
Die Talgdrüsen im Gesicht leisten wichtige Arbeit. Sie produzieren Fette, die die Haut schützen und geschmeidig halten. Wenn die Drüsen jedoch zu viel Talg herstellen, entstehen Probleme. Wer fettige Haut hat, leidet sehr viel häufiger unter Mitessern und Pickeln. Auch sogenannte Atherome können unter der Haut entstehen. Diese Talgknoten können sich zu ernsthaften Zysten entwickeln. Wichtig bei fettiger Haut ist eine sehr gute Reinigung des Gesichts. Wir erklären dir, wie du Talgablagerungen im Gesicht entfernen kannst und was du gegen Mitesser und Atherome unternehmen solltest.
Wie entsteht fettige Haut?
In der Dermis, auch Lederhaut genannt, sitzen viele Talgdrüsen, die Fette produzieren. Das ist bei allen Menschen gleich. Unterschiedlich sind jedoch die Zusammensetzung und die Menge dieser Hautfette. Wenn zu viel Talg produziert wird, ist die Haut fettig. Sie glänzt dann und sieht ölig aus. Außerdem kann der überschüssige Talg leicht die Poren verstopfen. Diese vergrößern sich dann oder sie bilden eine dunkle Kappe und werden als unschöne Mitesser sichtbar. Außerdem kommt es an den verstopften Poren leichter zu Entzündungen und Pickeln. Menschen mit fettiger Haut neigen stärker zu Akne.
Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Fettige Haut ist unempfindlicher gegen schädliche Umwelteinflüsse und altert nicht so schnell.
Gründe für die Übereifrigkeit der Talgdrüsen gibt es viele:
- Die genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle.
- Außerdem ist der Hormonhaushalt entscheidend. In der Pubertät haben sehr viele Menschen fettige Haut und Akne. Auch in der Schwangerschaft oder später in den Wechseljahren treten die Probleme mit unreiner Haut häufig wieder auf.
- Aber auch die Ernährung kann eine Rolle spielen. Wer sich sehr einseitig ernährt und zu viel Fett, Zucker und Alkohol zu sich nimmt, hat häufiger ein fettiges und unreines Hautbild.
- Stress, bestimmte Erkrankungen oder Medikamente können ebenfalls Einfluss nehmen.
Wie kann ich überschüssigen Talg im Gesicht entfernen?
Sehr wichtig bei einer übermäßigen Talgproduktion ist die gründliche Reinigung des Gesichts. Du solltest morgens und abends eine gewissenhafte Reinigungs- und Pflegeroutine für deine Haut durchführen und diese auch bei Zeitmangel nicht ausfallen lassen. Diese Tipps helfen dir bei der Reinigung der Haut:
- Verwende Reinigungsprodukte, die speziell für fettige Haut gedacht sind! Sie sollten nicht rückfettend sein, sondern eher Fett aufnehmen.
- Besonders intensiv gelingt die Reinigung mit dem sogenannten Double Cleansing. Dabei wäschst du die Haut zweimal hintereinander mit unterschiedlichen Produkten. Zunächst verwendest du einen Cleanser auf Ölbasis, dann einen Reinigungsschaum oder ein Gel auf Wasserbasis. Auf diese Weise reinigst du die Haut porentief.
- Ein- bis zweimal pro Woche solltest du deiner Haut ein Peeling gönnen. Achte allerdings auch hier darauf, dass es für fettige und unreine Haut geeignet ist! Bei Entzündungen und Akne solltest du auf Peelings mit Schleifkörpern verzichten. Diese können nämlich kleine Wunden reißen und die Bakterien noch mehr auf der Haut verteilen. Nutze deshalb lieber sanfte Peelings mit Fruchtsäure oder Salicylsäure!
- Auch eine Maske mit Tonerde kann deiner Haut sehr guttun. Sie nimmt Talg auf und beruhigt die Haut. Mische dazu einfach etwas Tonerde mit Wasser, sodass eine kompakte Masse entsteht! Diese verteilst du auf der Haut und lässt sie dort, bis die Erde angetrocknet ist. Dann kannst du sie mit Wasser entfernen. Tipp: Eine Tonerdemaske eignet sich auch an anderen Stellen des Körpers, zum Beispiel am Rücken oder den Schultern.
- Nach der Reinigung solltest du ein Tonic verwenden. Dieses stellt den natürlichen pH-Wert der Haut wieder her. Außerdem macht ein Gesichtswasser die Haut aufnahmebereiter für die anschließende Pflege.
- Auf eine pflegende Creme oder Lotion solltest du auch bei fettiger Haut nicht verzichten. Verwende ein Produkt, das für unreine Haut geeignet ist und die Poren nicht verstopft! Idealerweise enthält deine Tagescreme einen Lichtschutzfaktor. Dann kannst du an den meisten Tagen auf zusätzliche Sonnencreme im Gesicht verzichten.
