Unser Immunsystem können wir durch viel Bewegung an der frischen Luft, aber vor allem über unsere Lebensmittel unterstützen. Dazu muss man aber ganz genau wissen, was drinsteckt. Denn oft erreichen wir unsere persönlichen körperlichen Ziele nur aufgrund dessen nicht, weil wir in Ernährungsfallen tappen. Welche das sind und wie wir sie umgehen und gleichzeitig mit Ernährung unsere Immunabwehr ankurbeln können, verrät Horst Untermoser von KETO-CURE im Podcast-Interview.
Wie stärkt unsere Ernährung das Immunsystem?
"Die Ernährung ist für das Immunsystem deshalb so wichtig, da wir Vitamine, Mineralstoffe und die so wichtigen sekundäre Pflanzenstoffe nur über unsere Lebensmittel zu uns nehmen", so Horst Untermoser von KETO-CURE.
Generell kann man das Immunsystem durch Fasten sehr gut unterstützen. Studien zeigen, dass beim Heilfasten durch die Autophagie die weißen Blutkörperchen, die unser Immunsystem bilden, regenerieren können. Nur unsere weißen Blutkörperchen sind in der Lage, Viren und Bakterien abzuwehren. Autophagie bedeutet "selbstverzehrend" oder "selbstessend" und heißt, dass die Zelle ihren eigenen Müll zur Energiegewinnung verwendet. Sobald keine Energie mehr von außen zugeführt wird, muss die Zelle auf ihre Reserven zurückgreifen. "Indem man fastet, pusht man den Körper und fährt das Immunsystem wieder hoch", so Untermoser. Krankheiten und Bakterien können wir dann besonders gut bekämpfen.
"Es gibt hier zwei unterschiedliche Methoden, mit denen man etwas für die Immunabwehr tun kann", so Untermoser. Das eine ist das klassische Heilfasten. Hier wird mit einer extremen Kalorienreduktion auf etwa 500 bis 700 Kalorien gearbeitet. Das Heilfasten sollte aber unbedingt ärztlich begleitet werden.
Die zweite Methode, die Immunabwehr durch Fasten zu unterstützen, ist eine Kalorienreduktion von etwa 30 %, wie es bei "Crash-Diäten" der Fall ist. Auch bei solchen "Crash-Diäten" wird der Autophagie-Prozess in Gang gebracht. "Aber auch hier ist Vorsicht geboten, da es danach oft zu einem Jo-Jo-Effekt kommen kann."
Welche Lebensmittel können das Immunsystem unterstützen?
Der Klassiker für eine gesunde Ernährung sind viel Gemüse und nicht übertrieben viel Obst. Denn über Gemüse und Obst erhalten wir viel Vitamin A und Vitamin C und die sehr wichtigen sekundäre Pflanzenstoffe.
"Unsere Erfahrung ist, dass sich viele Menschen in einem Proteindefizit befinden", so Horst Untermoser. Bei einer ausgewogenen Ernährung sollten wir etwa 1 Gramm Protein pro Tag zu uns nehmen. Vor allem Frauen, die wenig Fleisch, Fisch und Eier essen, kennen das Problem. "Nehmen wir diese Lebensmittel nicht ausreichend zu uns, geht das sehr schnell auf die Magermasse unseres Körpers", gibt Horst Untermoser zu bedenken. Außerdem stecken in solchen tierischen Lebensmitteln besonders wertvolle Vitamine wie das Vitamin D. Vitamin D wird in unserem Körper sonst nur durch Sonnenlicht gebildet. 20 Minuten pro Tag mit unbedeckten Armen oder Beinen in der Sonne reichen dafür aus. Im Winter bekommen die meisten Menschen durch das mangelnde Sonnenlicht aber nicht genügend Vitamin D. Deshalb sollte man es unbedingt durch die Ernährung oder eventuell als Nahrungsergänzungsmittel zuführen.
Welche Ernährungsformen können die Abwehrkräfte stärken?
