Hausmittel bei verstopfter Nase: Was hilft wirklich?

Warum lohnt es sich, beim Schnupfen auf natürliche Hausmittel zurückzugreifen?

Schnupfen, Husten und ein unangenehmer Schleim im Mund sind meist die ersten Anzeichen einer Erkältung. Doch auch wenn diese bereits überstanden ist, kann es sein, dass wir uns noch eine Woche lang mit einer verstopften Nase herumschlagen und uns das Atmen schwerfällt. Sind neben den Nasennebenhöhlen auch die Stirnhöhlen betroffen, kann es sogar zu Schwindel und einem unangenehmen Druck im Kopf kommen, der es uns schwer macht, uns auf unsere täglichen Aufgaben zu konzentrieren. Es ist also durchaus verständlich, dass viele Menschen bei den ersten Anzeichen von Schnupfen versucht sind, zu Nasensprays oder anderen rezeptpflichtigen Medikamenten zu greifen, um schnell Erleichterung zu finden. Allerdings haben diese Medikamente oft auch Nachteile.

Nasensprays beispielsweise können unerwünschte Nebenwirkungen wie trockene und gereizte Schleimhäute verursachen, wenn sie mehr als sieben Tage am Stück verwendet werden. Schuld daran sind bestimmte chemische Inhaltsstoffe, die nicht nur für die Nasenspray-Sucht, sondern auch für den sogenannten Rebound-Effekt verantwortlich gemacht werden. Der Rebound-Effekt führt dazu, dass die Nasenschleimhäute paradoxerweise noch stärker anschwellen und die Nase noch verstopfter wird als zuvor. Insbesondere bei abschwellenden Nasensprays solltest du vorsichtig sein und sie, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit verwenden.

Natürliche Hausmittel hingegen können deinen Schnupfen auf sanfte und schonende Weise lindern, ohne deine Nasenschleimhäute zusätzlich zu reizen oder den gefürchteten Rebound-Effekt zu verursachen. Zwar kann die Behandlung mit natürlichen Mitteln etwas mehr Zeit und Geduld in Anspruch nehmen, dafür kannst du deine Nase auf gesunde Weise befreien.

Was sind die Ursachen für eine verstopfte Nase?

Eine verstopfte Nase kann verschiedene Ursachen haben.

• Erkältungen,
• Grippe,
• Allergien,
• bakterielle Infektionen,
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten und
• äußere Einflüsse wie trockene Luft

können einen Schnupfen auslösen, der deine Nase mit der Zeit verstopft.

Denn die Schleimhäute in deinen Nasennebenhöhlen produzieren unablässig kleine Mengen an Schleim, der meist unbemerkt abfließt. Bei einer Infektion oder allergischen Reaktion produzieren deine Schleimhäute als Abwehrmechanismus mehr Schleim, um dich vor Krankheitserregern zu schützen. Bemerkbar macht sich das zunächst an einem Schnupfen, bei dem deine Nase so richtig läuft. Produziert deine Nase jedoch zu viel Schleim, kann dieser nicht mehr richtig abfließen und verstopft deine Nasennebenhöhlen und schließlich auch deine Nase. Sind nur die Nasennebenhöhlen verstopft, spricht man von einer Sinusitis, ist deine Nase auch verstopft, handelt es sich um eine Rhinosinusitis. Ist lediglich die Nasenschleimhaut entzündet, spricht man von Rhinitis.

Darüber hinaus kann auch trockene Luft, insbesondere in geheizten Räumen im Winter, zu einer Austrocknung der Nasenschleimhäute führen und eine Verstopfung verursachen. Eine weitere Ursache für häufigen Schnupfen und eine verstopfte Nase können chronische Entzündungen sein. In dem Fall solltest du unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen und die genaue Ursache abklären lassen, bevor du dich selbst behandelst. 

Welche Hausmittel helfen bei verstopfter Nase?

Zum Glück gibt es viele bewährte Hausmittel, die dich bei einer verstopften Nase unterstützen können. Wie bei allen Hausmitteln heißt es hier aber, dranbleiben und regelmäßig etwas für deine Gesundheit und eine freie Nase tun. Die besten Hausmittel für eine freie Nase sind:

• Inhalieren 
• Erkältungsbäder
• ätherische Öle (wie Pfefferminze, Eukalyptus, Cajeput, Wacholder)
• und Nasenspülungen mit Wasser und Salz.

