Wohnen in Harmonie: Farben kombinieren in der Wohnung

Willst du in deiner Wohnung die Wände streichen, weißt aber nicht, welche Farben du nehmen sollst? Willst du deinem Wohnzimmer einen neuen Look verleihen, weißt aber nicht, welche Farben zusammenpassen? Mögliche Farbkombinationen gibt es viele. Farben in der Wohnung zu kombinieren, fällt deswegen vielen schwer. Wir verraten dir, was du beachten solltest, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht.

Eine lachende Frau sitzt auf der Couch und schaut sich verschiedene Farben an

Farben kombinieren in der Wohnung: Orientierung mithilfe des Farbkreises

Farben lassen sich in einem sogenannten Farbkreis anordnen. Das geläufigste Ordnungsmuster ist der Farbkreis nach Itten. Dabei wird zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben unterschieden. Mithilfe des Farbkreises lässt sich erkennen, in welcher Beziehung Farben zueinanderstehen und wie sie miteinander harmonieren. Im regenbogenartigen Farbkreis enthalten sind:

  • Die Primärfarben Rot, Blau und Gelb: Diese werden in einem Dreieck dargestellt. Mithilfe von den Primärfarben kann man alle anderen Farben mischen. Primärfarben selbst können nicht aus anderen Farben zusammengemischt werden.

  • Die Sekundärfarben bilden drei weitere Dreiecke, die seitlich am Dreieck der Primärfarben angeordnet sind. Sekundärfarben erhält man, wenn man Primärfarben mischt: Orange aus Rot und Gelb, Violett aus Rot und Blau, Grün aus Blau und Gelb.

  • Die Tertiärfarben bilden den äußeren Kreis, welcher den Innenbereich des Farbrkeises umschließt. Tertiärfarben entstehen, wenn man Primär- und Sekundärfarben mischt. Sie enthalten Anteile aus allen drei Primärfarben. Beispiele sind Blaugrün, Blauviolett, Purpurrot, Orangerot, Dunkelgelb, Hellgrün.

Der Farbkreis nach Itten

Welche Farben passen zusammen?

Grundlegende Dinge können dir bei der Auswahl von Farbkombinationen helfen:

  • Primärfarben lassen sich gut kombinieren, wirken gemeinsam aber eher aggressiv und knallig! In Wohnräumen ist es ratsam, maximal zwei Primärfarben miteinander zu verwenden!
  • Je näher die Farben im Farbkreis zusammenliegen, desto besser passen sie zusammen! Beispiele sind: Rot und Orange, Blau und Grün, Grün und Gelb.
  • Warme Farben (Rot, Orange, Gelb) können gut mit warmen Farben kombiniert werden und kühle Farben (Grün, Blau, Lila) mit kühlen!
  • Die Kombination von Komplementärfarben erzeugt ein kontrastreiches Bild. Komplementärfarben sind die im Farbkreis gegenüberliegenden Farben. Wenn man diese miteinander kombiniert, entsteht ein kontrastreicher Eindruck, der eine bestimmte Stimmung erzeugt! Beispiele sind die Kombination von Blau und Orange, Violett und Gelb, Grün und Pink.

Wie wirken die Primärfarben?

Da Farben großen Einfluss auf unsere Gefühlswelt haben können, kannst du mit deiner Farbenauswahl die Atmosphäre deines Wohnraumes mitbestimmen. Je nach Farbton sollen unterschiedliche Emotionen entstehen:

  • Blau wird mit Nüchternheit, Ruhe und Vertrauenswürdigkeit assoziiert. Blau ist die Farbe der Harmonie und des Friedens. Sie soll beruhigend wirken und die Kommunikation fördern. Aufgrund der entspannenden Wirkung sind Blautöne gut für das Schlafzimmer geeignet.
  • Rot verbinden wir mit Liebe, Leidenschaft, Romantik und Wärme. Rot ist belebend, kräftig, dynamisch und aktiv. Rot ist eine beliebte Farbe in Restaurants, da ihr eine appetitanregende Wirkung nachgesagt wird. Rottöne in der Küche machen Lust auf kulinarischen Genuss!
  • Gelb ist strahlend, anregend und freundlich. Gelbtöne sind geeignet für Räume mit wenig Licht. Gelbe Wandfarben lassen eine warme und behagliche Atmosphäre entstehen, die an einen schönen Sommertag erinnert. Gelb soll außerdem einen positiven Einfluss auf, Gedächtnis, Konzentration und Leistungsfähigkeit haben!

