Acrylnägel entfernen ohne Aceton: so geht es sanfter

Heißes Wasser, Seife, Öl und Zeit: Acrylnägel entfernen ohne Aceton

Eine schöne Maniküre, die lange hält und den Herausforderungen des Alltags gewachsen ist, bieten Acrylnägel an. Acrylnägel sind lange haltbar, widerstandsfähig und in jeder Form und Farbe anwendbar. Die robuste Nagelverlängerung erlaubt es auch Menschen mit schwachen oder brüchigen Nägeln, ein schönes Nageldesign zu verwenden.

Acrylnägel (und Gelnägel) bestehen aus einer Mischung aus Acrylpulver und Acrylflüssigkeit, die fertig gemischt auf deine Naturnägel aufgetragen und modelliert wird. Im Gegensatz zu Gelnägeln ist die Schicht viel dünner und sieht daher natürlicher aus. Was lange hält, kann aber kompliziert in der Entfernung sein. 

In der Regel werden Acrylnägel mit Aceton, das auch im herkömmlichen Nagellackentferner zu finden ist, entfernt. Dabei werden deine Nägel mit Acetonlösung beträufelt und mit Alufolie umwickelt, damit das Aceton in die Nägel einziehen und die Acrylverbindungen auflösen kann. Nagellackentferner geht hier nicht, da zu wenig Aceton darin enthalten ist. Anschließend wird die weiche Masse vorsichtig mit einem Rosenholzstäbchen entfernt.

Es aber auch Alternativen, für die du kein Aceton brauchst. Sie funktionieren übrigens auch für das Abmachen von Gelnägeln. 

Acrylnägel ohne Aceton loswerden geht mit:

• warmem Wasser (Seife oder Öl helfen dabei).
• Zahnseide (dafür brauchst du aber einen Partner).
• Essig und Zitrone.
• Mechanisch durch das Abfeilen der Kunstnägel. Hier wird das Acryl einfach durch geduldiges Feilen abgetragen.

Welche Vorteile hat das Verzichten auf Aceton?

Beim Entfernen der Acrylnägel mit Aceton, das auch in jedem Nagellackentferner enthalten ist, sparst du dir nicht unbedingt viel Zeit. Für diesen Vorgang werden Wattepads in Aceton getaucht und mit Alufolie um deine Nägel gewickelt. Diese Prozedur dauert ungefähr 45 Minuten. Aceton verflüchtigt sich schnell und kann so in deine Schleimhäute und Augen gelangen. Das kann zu Rötungen und Irritationen auf der Haut sowie zu Schmerzen führen. Eine hohe Konzentration von Acetondämpfen in der Luft kann Kopfschmerzen und Schläfrigkeit begünstigen. Aceton entfettet bei Kontakt die Haut stark und trocknet sie aus. Bei längerem oder häufigerem Hautkontakt kann die Chemikalie eine entzündliche Hautreaktion auslösen. Die einfachste und sauberste Variante ist es natürlich, die Acrylnägel von Profis in einem Studio entfernen zu lassen. Mit etwas Geduld gelingt das aber auch zu Hause ohne aggresive Mittel. 

Sanft und sicher: So funktioniert Acrylnägel entfernen mit Wasser und Seife

Prinzipiell kannst du deine Nägel einfach einweichen, damit sich der Kleber löst, und du die Kunstnägel vorsichtig abziehen kannst. Leichter geht das, wenn du deine Acrylnägel vorher mit einer Feile abträgst, sodass nur noch eine dünne Schicht Acryl zurückbleibt. Je dünner die Schicht, desto schneller wird sie aufgeweicht. Natürlich kannst du deine Kunstnägel auch ganz mit der Feile entfernen.

Das Entfernen mit Wasser ist aber eine der einfachsten, sichersten und schonendsten Methoden zum Entfernen der Acrylnägel. Dafür brauchst du warmes Wasser, eine Feile, einen Nagelhautschieber und einen Nagelknipser.

