
Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Pünktlich zum Start der warmen Jahreszeit kriechen die kleinen Biester aus ihren Verstecken, um Mensch und Tier zu attackieren. Viele Hundebesitzer stellen sich daher die Frage, welcher Zeckenschutz für ihren Vierbeiner wirklich wirksam ist? Ob tatsächlich nur die chemische Keule hilft oder es auch natürliche Alternativen gibt, erfährst du hier!
Zeckenschutz: Hunde sind individuell gefährdet
Jedes Jahr aufs Neue lauert die Gefahr in den Büschen und Gräsern. Besonders im Frühling und im Sommer sind sowohl Mensch als auch Tier vor den Bissen der kleinen Blutsauger nicht gefeit. Die Rede ist von Zecken.
Das Problem an diesen winzigen Lästlingen ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Parasiten wie Flöhen oder Milben keine natürlichen Feinde haben und gefährliche Krankheiten übertragen können. Daher ist es umso wichtiger, sich rechtzeitig um einen wirksamen Zeckenschutz für den Hund zu kümmern. Es kann jeder Hund von den kleinen Spinnentierchen befallen werden, aber auch Katzen und andere Haustiere sind bedroht. Die Anfälligkeit für einen Zeckenstich kann je nach Rasse individuell variieren. In der Regel sind Hunde mit längeren Haaren häufiger betroffen als ihre Artgenossen mit einem kurzen Fell. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich Zecken gerne zwischen den Haaren verstecken. Umso schwieriger ist es natürlich für Herrchen und Frauchen, die winzigen Viecher zu entdecken und schließlich auch zu entfernen.
Warum ist ein Zeckenschutz für deinen Hund so wichtig?
Zecken sind „Parasiten“, die zu den Spinnentieren und der Untergruppe der Milben gehören. Das bedeutet, dass erwachsene Zecken zum Überleben einen anderen lebenden Organismus brauchen, also einen sogenannten „Wirten“.
Sowohl Menschen, als auch Tiere wie Katzen, Hunde oder Pferde können von den kleinen Blutsaugern als Wirt auserkoren werden. Während sich die Zecke an der Haut ihres Opfers mit ihrem Rüssel festsaugt, um Nahrung aufzunehmen, können gefährliche Bakterien übertragen werden. Nach heutigen Erkenntnissen geht man davon aus, dass eine Infektion durch den Speichel des Tierchens erfolgt. Erst nach ungefähr 12 bis 24 Stunden werden die Erreger der Krankheit in das Blut abgegeben. Zu den bekanntesten Krankheiten, die durch Zeckenbisse hervorgerufen werden können, zählen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) und Borreliose. Auch Hunde können an durch Zecken verursachte Erkrankungen leiden, was einen wirksamen Zeckenschutz für den Vierbeiner umso wichtiger macht.
Welche Zeckenmittel wirken beim Hund am besten?
Wer sein Tier vor Krankheiten wie Borreliose durch infizierte Zecken schützen möchte, sollte sich nach einem wirksamen Mittel zur Zeckenabwehr umschauen. Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Anti-Zecken-Mitteln unterscheiden:
- Chemische Mittel: Die chemischen Anti-Zecken-Produkte sind im Fachhandel erhältlich. Darunter fallen unter anderem Spot-on Präparate und spezielle Halsbänder.
- Medizinische Mittel: Die medizinischen Produkte werden vom Tierarzt vertrieben. Die Spot-Ons und Halsbänder haben dementsprechend einen hohen Anteil an Wirkstoffen.
- Biologische Mittel: Natürliche Zeckenmittel weisen weniger Nebenwirkungen auf. Die Bernsteinkette, Kokosöl und ätherische Öle sind die verbreitetsten Mittel dieser Kategorie.
Welcher Schutz am besten für deinen Hund geeignet ist, kommt nicht zuletzt auf die Anfälligkeit deines Tieres an. Wer bei der Wahl des Zeckenschutzes jedoch nicht ausschließlich auf sein Bauchgefühl hören möchte, kann sich auch auf die Ergebnisse der Tests von Verbraucherorganisation wie Stiftung Warentest stützen.
Zeckenmittel im Test
Um den gefährlichen Erregern der Zecke vorzubeugen zu können, haben sich medizinische Produkte vom Tierarzt als besonders wirksam erwiesen. Darin ist meist eine hohe Wirkstoffkonzentration enthalten, die in ihrer Wirkung überzeugt. Ob Halsband, Spot-on oder Kau-Tablette, es gibt verschiedenste medizinische Möglichkeiten, um den Hund vor Zeckenstichen zu schützen. Wie bei allen medizinischen Produkten bedarf es aber auch beim Hund einer gesundheitlichen Aufklärung, da mögliche Nebenwirkungen auftreten können. Eine Impfung gegen die kleinen Quälgeister gibt es leider noch nicht. Allerdings empfehlen manche Tiermediziner eine Borreliose-Impfung für den Hund, die jedoch umstritten ist.
Was sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten?
Chemische Zeckenmittel, die im freien Handel erhältlich sind, verfügen über mittlere bis stärkere Wirkstoffe gegen die lästigen Spinnentierchen. Es gibt viele identische Spot-on-Produkte und Halsbänder, die aber häufig unter verschiedenen Markennamen verkauft werden. Allen Produkten ist jedoch gemeinsam, dass der Wirkstoff vom Hund meist über das Fell oder die Fettschicht der Haut aufgenommen wird.
Natürlicher Zeckenschutz: Gibt es eine gesunde Alternative?
Chemische Mittel belasten nicht nur den Körper des Hundes, sondern können auch viele andere Nebenwirkungen aufweisen. Daher schwören immer mehr Menschen auf pflanzliche Mittel gegen lästige Parasiten, die im Fell ihrer geliebten Haustiere leben. Doch ist es wirklich ratsam beim Thema Zecken auf die natürliche Alternative zu setzen? Folgende Mittel sind weit verbreitet:
- Ätherische Öle: Teebaumöl, Geranienöl und Lavendelöl können zwar tatsächlich gegen Insekten schützen, jedoch sei ihre Wirkung gegen die kleinen Blutsauger dahingestellt.
- Kräuter- oder Bernstein-Halsband: Steinen und Kräutern wird ja so manche Heilkraft nachgesagt, in Sachen Zeckenschutz ist es aber eher eine Glaubensfrage, als dass die Wirkung tatsächlich bewiesen ist.
- Kokosöl: Die besondere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Kokosöl hält nachweislich Parasiten wie Flöhe, Milben und sogar Zecken von deinem Haustier fern, jedoch muss es täglich in das Fell des Hundes eingerieben werden.
Was solltest du noch beachten?
Insbesondere nach milden Wintern und Temperaturen über sieben Grad Celsius muss vermehrt mit Zeckenstichen gerechnet werden. Nach einem Spaziergang im hohen Gras, Gebüsch, Wald oder Laub sollten Frauchen und Herrchen daher unbedingt das Fell ihres Vierbeiners nach den kleinen, meist bräunlich gefärbten Blutsaugern absuchen. Wurde eine Zecke gefunden, sollte diese umgehend entfernt werden. Dazu kann man eine gewöhnliche Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange verwenden. Falls sich dein Hund danach auffällig verhält oder gar grippeähnliche Beschwerden aufweist, solltest du umgehend einen Tierarzt kontaktieren!