Lasst uns unsere Bienen schützen!

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ (Albert Einstein).

Bienen stellen die Bestäubung der Pflanzen sicher und sind damit essentiell für unseren Lebensmittelkreislauf. In den letzten Jahrzehnten verursachte unser modernes Leben weltweit einen Rückgang von Bienenarten. Aufgrund von Pestiziden und der Zerstörung natürlicher Lebensräume hat das Bienensterben drastisch zugenommen. Wir Menschen sind jedoch auf Bienen angewiesen. Sie tragen einen erheblichen Teil zum ökologischen Gleichgewicht bei. Daher gehört es zu unserer Pflicht, Bienen zu schützen. In diesem Beitrag verraten wir dir, was du für das Wohl der Bienen tun kannst.

Eine Biene sitzt auf einer gelben Blume

Bienen schützen – Warum ist es so wichtig?

Viele wissen nicht, welch große Bedeutung Bienen für unsere Gesellschaft haben. Sie können weitaus mehr, als leckeren Honig zu erzeugen. Sowohl Wildbienen als auch Honigbienen sind tragende Säulen unseres Ökosystems. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion beruht auf der Bestäubung durch Insekten. Bienen bestäuben rund 80 % unserer Wild- und Nutzpflanzen. Sie tragen Pollen von Blüte zu Blüte und sichern damit die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen. Ohne Bienen würden sich viele Pflanzen nicht vermehren können. Ohne pflanzliche Nahrungsquelle würden viele Tierarten verhungern. Bienen garantieren die Reichhaltigkeit der Nahrungskette – sowohl Wildbienen als auch Honigbienen. Somit sind sie überlebenswichtig für Pflanzen, Tiere und Menschen. Nicht umsonst sagte Albert Einstein, dass es ohne Bienen bald auch keine Menschen mehr geben würde. Daher ist es so wichtig, proaktiv gegen das weltweite Bienensterben vorzugehen.

So schützt du Bienen

Wenn du folgende Dinge beachtest, kannst du deinen Teil zum Schutz der Bienen beitragen:

  • Verwende keine Pestizide für Wohnung und Garten! Die Mittel sind im Internet leicht zu erwerben und werden dort als Pflanzenschutzmittel verharmlost. Daher ist Vorsicht geboten. Sprühdosen und -flaschen gegen allerlei Insekten sind schädliche Pestizide.
  • Setze auf Bio-Produkte! Damit unterstützt du Landwirte, die ökologische Landwirtschaft betreiben, auf Artenvielfalt Wert legen und keine schädlichen Mittel verwenden.
  • Kaufe Honig aus der eigenen Region! Nahezu 80 Prozent des im Handel erhältlichen Honigs sind importiert! Dabei kann auch Honig aus Südamerika dabei sein, der Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen enthält. Setze lieber auf Honig aus der Region bzw. direkt vom Imker! So lassen sich auch Umweltbelastungen durch lange Transportwege vermeiden.
  • Spüle Reste aus Honiggläsern aus, bevor du sie entsorgst! Dadurch schützt du Bienen vor einer Ansteckung mit der amerikanischen Faulbrut, einer Bienenseuche!
Lavendel und Glockenblumen als Nahrungsquelle von Bienen

Bienen Nahrung bieten

Für das Überleben sind Bienen sind auf den Nektar und den Pollen von Pflanzen angewiesen. Ein Mangel an Nahrung kann Wildbienen und Honigbienen gefährden. Folgendes kannst du dagegen tun:

  • Baue ein Blumenbeet in deinem Garten! Setze auf eine große Vielfalt heimischer und regionaler Pflanzen. Gerade Wildbienen sind abhängig von bestimmten Pflanzenarten. Das vielfältige Angebot zieht verschiedene Bienen an, die sich an Nektar und Pollen erfreuen. Und auch für unser Auge ist ein bienenfreundlicher Garten eine Wohltat.
  • Empfehlenswert ist, bienenfreundliche Stauden im Garten zu pflanzen! Pflanze Stauden mit gestaffelter Blütezeit, also früh-, sommer- und spätblühende Arten! Suche Stauden mit ungefüllten Blüten aus! Ihr Nektar und ihre Pollen sind für die Bienen gut zu erreichen.
  • Lass Blumen wachsen! Wenn du einen Garten hast, kannst du Butterblumen, Gänseblümchen, Löwenzahn etc. einfach wachsen lassen, statt sie als Unkraut zu vernichten.
  • Blühende Obstbäume wie Kirsch- oder Apfelbäume, Hecken und Sträucher erhöhen das Nahrungsangebot der Insekten.
  • Falls du keinen Garten hast, kannst du auch am Balkon oder in den Blumenkästen am Fenster Blumen pflanzen! Mit bienenfreundlichen Balkonpflanzen bietest du Bienen Nahrung. Für Balkon und Terrasse eignen sich zum Beispiel Goldkosmos, Goldlack, Kapuzinerkresse, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Eisenkraut, Lavendel, Glockenblumen, Schafgarbe, Kornblumen, Wilde Malve etc. Je größer die Vielfalt, desto besser.
Eine Biene sammelt Nektar und Pollen von Apfelblüten

Welche Merkmale haben bienenfreundliche Pflanzen?

Wenn du deinen Garten bienenfreundlich einrichten willst, solltest du wissen, worauf du bei der Pflanzenwahl achten musst.

Bienen werden durch Duft und Blütenfarbe angelockt. Auffällige Blüten werden am liebsten bestäubt. Bienen können aber nur vier Farben wahrnehmen: Gelb, Blau, bläuliches Grün und Ultraviolett!

Nicht alles, was blüht, ist bienenfreundlich. Gezüchtete Zierpflanzen wie z. B. Geranien, manche Rosen oder Dahlien locken Bienen durch ihren süßen Duft zunächst an. Wegen ihren oft üppig gefüllten Blüten ist der Nektar allerdings schwer bis gar nicht zu erreichen.

  • Bienenfreundlich sind Blumen mit einfachen, ungefüllten Blüten und einer langen Blütezeit!
  • Offene Blüten ermöglichen leichten Zugang zum Nektar.
  • Der Nektar darf nicht tiefer als circa 1 cm lang verborgen sein, da der Rüssel der Biene circa 1 cm lang ist!
  • Bienen können Nektar nicht im Flug aufnehmen. Sie müssen auf der Blüte landen können.
  • Blumen, die keine Nahrung bieten, sind nicht bienenfreundlich. Dazu zählen Pflanzen, die weder Pollen noch Nektar produzieren.

Achte zudem beim Kauf von Pflanzen darauf, dass sie nicht mit giftigen Pestiziden bearbeitet wurden und sorge für eine bienenfreundliche Pflanzenpflege! Verzichte auf chemische Insektenbekämpfungsmittel oder Unkrautvernichter! Verwende bei der Düngung lieber natürliche Produkte wie Komposterde!

Welche Pflanzen sind bienenfreundlich?

Als bienenfreundliche Pflanzen gelten:

  • Brombeere,
  • Himbeere,
  • Lavendel,
  • Phacelia,
  • Schafgarbe,
  • Gänseblümchen,
  • Glockenblumen,
  • Sonnenblumen,
  • Margeriten,
  • Sonnenbraut,
  • Katzenminze,
  • Melisse,
  • Salbei,
  • Thymian,
  • Petersilie,
  • Duftnessel,
  • Bohnenkraut,
  • Basilikum etc.

Bienen Unterschlupf gewähren

Damit die rund 700 heimischen Wildbienenarten ihr Überleben sicher können, benötigen sie auch Unterschlupf. Schaffe daher Nistplätze! Ein Insektenhotel für Balkon oder Garten lässt sich ganz einfach bauen. Hölzer mit Bohrlöchern reichen vollkommen aus.