Insbesondere Dampfinhalationen mit heißem Wasser und ätherischen Ölen sowie Erkältungsbäder haben sich nicht nur bei Erkältung mit Schnupfen, sondern auch bei verstopfter Nase bewährt. Denn der heiße Wasserdampf befeuchtet die Nasenschleimhäute und löst den verkrusteten Schleim in der Nase. Die ätherischen Öle haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung. Gerade die Mischung aus Pfefferminze, Eukalyptus, Cajeput- und Wacholderöl gilt als besonders effektiv. Mische am besten alle vier ätherischen Öle zu gleichen Teilen in das Wasser für deine Inhalation! Alternativ kannst du auch einen Tropfen der Ölmischung dreimal täglich direkt auf deine Schläfen oder Nasennebenhöhlen streichen. Für Säuglinge und Kinder ist diese Behandlung allerdings nicht geeignet.

Wie funktioniert die Dampfinhalation?

Das Inhalieren mit heißem Wasserdampf zählt zu den ältesten Hausmitteln bei Schnupfen, Erkältung und verstopfter Nase. Das heiße Wasser befreit deine Atemwege und öffnet gleichzeitig die Poren deiner Haut, weshalb eine anschließende Gesichtsmaske besonders effektiv ist. Die Anwendung ist zudem kinderleicht.

Du füllst eine Schüssel mit heißem (aber nicht kochendem) Wasser und gibst ein paar Tropfen der Ölmischung dazu. Dann beugst du deinen Kopf über die Schüssel, legst ein Handtuch darüber und atmest den aufsteigenden Dampf langsam und tief ein. Achte aber darauf, dass du dich nicht mit dem heißen Wasser verbrühst!

Wie funktioniert die Nasenspülung?

Auch Nasenspülungen mit Salzlösungen sind schnell gemacht und dafür sehr effektiv. Sie helfen dir vor allem bei einer Sinusitis, die Nasenschleimhäute zu befeuchten und den Schleim in den Nasennebenhöhlen zu lösen. Das Salz hemmt zudem auf natürliche Weise das Wachstum von Bakterien.

Du brauchst dafür lediglich ein Nasenspülkännchen oder eine sogenannte Nasendusche, die du in jeder Apotheke erhältst. Dort gibst du eine Tasse warmes Wasser und einen halben Teelöffel Salz hinein. Achte unbedingt darauf, natürliches Salz ohne Zusatzstoffe wie Jod, Natrium oder Rieselhilfen zu verwenden.

Anschließend führst du die Öffnung der Kanne an das eine Nasenloch und lässt das Wasser langsam zum anderen Nasenloch herausfließen. Nachdem die Hälfte des Wassers verbraucht ist, wiederholst du den Vorgang auf der anderen Seite. 

Was hilft noch bei verstopfter Nase?

Wie bei jeder Erkältung oder Krankheit solltest du jetzt besonders auf dich und deinen Körper achten, um schnell wieder fit zu werden. Das klappt am besten mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und viel Flüssigkeit. Denn dein Körper braucht die Vitamine und Nährstoffe aus dem Essen, um die Entzündung bekämpfen zu können. 

Auch Trinken ist jetzt besonders wichtig. Viele Getränke können dir dabei helfen, den Regenerationsprozess zu beschleunigen.

• Warme Tees mit frischem Ingwer oder ein angesetztes Ingwerwasser unterstützen dich bei Husten und verstopfter Nase. Ingwer wirkt wie Kurkuma, schleimlösend und entzündungshemmend. Am besten ist es, ihn direkt im Tee zu trinken, du kannst aber auch einige Scheiben Ingwer in das Wasser für deine Inhalation geben.
• Auch Zitrusfrüchte können dir dabei helfen, die Symptome einer Erkältung zu lindern. Sie versorgen dich mit Vitamin C, das besonders gut zur Infektabwehr geeignet ist. Heiße Zitrone und Ingwershots sind auch vorbeugend gute Möglichkeiten, um dich vor Schnupfen und Erkältung zu schützen.

Achte unbedingt auch auf ausreichend Schlaf und Erholung. Denn gerade wenn dein Körper bereits angegriffen ist, braucht er viel und regelmäßigen Schlaf.

Ebenso wichtig ist Bewegung an der frischen Luft. Die Luft versorgt dich mit Sauerstoff und sorgt für einen klaren Kopf und freie Atemwege. Auch im Herbst und Winter ist es deshalb essentiell, sich draußen zu bewegen. Mindestens 20 Minuten täglich sollten es sein.