"Die gesunde Mischkost tut dem menschlichen Körper am besten, weil wir von allem etwas bekommen", weiß Untermoser aus Erfahrung. Ernährungsformen, die bestimmte Lebensmittel ausschließen oder überdosieren, sind für unseren Körper nicht unbedingt die richtigen. Wer beispielsweise keine Kohlenhydrate, zu viel Obst oder wenig Gemüse zu sich nimmt, wird die Immunabwehr auf Dauer schwächen. Fertiggerichte oder andere industriell verarbeitete Lebensmittel tun für unseren Körper ebenfalls nicht viel.
Die wichtigsten Vitamine wie Vitamin C oder Vitamin A stecken in frischem Gemüse oder Obst. "Viele Menschen glauben auch, dass sie sich wahnsinnig gesund ernähren", meint Untermoser. "Schaut man genauer hin, ist das meist weit weg von gesund." Damit meint er etwa den Smoothie-Trend, der völlig überbewertet wird. Denn wer über lange Zeit ständig Obst-Smoothies zu sich nimmt, führt dem Körper viel zu viel Zucker zu. Ein einzelner Obst-Smoothie enthält zwar das Vitamin C aus drei Kilogramm frisch gepressten Früchten. Er enthält aber auch den Fruchtzucker aus diesen drei Kilogramm Früchten. Daraus kann auf Dauer Diabetes oder eine Fettleber entstehen. "Niemand kommt auf die Idee, in einer Stunde drei Kilogramm Früchte zu essen. Mit einem Smoothie nehmen wir das aber zu uns", gibt Horst Untermoser zu bedenken.
Welche Ernährungsfallen gibt es?
"Essen wir am Morgen beispielsweise unser Magermilchjoghurt mit Müsli und Früchten, klingt das im ersten Moment sehr gesund", weiß Untermoser. Im Magermilchjoghurt wird allerdings der Lactosegehalt durch Fructose, also Fruchtzucker, ersetzt. Im Müsli stecken durch die Haferflocken ebenfalls sehr viele Kohlenhydrate und durch die Früchte nimmt der Körper erneut Fruchtzucker zu sich. Ein Magermilchjoghurt mit Müsli und Früchten ist demnach eine reine Zuckerbombe und absolut nicht gesund für unseren Körper.
Viel besser wäre es stattdessen, ein normales Joghurt mit Beeren und Nüssen zu essen. Es ist deshalb wichtig, genau auf den Nährwert der jeweiligen Lebensmittel zu achten. Wie viel Fett, viel Proteine, wie viel Kohlenhydrate und wie viel Zucker stecken drin? "Nur weil auf der Packung vermerkt steht, dass kein Zucker zugesetzt ist, heißt das nicht, dass kein Zucker drinsteckt", warnt Untermoser. "Wenn wir nicht wissen, was wir in unserer Küche verkochen, können wir uns auch nicht gesund ernähren."
Wie kann man sich dauerhaft gesund ernähren?
Um sich mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen, braucht man sehr viel Wissen. "Wir haben nun mit KETO-CURE ein klinisch gestütztes System entwickelt, das einen fundierten ketogenen Ernährungsplan für mehrere Wochen nach Hause bringt." Die Kur erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Begleitung.
Dabei ist am Beginn eine genaue Anamnese über eventuelle Vorerkrankungen notwendig. Danach werden die Daten an die Universität nach Padova zu italienischen Ernährungsmedizinern geschickt, die dieses Programm mitentwickelt haben. "Dort wird individuell entschieden, ob der Kunde dieses Programm machen darf oder nicht", so Untermoser. "Außerdem wird hier genau berechnet, mit welcher Makrozusammenstellung der jeweilige Mensch sein persönliches Ziel erreicht."
Dazu wird mit einem entsprechenden Arzt ein individueller Ernährungsplan zusammengestellt, der ganz auf die Ziele des Patienten zugeschnitten ist. Alle Produkte werden direkt nach Hause geliefert. In täglichen Mails kommen die wichtigsten Informationen zum Kunden.
Einen Hinweis hat Ernährungsexperte Horst Untermoser noch: "Auch wenn uns zurzeit sehr viele Unternehmen weismachen wollen, dass wir unbedingt Nahrungsergänzungsmittel zu uns nehmen müssen: Mit einer ausgewogenen Mischkost bekommt unser Körper alles, was er braucht."