  • Verwende Laubholz von Ahorn, Buche, Linde oder Obstbäumen!
  • Das Hartholz soll bestenfalls entrindet sein.
  • Als Durchmesser für die Löcher sind drei bis zehn Millimeter optimal.
  • Die Wände der Löcher sollten möglichst glatt sein und das Sägemehl entfernt werden.
  • Wähle für das Bienenhotel einen sonnigen Platz, der vor Wind und Regen geschützt ist!
  • Fixiere das Holz, damit es bei Wind nicht anfängt, zu baumeln!

Auch Sandflecken und Sandhäufchen sind Nistplätze. Der Großteil der Wildbienen nistet im Boden.

Bienen vor einem Insektenhotel

Was sind die Ursachen für das Bienensterben?

Seit den 1960er-Jahren ist die Zahl der Bienenvölker enorm zurückgegangen. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten ist bedroht. Eine der Ursachen dafür sind Pestizide und Monokulturen in der Landwirtschaft. In der heutigen Landwirtschaft nehmen einseitige Monokulturen riesige Flächen ein. Es fehlen pollen- und nektarreiche Blütenpflanzen. Bunte Wiesen, Bäume sowie Hecken müssen für den Landbau Platz machen. Außerdem werden immer mehr Straßen, Gewerbebetriebe und Wohnungen gebaut. In Städten werden Grünflächen immer kleiner. Auf dem Land werden Gärten zugepflastert. All das führt dazu, dass der Lebensraum von Bienen zerstört wird. Sie verlieren nicht nur ihren Lebensraum, sie haben auch mit Nahrungsmangel zu kämpfen.

Eine Imkerin hält eine Tafel mit der Aufschrift Bienen-sterben

Bienensterben durch Pestizide

Pestizide sind chemisch-synthetische Stoffe oder Stoffkombinationen, die als Pflanzenschutz bzw. Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden. Sie sollen Pflanzen und Lebewesen töten, die schädlich für die Ernte sind.

In der Landwirtschaft werden sie für größeren Ernteerfolg eingesetzt (z. B. beim Anbau von Getreide, Kartoffeln etc.). Da Pestizide Pflanzen beseitigen, nehmen sie Bienen und anderen Insekten ihre Nahrungsgrundlage. Sie sind für das Sterben ganzer Bienenvölker verantwortlich. Besonders giftig sind Neonicotinoide, eine der meist verbreitetsten Schädlingsbekämpfungsmittel der Welt. Neonicotinoide beeinträchtigen das Nervensystem von Insekten. Die Kommunikation, Navigation und Pollensammelfähigkeit von Bienen wird stark eingeschränkt. Diese Mittel schaden nicht nur Pflanzen und Insekten. Sie weisen auch ein hohes Gesundheitsrisiko für Menschen auf.

Gute Nachricht: Die Proteste von Imkern und Naturschützern erzielten Wirkung! 2013 verbot die EU-Kommission die Anwendung der als besonders bienenschädlich geltenden Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam!

Varroamilbe: Todfeind der Honigbiene

Eine weitere Ursache für das Bienensterben sind sogenannte Varroamilben. Jährlich sterben ca. 10 bis 15 Prozent der Bienenvölker durch den Befall mit der Varroamilbe. Die Varroamilbe ist ein aus Asien eingeschleppter Parasit, der die Bienenbrut im Bienenstock befällt. Die Milbe ernährt sich von den Bienenlarven und vermehrt sich in der Bienenbrut. Dabei verbreitet sie gefährliche Viren.

Gegen den Befall von Parasiten kann eine innovative Entwicklung aus der Schweiz helfen: beheizte Waben! Die Wärme der Heiz-Wabe soll die Varroamilben aus dem Bienenstock vertreiben.

Proaktives Handeln ist der erste Schritt. Jeder von uns ist in der Lage, dem Rückgäng der Artenvielfalt entgegenzuwirken und damit die Zukunft unserer Natur zu retten.