Burnout – in unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken – oder doch ein Thema, dass ich positiv beeinflussen kann?
Burnout - wer kennt dieses Schlagwort nicht? Ein nahezu jeder wurde bereits mit diesem Thema konfrontiert, oder man kennt jemand in seiner unmittelbaren Verwandtschaft oder Freundschaft, der schon einmal mit Burnout zu tun hatte. Aber was steckt wirklich hinter diesem Begriff?
Wie kommt es zum Burnout?
Die einen werden sagen, da ist die heutige Zeit schuld, der Leistungsdruck steigt immer mehr, ich muss immer mehr in der gleichen Zeit leisten. Sonst werde ich von anderen überholt. Schuld sind ja immer die anderen, die Arbeitgeber, die ja nur den Gewinn maximieren möchten. Man liest ja so einiges in der Zeitung.
Die anderen werden sagen, ich bin nicht gut genug, dass ich meinen Job erledigen kann, die anderen sind ja sowieso um so viel besser, irgendwann werde ich dann so wie so gekündigt. Oje, wie soll es dann überhaupt weiter gehen.
Meistens endet es dann so, dass wir uns in unserem Job, innerhalb der Familie noch mehr anstrengen, uns noch mehr aufopfern, und daher uns noch weniger Zeit für uns selbst nehmen. In weiterer Folge wird aus meiner Sicht diese Aufopferung zur Selbstverständlichkeit, was letztendlich dazu führt, dass wir immer mehr und mehr für die anderen da sind und wir selbst für uns dann kann keine Zeit mehr nehmen bzw. wir können uns dann keine positive Zukunft mehr vorstellen.
Woran erkenne ich, dass ich etwas ändern sollte?
Ich hatte einmal eine Mitarbeiterin, die an einem sehr wichtigen Projekt gearbeitet hat. An ihrem Gesichtsausdruck, an ihrer Aura war bereits zu erkennen, dass sie bereits „am Umkippen“ war. Wir sahen, dass so die Mitarbeit von ihr keinen Sinn mehr machte, und wir schickten sie auf Urlaub. Sie kam jedoch immer wieder nach einigen Tagen zurück und setzte ihre Arbeit fort. Sie wiederholte dieses Spiel so lange, bis sie schließlich einen (Gott sei Dank) unglimpflichen Unfall hatte und sie erst dann eingesehen hatte, dass sie ihr Leben von Grund auf ändern musste. Das hat sie dann auch getan.
Für mich ein typisches Beispiel eines Burnouts: Bis der Körper, unsere Seele dann schließlich sagt: Jetzt ist aber endgültig Schluss mit diesen Aufopferungen und wir werden krank, bauen Unfälle, etc. Erst dann beginnen wir, über unser Leben nachzudenken
Doch warum muss es soweit kommen, dass wir erst krank werden müssen, bevor wir uns auf unser eigentliches Leben konzentrieren?
Mögliche Ursachen aus der Kindheit
Aus meiner Sicht handelt es sich um negative Programmierungen aus unserer Kindheit, die wir in unserem erwachsenen Leben dann ausleben dürfen. Hier einige Beispiele:
- Einer oder beide Elternteile sind sehr streng. Sie sind nie mit Deinen schulischen Leistungen zufrieden. Dies könnte bedeuten, dass Du z. B. sehr erfolgreich in Deinem Beruf, in der Schule bist, jedoch Du selbst musst immer mehr erreichen, bist mit Dir nie zufrieden, Stillstand, Erholung kennst Du nicht. Letztendlich kennst Du nur ein Ziel: Immer besser sein, als die anderen, sonst bist Du nicht gut genug.
- Oder die ewige Angst um Deinen Arbeitsplatz, um Dein Einkommen. Vielleicht bist Du in einem Elternhaus aufgewachsen, wo es immer nur Geldprobleme gab, wo es keine Zeit für Liebe oder keine Freizeit gab. Immer nur Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten. Damit hast Du möglicherweise diese Ängste ebenfalls übernommen, und Du arbeitest Dich sprichwörtlich „zu Tode“.
Wie kann ich Burnout vermeiden?
Doch was können wir tun, damit wir bereits frühzeitig ein Burnout vermeiden?
In erster Linie sollten wir uns fragen, was eigentlich unser Traumjob bzw. -ausbildung, etc. ist. Was wollen wir wirklich erreichen? Wollten in erster Linie meine Eltern, dass ich dieses oder jenes erreiche oder war dies meine eigene Entscheidung? Falls nicht, würde ich diese nochmals überdenken.
Wenn die Berufswahl bzw. Schulausbildung Deine eigene Entscheidung war, ist dies bereits ein erster wichtiger Schritt. Jedoch sind wir hier ebenfalls nicht von Leistungsdruck, den ewigen Vergleichen mit den anderen nicht gefeit, solange noch unsere negativen Blockaden, wie vorher bereits beschrieben, in uns schlummern (Minderwertigkeit, Ängste, die wir von unseren Eltern vorgelebt bekommen haben).
Autoren: Gerda und Peter Ambichl