Verbotene Lebensmittel bei Rheuma und Tipps für die Ernährung – Schluss mit den Gelenkschmerzen

Wenn steife Knochen und schmerzende Gelenke zum Alltag gehören, kann das ganz gewöhnliche Aufgaben sehr schwer machen. Jeder von Rheuma Betroffene weiß, wie anstrengend es ist, jedes Mal beim Öffnen eines Schraubverschlusses um Hilfe fragen zu müssen. Arthrose- und Rheumabeschwerden lassen sich neben der klassischen Therapie auch durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel verbessern. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit der richtigen Ernährung Rheuma-Schmerzen lindern kannst.

Eine Frau fasst sich wegen Rheuma an die schmerzenden Gelenke

Verbotene Lebensmittel und die richtige Ernährung bei Rheuma – Welchen Einfluss hat unser Essen auf die Gelenke?

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei Rheuma und rheumatoiden Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Osteoporose oder Gicht. Auch wenn die Ernährung eine Behandlung mit Medikamenten oder äußeren Eingriffen nicht ersetzen kann, kann sie diese sinnvoll ergänzen. Bestimmte Lebensmittel können Rheuma bedingte Schmerzen durchaus lindern, für mehr Wohlbefinden sorgen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Andere Lebensmittel wiederum können die Entzündungen in den Gelenken fördern und Knochenschwund oder Rheumaschübe begünstigen. Besonders tierische Produkte wie Fleisch sollten bei rheumatoider Arthritis nur in Maßen verzehrt werden. Manche raten deshalb zu einer veganen Ernährung. 

So viel Verzicht muss aber gar nicht notwendig sein. Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung mit einem mäßigen Verzehr von Fleisch und Wurstwaren, fetthaltigen Milchprodukten und Eiern kann dir bereits helfen. Stattdessen sollte viel gesundes Gemüse, Obst und Fisch auf deinem Speiseplan stehen.

Achte unbedingt darauf, einen Nährstoffmangel zu vermeiden. Denn der Körper braucht genügend Nährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien, um die Erkrankung bekämpfen zu können. Im Folgenden verraten wir dir, welche Lebensmittel du besser meiden und wo du ohne schlechtes Gewissen zugreifen darfst.

Verbotene Lebensmittel bei Rheuma (Wurst und fetter Käse) sind angerichtet

Verbotene Lebensmittel bei Rheuma: Darauf solltest du verzichten

Gerade bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen solltest du auf die richtigen Fettsäuren achten. Zu viel Omega-6-Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln können eine rheumatoide Arthritis verschlimmern. Omega-6-Fettsäuren können vom Körper selbst nicht gebildet werden. Wir nehmen sie ausschließlich über unsere Ernährung auf. Die Fettsäuren werden im Körper zu Arachidonsäure umgewandelt, die wiederum entzündungsfördernde Botenstoffe bildet. Besonders

  • (fettiges) Fleisch, 
  • Wurst,
  • Eigelb,
  • und (stark fetthaltige) Milch und Milchprodukte

haben einen hohen Arachidonsäure-Gehalt, weshalb du sie lieber meiden solltest. Das gleiche gilt für:

  • Sojaöl,
  • Maiskeimöl 
  • und Sonnenblumenöl

Sie enthalten viel Linolsäure, die ebenfalls entzündungsfördernd wirken kann. Frittierte Pommes oder ein in Schweineschmalz herausgebackenes, paniertes Schnitzel können die Beschwerden genauso verschlimmern, wie der leckere Kaiserschmarrn oder das Stück Käsesahnetorte. Natürlich heißt das nicht, dass du diese Lebensmittel komplett aus deiner Ernährung streichen musst. Allerdings solltest du sie so oft es geht vermeiden.

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt maximal zwei Portionen Fleisch oder Wurst und maximal zwei Eigelb pro Woche bei rheumatischen Erkrankungen. Insgesamt sollten nicht mehr als 50 Milligramm arachidonsäurehaltige Lebensmittel pro Tag gegessen werden. Zum Vergleich: 100 Gramm Wurst enthalten im Durchschnitt 120 Milligramm, 100 Gramm Eigelb enthalten 297 Milligramm und 100 g Schweineschmalz ganze 1700 Milligramm Arachidonsäure.  

Weitere Lebensmittel, auf die du möglichst oft verzichten solltest, sind rotes Fleisch, Fertigprodukte, Mehlspeisen mit Backpulver, raffinierter Zucker und Weißmehlprodukte. Sie können ebenfalls Entzündungen begünstigen.

Lebensmittel gegen Rheuma (Obst, Gemüse) sind angerichtet

Welche Lebensmittel wirken entzündungshemmend?

Viele gesunde Lebensmittel können Entzündungen vorbeugen und sie lindern. Obst, Gemüse und Nüsse sowie Fisch und fettarme Milch und Milchprodukte sollten Teil einer entzündungshemmenden Ernährung sein. Wichtig ist, dass die Ernährung generell ausgewogen und abwechslungsreich bleibt. Bestimmte Nährstoffe können zusätzlich entzündungshemmend wirken und die schädlichen Fettsäuren neutralisieren. 

