Alte Katze frisst nicht mehr: Das kannst du tun

Alte Katze frisst nicht mehr: Ursachen und Symptome

Wenn deine Katze auf einmal nicht mehr fressen will, kann das mehrere Gründe haben. Eine chronische Krankheit, Parasiten oder Probleme mit den Zähnen können der Katze das Fressen erschweren. Es gibt aber auch mentale Ursachen dafür, wenn deine Katze den Appetit verliert, obwohl sie gerade noch ganz normal gefressen hat. 

Prinzipiell sollte eine Katze, anders als Hunde, die ruhig länger nichts fressen können, nicht länger als 24 Stunden ohne Nahrung sein. Nach diesem Zeitraum aktiviert der Körper der Katze die Fettreserven. Dadurch fallen zu viele Fettsäuren auf einmal an, mit denen der Katzenorganismus nur schlecht fertig wird. Er speichert das Fett in der Leber ab, wodurch es zu einer Leberverfettung kommen kann. Das kann besonders bei übergewichtigen Katzen ein Problem sein, das im schlimmsten Fall tödlich ausgehen kann. Daher solltest du eine Katze, die plötzlich nicht fressen will, genau beobachten. Treten neben der Appetitlosigkeit noch andere Symptome auf, solltest du schnell zum Tierarzt gehen.

Achtsam solltest du sein bei Symptomen wie:

• Erbrechen,
• Speicheln,
• Durchfall,
• Krämpfe,
• oder Würgen.

Alte Katzen haben oft Probleme mit den Zähnen, der Leber, den Nieren oder der Schilddrüse. Erbrechen kann ein Zeichen für eine Stoffwechselerkrankung sein. Speicheln und Krämpfe bei der Katze können eine Vergiftung als Ursache haben. 

Besonders schnell solltest du reagieren, wenn deine Katze zugleich mit dem Fressen aufhört zu trinken. Trinken und Katzen ist ein schwieriges Thema, da die Tiere sich nicht immer beim Trinken beobachten lassen. Kalte Pfoten, trockenes Zahnfleisch oder eingefallene Augen können ein Anzeichen dafür sein, dass deine Katze dehydriert ist, also zu wenig trinkt. Leckt sich deine Katze häufig das Maul und geht das mit der Verweigerung des Futters einher, kann das ein Zeichen für Zahnprobleme sein. Ältere Katzen bekommen wie Menschen Schwierigkeiten mit dem Zahnfleisch und den Zähnen. Eine gründliche Zahnreinigung beim Tierarzt oder eine Zahnbehandlung kann hier helfen und die Freude am Fressen wieder entfachen.

Hat deine Katze viel Durst, aber keinen Hunger, kann das ein Zeichen für eine Niereninsuffizienz oder Diabetes sein. Manchmal kann es auch sein, dass deine Katze nach einer Impfung oder einer ärztlichen Behandlung nichts essen möchte. Dieser Zustand sollte aber nicht länger als ein bis zwei Tage andauern. 

Mehr Zeit für Schlafen und anderes Futter: Ab wann ist meine Katze alt?

Katzen können locker bis zu 20 Jahren alt werden. Freigänger erreichen dieses Alter leider nicht so oft, da sie in der freien Wildbahn mehr Gefahren ausgesetzt sind und oft durch Unfälle sterben. Auch wenn sie zu Hause die meiste Zeit schlafen oder sich entspannen, sind Katzen sehr wilde Jäger, die noch über sehr viel Wildkatzeninstinkte verfügen und alle möglichen Abenteuer eingehen. 

Ab etwa zehn Jahren spricht man von einer „älter werdenden Katze“. Die älteste bekannte Katze wurde 38 Jahre alt. Ein Stubentiger mit 15 Jahren ist bereits ein stattlicher Senior. Mit der Zeit werden die Muskeln schwächer und der Geruchssinn lässt ebenfalls nach. Das kannst du mit abgestimmtem Futter für ältere Katzen ausgleichen. Eigentlich benötigen Katzen kein anderes Futter, wenn sie alt sind, du kannst ihnen aber mit bestimmten Geschmäckern, die intensiver riechen, die Lust darauf ankurbeln. Zahnprobleme können auch das Fressen von Trockenfutter erschweren.

Allerdings sind Katzen Gewohnheitstiere und schätzen ihre Routinen. Ist deine Katze auch im hohen Alter fit und gesund, solltest du sie nicht unnötig auf Futter für Senioren umstellen. Erst wenn du feststellst, dass deine Katze nicht mehr so gerne frisst, noch mehr Zeit mit schlafen verbringt und an Gewicht verliert, ist der Zeitpunkt dafür gekommen. Dann kannst du ihr Futter vorsetzen, das mehr Kalorien spendet, mehr Nähr- und Mineralstoffe enthält und vielleicht auch anregender duftet. Futter für ältere Tiere ist oft mit Lachs oder anderem Fisch versetzt, der besonders appetitlich für die Katzen riecht. Futter für Seniorenkatzen sollte auch leicht verdaulich sein, was mit einem hohen Fleischanteil gut gelingt, da Katzen Fleischfresser sind. Trockenfutter hat oft einen hohen Anteil an Getreide in sich und eignet sich daher weniger gut für in die Jahre gekommene Katzen. 

Alte Katze frisst nicht: mentale Ursachen für Futterverweigerung

Katzen sind sehr sensibel und reagieren sofort auf Veränderungen oder Stress.