Professionelle Kosmetikbehandlungen bei erhöhter Talgproduktion
Wenn du immer wieder mit fettiger Haut, Pickeln und Mitessern zu kämpfen hast, lohnt sich der Gang ins Kosmetikstudio. Dort können intensivere Peelings angewandt werden und die Kosmetikerin kennt viele Tricks, um dein Hautbild zu verbessern. Eine sehr wirkungsvolle Reinigungsmethode bei erhöhter Talgproduktion ist die Hydraclean-Behandlung von Guinot. Bei Hydraclean handelt es sich um eine hocheffiziente Technik, die mit speziell entwickelten Gelen genutzt wird. Nach einer oberflächlichen Reinigung trägt die Kosmetikerin ein Gel auf die Haut auf, das bis tief in die Haut hinein Schmutz, Talgablagerungen und Giftstoffe binden kann. Mit Hilfe von Wärme, Salicylsäure und Lipacid reinigt sie dann mit dem Hydraclean die Haut intensiv und antibakteriell. Nach etwa 25 Minuten ist deine Haut sehr viel reiner und klarer. Probiere es doch mal aus!
Wie kann man Mitesser entfernen?
Eine häufige Folge von übereifrigen Talgdrüsen sind Mitesser. Dabei handelt es sich um verstopfte Poren oder Haarfollikel, die durch den Kontakt mit Luft eine schwarze oder auch weiße Kappe bekommen. Mitesser treten vor allem an der T-Zone auf, also auf der Stirn und der Nase. Hier ist die Haut meist besonders fettig. Mitesser sind nicht nur unschön, sie können sich auch zu Pickeln vergrößern. Deshalb solltest du frühzeitig etwas dagegen unternehmen. Eine gute Reinigungsroutine leistet einen wichtigen Beitrag, du kannst jedoch noch mehr gegen Mitesser tun:
- Wenn du nach dem Reinigen Mitesser entfernen möchtest, lege zunächst einen warmen, feuchten Lappen für einige Minuten an die Stelle. Alternativ kannst du auch ein Dampfbad machen, um die Poren zu öffnen.
- Nun kannst du die Mitesser vorsichtig entfernen. Verwende dafür entweder einen desinfizierten Kamedonenlöffel oder umwickle deine Finger mit sauberen Kosmetiktüchern! Drücke nie mit den blanken Fingernägeln an Mitessern oder Pickeln herum! Sie können sich sonst verschlimmern und sogar Narben hinterlassen.
- Übe beim Ausdrücken nur sanften Druck aus und belasse es bei einem einzigen Versuch! Wenn der Mitesser sich noch nicht öffnen lässt, ist er noch nicht bereit. Weiteres Drücken würde dann nur das Problem verschlimmern. Lasse die Stelle in diesem Fall in Ruhe und versuche es in einigen Tagen noch einmal!
- Noch besser ist es, wenn du zum Öffnen von Pickeln und Mitessern eine Kosmetikerin aufsuchst. Dort werden die Unreinheiten professionell und hygienisch entfernt.
Was kann man gegen Atherome tun?
Atherome (auch Grützbeutel, Milien oder Talgzysten genannt) sind entzündliche Veränderungen an den Talgdrüsen. Milien sind klein und fest, echte Atherome können dagegen sehr groß werden. Ein Atherom entsteht meistens am Kopf, manchmal aber auch an anderen Stellen des Körpers. Es beginnt mit dem Einwachsen eines Haares in der Haut. Die Talgdrüse am Haarfollikel umschließt das Haar dann mit Talg. Wenn die Drüse jedoch nach oben hin verstopft ist, kann sich Talg ansammeln. Dann entwickelt sich eine Zyste, die mit Talg, später auch mit Blut und Eiter gefüllt ist. Diese Zyste kann bis zur Größe eines Hühnereis anwachsen und geht oft mit einer schmerzhaften Entzündung einher.
Atherome sollten immer vom Arzt untersucht werden. Wenn sie nur klein sind, keine Schmerzen verursachen und nicht weiterwachsen, müssen sie manchmal gar nicht behandelt werden. Größere und entzündete Atherome werden chirurgisch entfernt. Manchmal ist auch die Gabe von Antibiotika notwendig, wenn die Entzündung schon weit fortgeschritten ist. Du solltest selbst auf keinen Fall versuchen, ein Atherom zu öffnen oder auszudrücken. Du riskierst sonst eine schwere Infektion.
Wenn du zu Atheromen am Kopf oder Körper neigst, ist es besonders wichtig, auf eine gründliche Reinigung der Haut zu achten. Vor allem an Stellen mit vielen Haaren ist eine gewissenhafte Hautroutine notwendig. Ganz verhindern lässt sich die Bildung von Atheromen bei einer entsprechenden Veranlagung leider trotzdem nicht immer.