Tapete oder Streichen: Was ist die bessere Wahl?

Wände verschönern durch Tapete oder Streichen – Vorteile und Nachteile

Die Wandgestaltung beeinflusst die Atmosphäre eines Raumes maßgeblich. Daher sollte man sich gut überlegen, wie man Wand und Decke verschönern will. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Tapezieren oder Streichen.

Beides hat Vor- und Nachteile. Die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren wie persönlicher Geschmack, Budget, Raumbedürfnisse etc. ab.

Was sind Vorteile von Tapeten?

Tapeten passen zu nahezu jedem Einrichtungsstil. Sie bieten folgende Vorteile:

• Vielfältige Muster: Tapeten bestechen mit unzähligen Designmöglichkeiten. Von klassischen Streifen und Blumenmustern bis hin zu abstrakten Mustern – für jeden Geschmack gibt es die passende Tapete.
• Sie verleihen Räumen Textur und Tiefe.
• Kaschieren von Unebenheiten: Unebene, rissige oder befleckte Oberflächen können durch eine Tapete verborgen werden. Durch das Tapezieren kannst du auch kleine Nagellöcher und Spachtelspuren verdecken, was mit Farbe nicht so einfach möglich ist.
• Langlebigkeit: Hochwertige Tapeten halten viele Jahre, ohne zu verblassen oder beschädigt zu werden.
• Dämpfen den Schall im Raum: Tapetenarten, die mit schwerem Stoff beschichtet sind, sorgen für eine bessere Schallisolierung. Außerdem wirken sie wärmeisolierend.

Was sind die Nachteile von Tapeten?

Leider hat das Tapezieren der Wände aber auch Nachteile:

• Höhere Kosten: Die Anschaffung von hochwertigen Tapeten kann kostspielig sein.
• Nicht so leicht zu entfernen: Das Entfernen von Tapeten ist mühsam und erfordert eine Menge Geduld.
• Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit: Bei hoher Feuchtigkeit im Raum können Tapeten beschädigt werden. Daher sollten sie nicht im Badezimmer oder in der Küche angebracht werden.

Achtung: In ungenügend isolierten Altbauten können Tapeten die Bildung von Schimmel begünstigen. Damit die Wände besser atmen können, sollte man sie in solchen Fällen streichen.

Welche Vorteile hat Streichen?

Streichen ist eine der beliebtesten Techniken, um Wände und Decken zu gestalten. Folgende Vorteile sind zu erwähnen:

• Unkompliziert: Streichen ist nicht schwer und erfordert normalerweise nur eine Person. Um den Boden vor Spritzern zu schützen, kannst du ihn mit Vlies, Folien oder alten Teppichen abdecken. Wenn du nicht geübt bist, solltest du die Ränder und Kanten der zu streichenden Fläche mit Maler-Krepp abkleben. Sind die Wände glatt und ohne Risse verputzt, kannst du die Farbe direkt auf den Putz streichen.
• Fehler lassen sich leicht ausbessern: Eine gestrichene Wand kann jederzeit ausgebessert werden. Wenn kleine Arbeitsunfälle passieren, kannst du nochmals mit Farbe darüber gehen, bis du mit dem Resultat zufrieden bist.
• Überstreichen ist möglich: Wenn dir der alte Look nicht mehr gefällt oder du Abwechslung brauchst, kannst du einfach eine neue Farbe auftragen.
• Kostengünstig: Im Vergleich zum Tapezieren ist Streichen budgetfreundlicher! Farbe und Malzubehör sind günstiger als hochwertige Tapeten.
• Große Vielfalt bei der Auswahl von Farben: Ob weiß, hellblau, grün oder doch cremebraun – es steht dir eine riesige Auswahl an Farben und Schattierungen zur Verfügung. Wähle die gewünschte Wandfarbe aus und gestalte deine Wände nach deinen persönlichen Vorlieben!
• Verzierungen: Mit sogenannten Effektschwämmen verleihst du der Wand einen besonderen Look. Als Verzierung eignen sich auch Wandtattoos, Ornamente und grafische Elemente.
• Wandunregelmäßigkeiten lassen sich verbergen.

Welche Nachteile hat Streichen?

Ebenso wie das Tapezieren hat auch das Ausmalen von Wänden Nachteile:

• Je nach Zustand der Wände bedarf es viel Vorarbeit: Wenn deine Wände beschädigt oder uneben sind, musst du zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sie glatt zu bekommen. Bei rissigen oder beschädigten Flächen ist oft intensive Vorarbeit nötig. Egal, ob du direkt auf Putz streichst oder einen alten Dispersionsfarbenanstrich überstreichst – der Untergrund sollte fest, trocken und nicht kreidend sein.
• Zeitaufwand bei großen Flächen: Viele glauben, dass Streichen wesentlich schneller geht als Tapezieren. Allerdings ist das ein Irrglaube. Sorgfältiges Streichen bedarf in einigen Fällen zwei Anstriche mit verschiedenen Farben. Zuerst sollte man eine Schicht Grundierung auftragen. Die zweite Schicht wird als Deckschicht verwendet. Außerdem muss man die Trocknungszeit zwischen den einzelnen Farbschichten miteinbeziehen. Größere Flächen zu streichen kann also ziemlich zeitaufwendig sein.
• Anstrengende und monotone Arbeit: Mit Roller und Pinsel zu streichen kann für Ungeübte anstrengend sein. Die Überkopf-Arbeiten kosten besonders viel Energie.
• Pinsel und Rolle können Spuren hinterlassen: Auf den Wänden können sich Riefen vom Pinsel oder Farbüberfluss von den Rollenenden bemerkbar machen.

Vorbereitung ist das A und 0

Ob Tapete oder Anstrich – um gute Ergebnisse zu erzielen, ist gründliche Vorbereitung der erste und wichtigste Schritt. Idealerweise sollten die Wände staub-, fett- und fleckenfrei sein. Am besten fegst du sie einmal komplett ab und reinigst sie mit einem Schwamm und etwas Spülmittel. Lass die Wände dann trocknen! Wenn es nötig ist, solltest du anschließend den Putz ausbessern und Bohrlöcher verschließen. Wenn du keine glatten Wände hast, solltest du Löcher und raue Stellen an der Wand spachteln und glätten. Vor dem Tapezieren solltest du die Farbe der Wände prüfen, um sicherzustellen, dass der Farbunterschied zwischen Wand und Tapete nicht allzu groß ist.

Tipp: Sei nicht schlampig bei der Vorbereitung! Damit nach getaner Arbeit keine Unebenheiten hervortreten, solltest du deine Wände gründlich auf den Anstrich oder das Tapezieren vorbereiten. Nur so erzielst du bestmögliche Ergebnisse.

Wie du deine Wände gestaltest, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen, Vorstellungen und Vorlieben ab. Sowohl Tapezieren als auch Streichen sind altbewährte Techniken, um Wänden bzw. Räumen neuen Glanz zu verleihen. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die du gut abwegen solltest. Einer kreativen Wandgestaltung sollte dann nichts mehr im Wege stehen.