
Kopfläuse sind keine besonders netten Zeitgenossen. Die Läuse gelten zwar nicht als gefährlich für die Gesundheit, ein Befall kann aber einen starken Juckreiz hervorrufen, der für schlaflose Nächte sorgen kann. Außerdem besteht gerade bei Kindern Ansteckungsgefahr. Umso wichtiger ist es, die Symptome frühzeitig zu erkennen und Haare und Kopfhaut mit den geeigneten Mitteln zu behandeln. Was du dabei beachten solltest und wie du die lästigen Insekten mit Hausmitteln am besten loswirst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Raus mit der Laus: Was tun bei einem Kopflausbefall?
Kopfläuse leben, wie der Name es bereits verrät, auf unserem Kopf, genauer gesagt in den menschlichen Haaren. Ihr wissenschaftlicher Name lautet deshalb auch Pediculus humanus capitis. Die winzig kleinen Insekten leben parasitär und ernähren sich vom menschlichen Blut. Ihre Eier, auch Nissen genannt, kleben sie nahe der Kopfhaut in die Haare, wo es schön warm ist und wo die frisch geschlüpften Larven gleich mit Nahrung versorgt werden. Kopfläuse können bis zu einem Monat alt werden und in dieser Zeit bis zu 300 Eier legen. Deshalb ist es auch sehr wichtig, früh zu handeln, denn je früher man die Plagegeister bekämpft, desto schneller ist man sie wieder los. Dafür sind mehrere Schritte notwendig:
- Kopfhaut und Haare müssen mit einem geeigneten Mittel behandelt werden.
- Nissen, Larven und Läuse müssen mit einem speziellen Kamm ausgekämmt werden.
- Kämme und Haarbürsten sollten mit kochendem Wasser oder einer Essiglösung desinfiziert werden.
- Kleidung, Bettwäsche und Handtücher, die für die Haare verwendet wurden, sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen oder (wie bei Wollmützen) 24 Stunden ins Gefrierfach gegeben werden. Alternativ kannst du Wollkleidung auch für drei Wochen luftdicht in Plastiktüten verschließen.
Zur Behandlung der Läuse direkt auf der Kopfhaut gibt es mehrere Mittel und Wege. Gerade wenn der Kopflausbefall noch recht gering ist, sind natürliche Mittel oft ausreichend. Wichtig ist allerdings, dass die Behandlung nach acht bis neun Tagen wiederholt wird, um geschlüpfte Larven zu entfernen. Gerade bei Kindern kommt es öfter beim Spielen zu einem Kopf-zu-Kopf-Kontakt, bei dem die Läuse übertragen werden können. Deshalb ist es sehr wichtig, die Schule, Kindertagesstätte oder den Kindergarten über den Kopflausbefall des Kindes zu informieren.
Wie kannst du Kopfläuse erkennen?
Wenn dein Kopf oder der deines Kindes ununterbrochen juckt, kann das das erste Anzeichen eines Kopflausbefalls sein. Allerdings können auch Schuppen oder Flöhe einen Juckreiz auslösen. Der erste Schritt besteht also daraus festzustellen, woher der Juckreiz kommt und ob es sich wirklich um Läuse handelt.
Flöhe können bis zu 23 Zentimeter weit springen und werden ein bis fünf Millimeter groß. Kopfläuse können weder springen noch fliegen. Die winzig kleinen Schmarotzer sind nur ein bis drei Millimeter groß und mit bloßem Auge kaum erkennbar. Gut erkennbar sind allerdings die Nissen, also die Eier, in denen die Larven heranwachsen. Diese Eier sind weiß oder gelblich gefärbt und kleben förmlich in den Haaren, vor allem im Bereich hinter den Ohren, an den Schläfen, der Stirn und im Haaransatz am Nacken.
Wenn du die Haare mit einem feinzackigen Läusekamm auskämmst und darauf Eier erkennst, kannst du dir recht sicher sein, dass es sich um Läuse handelt. Auch Schuppen lösen einen Juckreiz aus. Du kannst sie daran erkennen, dass sie sich ganz einfach mit den Fingern von den Haaren lösen lassen.
Neben der Kopflaus kann man noch zwischen der Kleiderlaus und der Filzlaus unterscheiden. Auch Kleiderläuse können die Kopfhaut und sämtliche Hautstellen, an denen Haare zu finden sind, befallen, legen ihre Eier aber in der Kleidung ab. Diese Schädlinge sind besonders schwer loszuwerden und am gefährlichsten, da sie im Gegensatz zu Kopfläusen mehrere Krankheiten übertragen können. Hier müssen neben den genannten Maßnahmen auch Insektizide verwendet werden, um die Läuse erfolgreich zu bekämpfen. Filzläuse hingegen werden durch sexuellen Kontakt übertragen und sind vor allem im Genitalbereich zu finden.