• Besonders schlimm können die Tiere auf einen Umzug reagieren. In dieser Zeit benötigen vorwiegend ältere Katzen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung.
• Der Verlust eines Artgenossen, der Auszug eines Familienmitglieds oder auch die Geburt eines Babys in der Familie können ebenfalls Grund für Stress bei Katzen sein.
• Aber auch schon kleine Veränderungen wie ein neuer Napf, eine andere Futterstelle oder neue Möbel können deine Katze irritieren und zur Futterverweigerung führen.

Es kommt dabei aber ganz auf die Persönlichkeit und die Gewohnheiten deines Haustiers an. Eine Katze, die an viele Menschen gewöhnt ist, die gerne Besuch hat und vielleicht in einer Wohngemeinschaft lebt, reagiert anders auf Veränderungen als ein Tier, das immer nur dieselben Bezugspersonen hatte. 

Ein recht harmloser Grund für Appetitlosigkeit bei älteren Katzen kann das Wetter sein. Auch wir Menschen essen nicht so gerne bei hohen Sommertemperaturen. Hat es über 30 Grad, solltest du darauf achten, dass deine Katze genügend Wasser trinkt. Eiswürfel oder belebende Steine im Wasser sind ein einfacher Tipp, um die Katze zum Trinken zu bringen. Manche Tiere trinken auch gerne aus einem normalen Glas mit Wasser, das auf dem Tisch steht. So kannst du eine trinkfaule Katze schnell überlisten. 

Aufmerksamkeit und Wärme: So bringe ich meine alte Katze zum Fressen

Wenn deine in die Jahre gekommene Katze plötzlich nicht mehr fressen will und der Tierarzt keine gesundheitlichen Gründe dafür gefunden hat, musst du dir keine Sorgen machen. Es gibt einige Tipps und Tricks, mit denen du deiner Katze das Fressen schmackhaft machen kannst. 

• Sauberkeit: Katzen lieben Hygiene beim Fressen. Sorge dafür, dass der Futterplatz und der Napf deiner Katze immer sauber und frei von Essensresten sind! Räume das nicht gefressene Futter nach einer Stunde weg! Die Katze wird es ohnehin nicht mehr essen und es zieht nur Fliegen an und riecht unangenehm. Gib ihr für eine Weile nur kleine Portionen Futter auf einmal zu fressen und achte darauf, dass sie nichts übriglässt! Wenn du ein Stück Zeitung unter den Napf legst, musst du weniger putzen, wenn etwas daneben geht.
• Ruhe: Es kann sein, dass der gewohnte Futterplatz deiner Katze auf einmal nicht mehr ruhig genug ist. Deine Samtpfote lässt sich beim Fressen schnell ablenken. Versuche, deine Katze an einem Platz zu füttern, an dem sie ungestört ist und trotzdem den Überblick behalten kann! Achte auch darauf, dass das Wasser nicht neben dem Futter, sondern an einem anderen Ort steht! Oft ist das der Grund, warum die Tiere nicht daraus trinken. In der Natur sind Wasser und Futter ebenfalls getrennt. 
• Wärme: Katzen lieben es, wenn du das Futter ein wenig anwärmst, bevor du es servierst. Dafür kannst du die Beutel mit dem Futter einfach kurz auf die Heizung legen oder im Beutel unter heißes Wasser halten. Du kannst auch ein wenig warmes Wasser unter das Nassfutter mischen. Das macht es obendrein geschmeidiger, was die Katzen gerne mögen und ihren zugleich mehr Flüssigkeit spendet. Die Wärme sorgt dafür, dass sich der Geruch des Futters besser entfalten kann, was den Appetit anregt. Warmes Futter ist auch bekömmlicher für die Verdauung als kaltes. 
• Geschmacksverstärker: Du kannst das Futter deiner Katze auch mit speziellen Ölen anreichern. Fischöl riecht für die Katze herrlich und kann sie zum Fressen animieren. Es gibt eigene Öle für Seniorenkatzen zu kaufen, manche Tiere schätzen auch schlichtes Olivenöl. Bierhefe riecht ebenfalls hervorragend für Katzen und spendet wichtige Vitamine und Nährstoffe. Probiere einfach aus, was deiner Katze am besten schmeckt und mische es ihr unter das Futter! Es gibt auch hochkalorische Pasten (mit Leberwurst oder Fischgeschmack) zur Zusatzfütterung. Im Notfall kannst du auch einfach einen Schecksnack unter das Futter im Napf mischen. 
• Menüwechsel: Probiere sanft einen Futterwechsel bei deiner Katze aus! Manchmal schmeckt den Tieren plötzlich ihr gewohntes Futter nicht mehr. Du kannst die Chance nutzen, um auf ein altersgerechtes Seniorenfutter umzustellen. Thunfisch oder kleine Fischstücke, frische Leber klein geschnitten oder Hühnerherzen spenden deiner Seniorenkatze zwischendurch eine Extraportion Eiweiß. 
• Handfütterung: Du kannst für einige Zeit deine Katze auch mit der Hand füttern. Nimm dafür einfach etwas Futter in die Finger und halte es vor die Nase des Tieres! Fahr ihr dabei aber nicht ins Gesicht, sondern weiche dafür immer etwas zurück! So kann sie das Fressen gut riechen, es wird ihr aber nicht aufgedrängt. Dieser Tipp funktioniert fast immer. Das Füttern mit der Hand ist auch eine wichtige Quality Time mit deiner Katze, die ihr Sicherheit und Vertrauen schenkt. 
• Timing: Probiere, die Katze dann zu füttern, wenn du selbst auch isst! (Oder gönne dir einfach einen Snack zur Fütterungszeit deines Stubentigers). Appetit kommt – bei Mensch und Tier – oft beim Zusehen von Essen bei anderen.