Dazu zählen vor allem langkettige und kurzkettige Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sowie Alpha-Linolensäure. Sie können überschüssige Arachidonsäure ausgleichen und zusätzlich die Ausschüttung von schmerzhemmenden Botenstoffen bewirken. Du findest sie vor allem in stark fetthaltigem Fisch und kaltgepressten Pflanzenölen wie

  • Makrele 
  • Lachs 
  • Hering 
  • Regenbogenforelle 
  • Leinöl
  • Rapsöl
  • Weizenkeimöl
  • Walnussöl

Die DGE empfiehlt deshalb, mindestens zweimal die Woche Fisch zu essen. Auch das ist natürlich kein Muss, auch hochwertige Pflanzenöle enthalten die guten Omega-3-Fettsäuren. Außerdem haben sie noch einen weiteren Vorteil. Sie stecken voller Antioxidantien. Antioxidantien sind sehr wichtig im Kampf gegen Schmerzen und geschwollene Gelenke. Denn Antioxidantien wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe schützen dich vor freien Radikalen, die Entzündungen auslösen können. Gerade bei entzündlichen Gelenkerkrankungen, wie Gicht oder rheumatoider Arthritis, solltest du darauf achten, ausreichend Antioxidantien zu dir zu nehmen. Dazu zählen insbesondere Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C, Vitamin D und B-Vitamine. Auch Beta-Carotine, Zink und Selen sowie Eisen sind sehr wichtig. Du findest diese Vitalstoffe besonders zahlreich in 

  • Beeren, 
  • Zitrusfrüchten,
  • roten Weintrauben,
  • Äpfeln, 
  • Kohlsorten,
  • Zwiebeln und Knoblauch,
  • grünem Blattgemüse,
  • frischen Kräutern,
  • Paprika,
  • (Süß-) Kartoffeln,
  • Hülsenfrüchten
  • sowie Samen und Nüssen. 

Welche Gewürze können bei Rheuma helfen?

Auch bestimmte Gewürze können bei Arthrose oder Rheuma helfen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Kurkuma,
  • Koriander,
  • Kreuzkümmel 
  • und Muskat

Die Gewürze haben nicht nur eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung, sondern können auch deine Durchblutung verbessern. So können Schleimhäute und Gelenke schneller regenerieren. Besonders effektiv ist Kurkuma. Sein besonderer Wirkstoff Curcumin hilft, die Wirkung von Entzündungsprozessen in unserem Körper zu hemmen. Dadurch kann auch die Entzündung um die Gelenke bei Arthrose wieder abklingen. 

Auch Koriander, Kreuzkümmel und Muskat haben besondere ätherische Öle, die Linderung bei Arthrose und Rheuma schaffen können. Studien haben gezeigt, dass alle drei Gewürze, gemeinsam zu sich genommen, gut gegen Schmerzen und Entzündung wirken und die Durchblutung des umliegenden Gewebes verbessern können. Täglich eine Messerspitze pro Gewürz ist vollkommen ausreichend, um von der Wirkung zu profitieren. Vorsicht bei der Muskatnuss: Ein zu hoher Verzehr davon kann zu schwerwiegenden Problemen führen. Daher solltest du Muskat nur sparsam verwenden! Du kannst die Mischung einfach mit Joghurt essen, in Saft einrühren oder über dein fertig gekochtes Gericht geben. Bei Kurkuma empfiehlt es sich, dreimal täglich einen Teelöffel zu den Mahlzeiten zu essen.

Eine Frau schwimmt als Sport bei Rheuma

Tipps: Was kannst du neben der richtigen Ernährung bei Rheuma noch tun?

Neben entzündungshemmenden Lebensmitteln in deiner Ernährung kannst du natürlich noch weitere Dinge tun, um die Beschwerden zu lindern. Ausreichendes Trinken in Form von Wasser und ungesüßten Tees, genug Bewegung und eine allgemein gesunde Lebensweise können dir helfen, Schmerzen zu lindern und beweglich zu bleiben. Sanfte Sportarten, wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga, eignen sich dabei mehr als Sportarten mit Sprüngen und ruckartigen Bewegungen wie beispielsweise Tennis oder Fußball.

Übermäßiger Alkohol und Nikotinkonsum können die rheumatischen Beschwerden verschlimmern. Was Kaffee angeht, streiten sich die Geister. Viele Ärzte raten von einem übermäßigen Kaffeekonsum bei starken Schmerzen durch Rheuma ab. Zu viel Koffein kann die Entzündungen im Körper fördern. Gleichzeitig enthält Kaffee aber auch wertvolle Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken ebenfalls entzündungshemmend. Kaffee gehört aber nicht zu den verbotenen Lebensmitteln, solange du ihn in Maßen genießt.

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.