Wenn du dir nicht sicher bist, welche Läuse du oder dein Kind haben, solltest du sicherheitshalber einen Hautarzt aufsuchen und um Rat fragen.
Kopfläuse behandeln: Mit welchen Hausmitteln bekämpfst du die Läuse?
Es gibt viele Hausmittel, die du gegen die Kopfläuse verwenden kannst. Recht effektiv sind zum Beispiel:
- Essig (vor allem der milde Apfelessig)
- Öl (Olivenöl, Kokosöl oder Neemöl)
- ätherische Öle (Teebaumöl, Zitrusöle, Geraniol, Rosmarinöl)
Auch Mayonnaise wird gerne als Hausmittel gegen Kopfläuse empfohlen. Da sie jedoch sehr schwer wieder aus den Haaren zu entfernen ist, raten wir dir eher davon ab. In der Regel sind Essig und Öl nicht nur in jedem Haushalt vorhanden, sondern auch für Kinder gut geeignet. Die Behandlung mit Hausmitteln sollte allerdings wirklich bei den ersten Symptomen einsetzen, damit der Befall sicher behandelt werden kann. Ein nasses Auskämmen der Haare sollte gerade bei der Behandlung mit Hausmitteln täglich gemacht werden. So können frisch geschlüpfte Larven schnell entfernt werden. Unser Tipp: mit einer Apfelessigspülung oder einer normalen Pflegespülung lassen sich die Haare leicht auskämmen.
Welche medizinischen Mittel helfen gegen Läuse?
Ist die Behandlung mit dem Hausmittel nicht erfolgreich und der Kopflausbefall nach zwei Wochen noch erkennbar, sollte unbedingt ein medizinisches Mittel aus der Apotheke verwendet werden. Hier lässt sich grob zwischen physikalischen und chemischen Mitteln unterscheiden.
Physikalische Mittel wirken in der Regel auf Sojaölbasis. Das Öl betäubt die Kopfläuse, so dass sie sich leicht auskämmen lassen. Wichtig ist hier – wie bei den Hausmitteln auch –, dass bei der Behandlung die gesamte Kopfhaut mit dem Mittel eingerieben wird und anschließend das nasse Haar Strähne für Strähne ausgekämmt wird. Nicht alle physikalischen Mittel dürfen für Kinder verwendet werden.
Das Gleiche gilt für die chemischen Mittel auf der Basis von Insektiziden. Problematisch an diesen Mitteln ist nicht nur, dass sie für Schwangere und Kinder nicht geeignet sind, sondern auch, dass die Kopfläuse eine Resistenz gegen sie entwickeln können.
Raus mit der Kopflaus: Wie funktioniert die Behandlung mit Essig und Öl?
Den Kopf mit Essig zu behandeln ist ganz einfach. Am besten verwendest du dafür Apfelessig. Er ist besonders mild und eignet sich auch für Kinder, da er die Kopfhaut nicht zu sehr reizt. Für die Behandlung gegen Kopfläuse mischst du den Essig eins zu eins mit warmem Wasser. Fülle die Mischung am besten in eine Flasche, so kannst du sie gut über den Kopf gießen. Anschließend massierst du die Mischung gut in die Kopfhaut ein und wickelst ein Handtuch, das mit derselben Mischung getränkt wurde, für 10 bis 15 Minuten um den Kopf.
Danach heißt es, die Haare gründlich auszukämmen, und zwar immer vom Haaransatz bis in die Haarspitzen. Hier macht es Sinn, sich Hilfe zu holen, damit auch am Hinterkopf keine Stelle übersehen wird. Nach jedem Kämmen streichst du den Läusekamm auf einem Stück Küchenrolle ab und hältst ihn kurz unter fließendes Wasser. Wenn dir der Essiggeruch zu stark ist, kannst du deine Haare nach der Behandlung mit gewöhnlichem Shampoo waschen.
Für die Behandlung mit Öl brauchst du etwas mehr Zeit. Du kannst entweder ein flüssiges Öl wie Olivenöl verwenden oder Kokosöl kurz erhitzen, so dass es sich leichter auf dem Kopf verteilen lässt. Sofern keine allergischen Reaktionen bekannt sind, kannst du auch einige Tropfen ätherisches Öl dazugeben. Die Ölmischung verteilst du gleichmäßig auf dem Kopf und lässt sie über Nacht einwirken. Am nächsten Tag kämmst du die Läuse, Larven und Nissen gründlich aus den Haaren und wäschst den Kopf mit Shampoo.