Allein der Gedanke an eine Umarmung verschafft dir schon Gänsehaut. Dir vom Partner den Kopf streicheln lassen? Unvorstellbar! Ein Kuss zur Begrüßung oder zum Abschied? Der reinste Horror! Wenn es dir so oder so ähnlich geht, dann hast du vielleicht mit Angst vor Berührungen zu kämpfen. Menschen, die unter einer Furcht vor Körperkontakt oder körperlicher Nähe leiden, wollen intime Gefühle und Verhaltensweisen in der Regel nicht meiden und sehnen sich vielleicht sogar nach Nähe. Häufig stoßen sie andere jedoch ab oder sabotieren sogar ihre Beziehungen. Berührungsangst oder Aphephosmophobie kann verschiedene Ursachen haben. Häufig hängt sie jedoch mit Erfahrungen zusammen, die man als Kind gemacht hat, wie Missbrauch oder Vernachlässigung in der Vergangenheit. Lies weiter, um herauszufinden, was es mit dem Thema Berührungsangst auf sich hat und um zu lernen, wie man am besten damit umgeht!
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Die meisten Menschen, die unter einer Angst vor Berührungen leiden, wissen eigentlich nicht genau, woher diese kommt. Aber typischerweise hat sie – ähnlich wie bei Bindungsangst – nichts damit zu tun, dass der oder die Betroffene kein Interesse an einer romantischen Beziehung hat. Stattdessen ist es eine Maske für die Furcht davor, verletzt zu werden.
Die Ursachen hierfür rühren sehr oft aus Erfahrungen her, die als Kind gemacht wurden. Die Betroffenen von Berührungsangst haben das Gefühl, dass ihr Verhalten sie vor Schmerz, Kummer und Trauer bewahrt. Die Furcht vor dem Verlassenwerden ist für viele Menschen der Kern der Angst vor Berührungen und diese beiden Ängste können oft nebeneinander bestehen. Obwohl sie sich dramatisch voneinander unterscheiden, verursachen beide Verhaltensweisen, dass man den Partner abwechselnd anzieht und dann wieder wegschiebt. Der erste Schritt, um dies zu bekämpfen? Du musst feststellen, ob es Bindungsangst ist, die dich hemmt! Im Folgenden findest du einige Anzeichen dafür, dass Berührungsangst dich von deiner großen Liebe im Leben sowie von Glück und Zufriedenheit abhalten könnte.
Die Berührungsangst kann auch als Teil einer sozialen Phobie oder einer sozialen Angststörung auftreten. Einige Experten klassifizieren die Furcht vor Körperkontakt als eine Untergruppe dieser Leiden. Menschen, die sich vor dem Urteil, der Bewertung oder Ablehnung anderer fürchten, scheuen sich natürlich eher davor, intime, persönliche Beziehungen zu führen. Andere Menschen hingegen fühlen sich vielleicht in lockeren sozialen Situationen wohl und zählen hunderte Bekanntschaften und "Freunde" aus den sozialen Medien zu ihren Vertrauten, haben aber überhaupt keine zutiefst persönlichen Beziehungen, geschweige denn solche, in denen es um Körperkontakt, Romantik oder Liebe geht. Tatsächlich kann Berührungsangst schwierig zu erkennen sein, da die heutige Technologie es den Menschen ermöglicht, sich hinter ihren Telefonen und sozialen Medien zu verstecken.
Berührungsangst kann sich in jeder Art von Beziehung, sei sie romantisch, platonisch oder familiär, auf unterschiedliche Weise auswirken. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ausprägungen einer Berührungsangst oft als das Gegenteil dessen interpretiert werden können, was die Betroffenen in Bezug auf ihre Beziehung erreichen wollen.
Eine von Bindungsangst betroffene Person kann sich zum Beispiel sehr stark nach einem Gefühl von Nähe – ob körperlich oder gefühlsmäßig – sowie nach Liebe sehnen. Ihre Bindungsangst veranlasst sie jedoch dazu, Dinge zu tun, die Probleme verursachen, eine entsprechende Beziehung zu formen und aufrechtzuerhalten. Ironischerweise sind beziehungssabotierende Handlungen in der Regel dann am ausgeprägtesten, wenn es sich um eine Beziehung handelt, welche die von Berührungsangst oder Bindungsangst betroffene Person besonders schätzt. Für diejenigen, die mit einem Menschen zu tun haben, der mit Berührungs- oder Bindungsangst lebt, ist es besonders wichtig, dies zu verstehen. Hier sind einige spezifische Verhaltenstipps, die beim Umgang mit den Themen Berührungsangst und Bindungsangst helfen können.
Unabhängig davon, ob die von Berührungsangst betroffene Person einen Therapeuten konsultiert oder nicht, gibt es einiges zu tun, um die Furcht vor körperlicher Nähe zu überwinden. Dabei geht es vor allem darum, sich mit negativen Einstellungen zu seiner Person auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen, was für eine dauerhafte Veränderung entscheidend ist. Das kann und wird Zeit brauchen sowie die Bereitschaft, Unsicherheit zu akzeptieren und die Anstrengung, das eigene Leben zu überprüfen, um herauszufinden, wie und warum man dieses Gefühl der Angst vor körperlicher Zuneigung entwickelt hat.
Wer sich vor Intimität, Nähe und Berührungen fürchtet, fürchtet letztlich die Folgen einer Beziehung, die sich vielleicht negativ entwickelt. Es ist wichtig, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass es keine Garantien im Leben oder in menschlichen Beziehungen gibt. Jede Verbindung mit einem anderen Menschen ist letztlich ein Glücksspiel. Trotzdem sind soziale Beziehungen ein grundlegendes Antriebsziel der menschlichen Existenz.
Der Mut, zu üben, kann einen Unterschied machen und es hat sich gezeigt, dass die Entwicklung positiver Beziehungserfahrungen dabei helfen kann, Furcht vor Nähe und Berührungen zu überwinden. Ein Vorbehalt ist, dass es wichtig ist, dies mit jemandem zu tun, von dem man glaubt, dass man ihm vertrauen kann. Versuche, dich mehr auf das alltägliche Leben zu konzentrieren, anstatt auf ein bestimmtes Ergebnis!
Es mag banal klingen, doch um Berührungsangst und Furcht vor Nähe erfolgreich zu bekämpfen, muss man sich zunächst einmal mit sich selbst wohlfühlen. Wer seinen eigenen Wert und die eigenen Wertvorstellungen als Person wirklich kennt und akzeptiert, wird erkennen, dass Ablehnung nicht so katastrophal ist, wie es scheinen mag. Du wirst ferner in der Lage sein, angemessene Grenzen zu setzen und mit dem Verlassenwerden zurechtzukommen, wenn es auf dich zukommt. Sich in Selbstmitgefühl zu üben, mag für die einen einfach klingen, aber für andere ist es nicht immer intuitiv. Es sind viele ausgezeichnete Bücher und Materialien erhältlich, die hilfreich sein können, wenn du dir nicht sicher bist, wo du anfangen sollst.
Handlungen, deren Ursache in einer Angst vor Nähe und Intimität wurzeln, verstärken die Probleme für die Betroffenen nur. Mit Mühe und vor allem mit einem guten Therapeuten haben jedoch viele Menschen bereits erfolgreich Probleme wie Bindungsangst oder Berührungsangst überwunden und das Verständnis und die Instrumente entwickelt, die für den Aufbau langfristiger intimer Beziehungen erforderlich sind.
Wenn ein geliebter Mensch in deinem Umfeld Probleme mit Nähe und Körperkontakt hat, musst du dich in Geduld üben!