwarze aus, sodass der Milchspendereflex schon vor dem Austreten von Muttermilch unterdrückt wird. Da sie selbsthaftend sind, können Silikon-Stilleinlagen auch nachts ohne BH verwendet werden.
Verschiedene Materialien – die Kombination aus Natur und Kunstfasern
Meist werden Naturfasern mit Kunstfasern kombiniert, um die Kleidung besser vor austretender Milch zu bewahren, dabei aber die Vorteile der Stilleinlagen aus Baumwolle beizubehalten. Auch Kombinationen aus Kunstfasern, Wolle und Seide kommen vor.
Wichtig ist in jedem Fall, dass die Stilleinlagen regelmäßig gewechselt werden, auch wenn der Milchfluss nicht stark ist, um wunden Brustwarzen vorzubeugen. Zudem solltest du zum Reinigen von waschbaren Stilleinlagen duftneutrale Reiniger, beispielsweise bestimmte Wasch- oder Spülmittel, nehmen, damit das Baby von dem Geruch nicht abgeschreckt wird und das Trinken verweigert.
Warum Stilleinlagen?
Als Mama kannst du unmöglich bestimmen, wie viel und wann die Milch aus den Brüsten läuft. Der Milchspendereflex wird immer auf beiden Seiten zugleich ausgelöst, sodass beim Stillen auch auf beiden Seiten Flüssigkeit entsteht. Wenn das Baby also rechts gestillt wird, kann dennoch links Muttermilch auslaufen, und das sogar ziemlich schnell.
Wenn der Druck in der Brust zu groß wird oder der Milchspendereflex ausgelöst wird, kann es zum Austritt von Muttermilch kommen. Gerade zu den gewohnten Stillzeiten, aber auch außerhalb, tritt zumindest in den ersten Wochen oder Monaten oft Muttermilch aus. Damit nach außen hin keine feuchten Stellen sichtbar werden und es innen trocken und hygienisch bleibt, sind Stilleinlagen wichtig.
Fazit: Jede Mutter muss für sich selbst entscheiden, welche die besten Stilleinlagen für sie sind. Hauptsache ist, dass sie bequem zu tragen sind und sich keine Feuchtigkeit innerhalb des BHs oder an der Kleidung ansammelt. Welches Material eine Frau bevorzugt, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Vielleicht einfach einmal die BH Einlage wechseln und verschiedene Modelle versuchen, damit du zwischen einzelnen Stilleinlagen Vergleiche ziehen kannst.