
Eine Korrektur des Intimbereichs war vor einiger Zeit noch undenkbar, heute liegen intimchirurgische Eingriffe voll im Trend. Schamlippenverkleinerung oder Peniskorrekturen sind heute kein Randthema mehr, sondern häufig durchgeführte Operationen. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um rein ästhetische Eingriffe, denn auch medizinisch kann eine Operation durchaus angeraten sein. Welche Bereiche in die Intimchirurgie fallen und wie eine Schamlippenkorrektur funktioniert, erfährst du hier.
Welche Eingriffe sind bei der Intimchirurgie möglich?
Unter Intimchirurgie versteht man operative Korrekturen des Intimbereichs bei sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Bei Männern handelt es sich um Korrekturen der Vorhaut oder der Richtung des Penis bei Verkrümmungen, sowie um Penisvergrößerungen. Für Frauen sind die möglichen Operationsbereiche weiter gefächert – am häufigsten ist die Korrektur der inneren Schamlippen, gefolgt von den äußeren Schamlippen, dem Schamhügel, der Klitoris, G-Punkt-Intensivierung sowie die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens.
Das Aufspritzen des Venushügels mit körpereigenem Fett kann eine optische Ungleichheit korrigieren, ebenso kann es hormonbedingt zu einer Fettablagerung im Schamhügelbereich kommen. Hier hilft eine Absaugung, um wieder ein harmonisches Gelichgewicht herzustellen. Eine Unterspritzung des G-Punktes mit Hyaluronsäure kann das sexuelle Empfinden intensivieren.
Nach der Geburt eines Kindes kann es vorkommen, dass die Vagina nicht mehr so straff ist und sowohl die Frau als auch ihr Partner durch den zu weiten Scheideneingang ein zu geringes Lustgefühl haben. In diesem Fall hilft eine Straffung des Scheideneingangs um eine Steigerung des Lustgewinnes zu erzielen. Eine Verkleinerung der kleinen Schamlippen ist die häufigste Operation im Intimbereich. Manchmal kann eine Vergrößerung der großen Schamlippen notwendig sein, um die kleinen Schamlippen zu decken.
Schamlippenverkleinerung - ein intimchirurgischer Eingriff
Dass Frauen so häufig Interesse an einer Schamlippenkorrektur haben, hängt von einer gewissen Stigmatisierung ab. Sind die inneren Schamlippen zu groß, sodass sie nicht ausreichend von den äußeren bedeckt werden, können Schmerzen bei langem Sitzen sowie bei einigen Sportarten wie Fahrrad fahren oder Reiten entstehen. Einige Frauen fühlen sich zudem im Schwimmbad und mit dem Partner stark gehemmt.
Die Fachärztin für Chirurgie, Dr. Brigitte Schneider aus Amstetten ist auf den weiblichen Intimbereich spezialisiert und betont den verantwortungsvollen Umgang mit den intimen Wünschen der Patientin. In einem persönlichen Beratungsgespräch bespricht der Arzt die individuelle Option einer Schamlippenverkleinerung, mögliche Risiken und den Ablauf der OP.
Methoden des Verkleinerns der Schamlippen
Bei der Schamlippenkorrektur spricht man von einer Labioplastik. Die Verkleinerung der inneren Schamlippen, hat das Ziel, dass diese bei aufrechter Haltung vollkommen von den äußeren bedeckt werden.
Die gängigste Methode zur Verkleinerung der inneren Schamlippen ist die spindelförmige Resektion. Bei dieser werden die Schamlippen verkürzt, die überschüssige Haut also entfernt. Dabei handelt es sich um einen relativ kleinen Eingriff. Dazu gibt es auch die keilförmige Resektion und die Z-Plastik, bei welcher zu der Schamlippenverkleinerung auch eine Verengung des Scheideneingangs kommt.
Warum Schamlippenvergrößerung?
Die äußeren Schamlippen, auch große Schamlippen genannt, bedecken im Normalfall die inneren, kleinen Schamlippen sowie den Vaginaleingang. Sind diese zu klein, fehlt der Schutz vor Austrocknung, Entzündungen oder Fremdkörpern. Um diesen Schutz zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit, die Schamlippe mit Hyaluronsäure oder besser mit Eigenfett aufzuspritzen und so fülliger zu gestalten.
OP-Dauer und Nachwirkungen
Der plastische Eingriff einer Schamlippenverkleinerung, sowie die Operation der großen Schamlippen dauern in der Regel eine Stunde, erfolgen ambulant unter Sedoanalgesie (Dämmerschlaf) und örtlicher Betäubung und der Schmerz ist gering. Nach einem Tag ist Sitzen wieder gut möglich, auf Sport sollte jedoch bis zu vier Wochen lang verzichtet werden, in sensiblen Fällen auch bis zu sechs Wochen. Besonders wichtig ist in dieser Zeit die tägliche Intimhygiene.
Mögliche Risiken der Intimchirurgie
Besonders zu beachten ist bei einer Operation des Intimbereiches, dass dieser eine sehr empfindliche Körperpartie ist. Nach der OP sind die Schamlippen für einige Zeit besonders sensibel. Auch kleinere Nachblutungen und Entzündungen sind möglich, treten jedoch nur selten auf. Häufiger sind Wundheilungsstörungen, da der Kontakt mit Harn und Stuhl keimbelastet sein kann.
Die Ausbildung der Ärzte, die intimchirurgische Eingriffe durchführen dürfen, ist durch die ärztliche Ausbildungsordnung und das Gesetz für ästhetische Operationen, dass es seit 2012 in Österreich gibt, geregelt. Dadurch ist es ungeschulten Ärzten nicht mehr erlaubt, im Intimbereich zu operieren.
Ein guter Weg, um den passenden Chirurgen für die Operation im Intimbereich zu finden, ist das Gespräch mit PatientInnen, welche bereits Erfahrungen mit einer Schönheitsoperation, beispielsweise mit dem Verkleinern der Schamlippen, haben und über das Ergebnis sprechen möchten. In manchen Praxen wird ein direkter Kontakt zwischen den PatientInnen vermittelt.
Kosten einer Schamlippenkorrektur
Je nach Behandlungsmethode, Eingriff und Klinik variieren die Preise enorm. Eine Verkleinerung der inneren Schamlippen kann zwischen 1200 und 2800 Euro kosten. Die Vergrößerung der äußeren Schamlippen wird hingegen bereits ab 500 Euro durchgeführt.
Krankenkassen sehen die Intimchirurgie als ästhetisch-plastischen Eingriff und lassen sich nur selten von der Notwendigkeit dieser Operation überzeugen. Liegt ein medizinischer Grund vor, ist es möglich, dass die Kasse die Betroffenen unterstützt. Dies ist vor allem bei der Schamlippenverkleinerung in gewissen Fällen nach Begutachtung durch den Chefarzt möglich.
Die plastische Chirurgie hat in den letzten Jahrzehnten Möglichkeiten gefunden, von denen Frauen früherer Generationen bisher nur träumen konnten. Eine davon ist der ästhetische oder medizinische Eingriff an den Schamlippen. Besonders die Schamlippenverkleinerung macht Frauen das Leben leichter und ermöglicht es ihnen, sich in ihrem Körper wieder wohlzufühlen. Vor der Entscheidung sollte ein Termin zu einem Beratungsgespräch vereinbart werden, in dem offene Fragen geklärt und Informationen vermittelt werden.