1. Schneide den Nagel so kurz es geht!
2. Hebe die Ränder mit dem Nagelhautschieber leicht an!
3. Gieße warmes Wasser in eine Schüssel! Stelle sicher, dass dir die Temperatur angenehm ist, da du deine Nägel lange einweichen musst! (Ein Tipp: Stelle heißes Wasser neben der Schüssel bereit, damit die Temperatur konstant warm bleibt!) Wenn du Seife, Spülmittel oder Öl (Kokosöl oder Olivenöl) ins Wasser gibst, kann es sein, dass du die Nägel weniger lange einweichen musst. 
4. Weiche deine Fingernägel nun 30 bis 40 Minuten im warmen Wasser ein, damit sich der Kleber lösen kann. 
5. Anschließend kannst du deine Acrylnägel ablösen. 
6. Entferne die Reste des Klebers mit einem Nagelhautschieber von deinen Naturnägeln. 

Für Geschickte: das Entfernen von Acrylnägeln mit Zahnseide

Du kannst auch Zahnseide verwenden, um die Nägel aus Acryl von der Oberfläche deiner Nägel zu lösen. Dabei solltest du aber sehr vorsichtig sein, und auf keinen Fall Gewalt anwenden. 

Dafür brauchst du einen Nagelhautschieber, Zahnseide und einen Partner.

1. Hebe deine Nägel mit dem Nagelhautschieber, um einen kleinen Einlass zu schaffen.
2. Bitte deinen Partner, die Zahnseide durch den Einlass einzulegen und ihn wie eine Säge zu benutzen!
3. Fahre fort, bis der Acrylnagel abspringt!

Diese Methode kann etwas unangenehm sein. Leichter wird es, wenn du die Nägel wie beschrieben einige Minuten in warmem Wasser vorher einweichst. 

Säure als Nagellackentferner: Entfernen von Acrylnägeln mit Essig und Zitrone

Säure kann dir dabei helfen, das Acryl auf deinen Nägeln einzuweichen und den Kleber zu lösen. Dafür brauchst du nur normalen Haushaltsessig, Watte, etwas Zitronensaft und zwei Schüsseln mit Wasser. Tipp: Verwende runde Wattebäusche statt Wattepads!

1. Weiche deine Hände etwa eine Viertelstunde in einer Schüssel mit warmem Wasser ein, damit der Nagellack aus Acryl gut aufquillt!
2. Mische nun in der zweiten Schüssel den Essig mit der Zitrone!
3. Tauche die Watte ein, damit sie sich mit der Essig-Zitronenmischung gut ansaugt!
4. Lege jetzt auf jeden deiner Nägel einen Wattebausch und halte ihn für eine Minute fest darauf!
5. Die Acrylschicht sollte dann so aufgeweicht sein, dass du sie mit einem Nagelhautschieber oder einer Pinzette abnehmen kannst. 

Wie pflege ich meine Nägel nach dem Entfernen der Acrylnägel?

Nach dem Entfernen deiner Acrylnägel sind deine Naturnägel sehr beansprucht und brauchen viel Pflege und Zuwendung, damit sie sich davon erholen können. Auch dann, wenn du zum Entfernen kein Aceton verwendet hast, solltest du sie pflegen. Du solltest etwa eine Woche warten, bevor du neue Acrylnägel aufträgst. In dieser Zeit ist es sehr sinnvoll, wenn du deine Fingernägel mehr als sonst eincremst und pflegst.

• Beginne damit, die Nagelhaut deiner Nägel sanft mit einem Nagelhautstift zurückzuschieben! Durch das Entfernen ist die Haut schon aufgeweicht und lässt sich einfach wegschieben. 
• Poliere alle rauen Kanten mit einer feinen Nagelfeile!
• Trage eine nährende Nagelcreme oder ein Nagelöl auf deine Nägel auf, damit sie ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden! Lasse die Creme oder das Öl gut einziehen!
• Wasche deine Hände und Nägel gründlich mit Wasser und Seife ab, um alle Rückstände zu entfernen!

Tipp: Gönne deinen Nägeln eine Extraportion Creme über Nacht! Dünne Baumwollhandschuhe schützen deine Bettwäsche und sorgen dafür, dass die Pflege länger einziehen kann.