
Mit einem Kilowattstundenpreis von durchschnittlich 30,5 Cent belegt Deutschland in Europa gemeinsam mit Dänemark einen traurigen Spitzenplatz. Und in näherer Zukunft wird es wohl auch nicht besser werden, denn erneut dreht vor allem der Staat über Abgaben wie die EEG-Umlage an der Preisschraube. Nun bringt es aber nichts, neidisch zu unseren Nachbarn nach Österreich zu schauen, wo der Strom im Schnitt nur 19,5 Cent kostet. Oder gar in die Niederlande, wo nur 15,6 Cent fällig werden.
Auch der asketische Verzicht auf den wohlverdienten Abend auf einer Streaming-Plattform und andere Annehmlichkeiten kommt nicht infrage. Mit den folgenden Tipps für nahezu jeden Lebensbereich muss das auch nicht sein. So funktioniert smartes Stromsparen auch ganz ohne Komfortverzicht.
Stromsparen in der Küche
Wer gerne frisch und gesund kocht, der verbringt eine Menge Zeit in der Küche. Aber gerade dort befinden sich die meisten Großverbraucher im Haushalt. Während Herd und Backofen leicht 2.000 Watt schlucken, sind Gefriertruhen und Kühlschränke Dauerläufer und 24 Stunden am Tag in Betrieb. Dazu kommen noch etliche Kleingeräte. Mit diesen Tipps lassen sich Großverbraucher in die Schranken weisen:
- Das Gefrierfach und die Gefriertruhe regelmäßig enteisen. Jeder halbe Zentimeter Eisschicht sorgt für einen zusätzlichen Energieverbrauch von 10-15 Prozent. Da beides rund um die Uhr läuft, kommt über das Jahr hinweg eine nette Summe zusammen.
- Auch wenn das Essen noch so lecker riecht, ist es besser, mit Deckel zu kochen. Das spart ohne Aufwand bis zu 40 Prozent Energie ein.
- Nudel- und Kartoffelwasser zunächst im Wasserkocher aufheizen und dann erst in den Topf geben. Der Wasserkocher ist hier wesentlich effizienter und schneller als der Herd.
- Wer dennoch sein Wasser auf dem Herd erwärmen möchte, sollte zumindest das Salz gleich hinzugeben – oder auch nicht. Denn gesalzenes Wasser braucht nur unerheblich länger, bis es kocht;
- Hobbyköche, die die Restwärme von Ofen und Herd zum Fertiggaren ihrer Speisen nutzen, können jährlich 25-40 Euro sparen. Dazu reicht es aus, das betreffende Gerät fünf Minuten früher abzuschalten.
- In Haushalten, in denen die Warmwassererzeugung per elektrischem Durchlauferhitzer geschieht, ist die Spülmaschine der beste Freund der Stromrechnung. Unter dem Strich sparen moderne Geräte durch ihre Effizienz nicht nur Strom und Wasser, sondern auch Zeit, die etwa beim Sport deutlich besser aufgehoben ist.
Smarte Stromspartipps für jeden Haushalt
Im ganzen Haus lässt sich leicht Stromsparen, ohne auf Annehmlichkeiten zu verzichten. Das wohl beste Beispiel ist das Thema Beleuchtung. Wer seine Beleuchtung konsequent auf moderne LED-Technik umstellt, spart viel Geld. LED-Lampen sind im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln zwar etwas teurer, verbrauchen aber auch nur einen Bruchteil des Stroms.
Das rechnet sich bereits nach 7-8 Monaten. Und dank der deutlich längeren Lebensdauer von bis zu 50.000 Betriebsstunden wird der Spareffekt mit der Zeit immer größer. Selbst im Vergleich zu konventionellen Energiesparlampen senken LEDs den Energieverbrauch bei gleicher Leuchtkraft nochmal um die Hälfte. Weitere Stromspartipps:
- Die Wäsche im Sommer auf der Leine, dem Wäscheständer oder im Garten trocknen.
- Die Bildschirmhelligkeit des Fernsehers und PC-Monitors herunterdrehen. Etwa 20 Prozent geringere Helligkeit fallen kaum ins Gewicht, sorgen aber für eine deutliche Energieersparnis.
- Steckerleisten mit Schalter besorgen, um dem Standby-Verbrauch nicht genutzter Geräte den Garaus zu machen.
- Das Netzteil des Smartphones aus der Steckdose ziehen. Jedes Netzteil verbraucht kleine Mengen Strom, auch wenn gerade kein Gerät geladen wird. Wer nicht genutzte Netzteile aus der Steckdose zieht, merkt das über ein Jahr gesehen deutlich.
- Den Stromanbieter wechseln. Der Stromanbieterwechsel ist heute dank zahlreichen Vergleichsportalen einfach wie nie. Gerade, wer im teuren Grundversorgertarif seiner Stadtwerke steckt, sollte wechseln. Immerhin lassen sich so mehrere hundert Euro pro Jahr sparen, ohne dass sich am Verbrauch etwas geändert hat. Viele Ökostromanbieter sind bereits deutlich günstiger als noch vor Jahren und bieten Tarife für 25-26 Cent pro Kilowattstunde an.