Wirkung weiterer Farben

Nicht nur die Komplementärfarben, sondern auch die anderen Farben sollen auf unsere Stimmung Einfluss haben:

  • Grün ist die Symbolfarbe des Lebens und wird mit der Natur in Verbindung gebracht. Grün ist lebendig, natürlich, beruhigend und konzentrationsfördernd. Grüne Wandfarben entspannen und sorgen für natürliche Frische. Daher empfiehlt sich Grün für Schlaf- oder Wohnzimmer.
  • Braun wirkt ebenso beruhigend, warm und natürlich. Wenn natürliche Materialien wie Holz und Stein im Spiel sind, fühlen sich Brauntöne besonders behaglich an.
  • Grau ist elegant, stillvoll, aber auch zurückhaltend. Außerdem lässt sich Grau wunderbar mit anderen Farbtönen kombinieren. Mit einer grauen Wandfarbe kannst du also nichts falsch machen!
  • Weiß assoziiert man mit Freude, Leichtigkeit, Reinheit, Klarheit und Ehrlichkeit. Reines Weiß ist kühl, cremefarbenes Weiß eher warm. Bei der Raumgestaltung benutzt man Weiß als flächendeckenden Basiston und als Gegenpol zu bunten Farbtönen.
  • Orange erzeugt eine behagliche, vertraute Atmosphäre und sorgt für mehr Helligkeit. Ebenso wie Rot soll auch Orange appetitanregend sein und ist daher für das Esszimmer geeignet.
  • Rosa soll mehr Fröhlichkeit ins Haus bringen und gegen schlechte Stimmung helfen. Rosa schafft eine ruhige, intime Stimmung.
  • Lila steht für Kreativität, Intelligenz und Leidenschaft. Samtig getönte Lilatöne sorgen für modernen Glamour im Wohnzimmer.

Generell kannst du dir merken, dass warme Farben zu Räumen passen, in denen eine anregende und energetisierende Energie herrschen soll. Rot-, Orange- und Gelb-Töne eignen sich perfekt für Wohnzimmer, Küche und Flur. Kalte Farbtöne eignen sich gut für Räume, die zur Entspannung dienen. Blau, kühles Grün, Violett oder Pastell-Töne passen in das Schlaf- und Ruhezimmer.

Welche Farbkombinationen sind geeignet für das Design von Wohnräumen?

Farben zu kombinieren, ist keine große Kunst. Es gibt viele Möglichkeiten, bestimmte Farbwirkungen in der Wohnung zu erzeugen:

  • Ton-in-Ton-Gestaltung: Ähnliche Farbtöne oder unterschiedliche Helligkeiten einer Farbe kannst du problemlos miteinander kombinieren. Wähle einen Farbton aus und stufe ihn von hell bis dunkel ab! Das kannst du mit hellen und pastelligen Tönen machen und auch mit dunkleren Tönen. Bei dunkleren Tönen ist etwas Vorsicht geboten, da z. B. dunkle Grüntöne ein Zimmer schnell klein und einengend wirken lassen. Helle Farben hingegen lassen Räume größer wirken.
  • Farbkontraste setzen: Kontraste sind ein gängiges Stilmittel beim Einrichten der Wohnung. Dadurch kannst du gezielte Akzente setzen und deinen Räumen mehr Individualität verleihen. Gehe mit Farbkontrasten allerdings umsichtig um! Merke dir als Faustregel, dass die am stärksten leuchtende Farbe weniger eingesetzt werden soll als die anderen Farben!
  • Kalt-Warm-Kontrast: Dieser Farbkontrast ist besonders ausdrucksstark. Dabei wird eine kalte Farbe (zum Beispiel ein Blauton) einer warmen Farbe (zum Beispiel einem Rotton) gegenübergestellt. Blau und Rot bilden in diesem Fall den Gegensatz. Wenn dir das etwas zu knallig ist, kannst du hellere oder dunklere Rot- und Blautöne verwenden und damit den Kontrast abschwächen. Der Kontrast lässt sich auch verringern, indem du den kräftigen Farbtönen Weiß oder Schwarz beimischst.
  • Hell-Dunkel-Kontrast: wird erzeugt, indem du z. B. Schwarz und Weiß kombinierst. Wenn dir das zu kontrastreich ist, kannst du Schwarz und Weiß auch mit milderen Grautönen und bunten Farben kombinieren.
Modernes Interieur mit roter Wandfarbe und Sofa

Die Auswahl der passenden Wandfarbe – Tipps beim Kombinieren von Wandfarben

Zu einem schönen Zuhause gehören schöne Wände. Bevor du deine Wände streichst, solltest du wissen, welche Wandfarben du am besten miteinander kombinieren kannst. Dabei gibt es harmonische und kontrastreiche Kombinationen. Zu empfehlen sind:

  • Die Kombination zweier Farben, die im Farbkreis direkt nebeneinanderliegen, wie etwa Gelb und Orange. Diese Farbkombination ist sehr harmonisch und bringt gleichzeitig Schwung in die Bude! Wohltuende Harmonie erzeugt die Auswahl einer Hauptfarbe, die von zwei Akzentfarben begleitet wird.
  • Die Kombination zweier komplementärer Wandfarben. Das erzeugt Spannung im Raum. Damit die Wirkung nicht zu intensiv ist, solltest du den Schwerpunkt auf eine Wandfarbe legen und mit der Komplementärfarbe lediglich Akzente setzen. Eine andere Möglichkeit ist, eine neutrale Wandfarbe wie z. B. Weiß mit den Komplementärfarben zu kombinieren.
  • Die Verwendung von neutralen Farben verhindert, dass deine Wände zu bunt und knallig ausfallen. Die meisten Erdtöne sind gute Farbpartner, die unserem Auge Erholung schenken. Beispiele sind Braun, Weiß, Creme und Grau in all ihren Schattierungen.
  • Halte ein gesundes Maß ein und mixe nicht zu viele Farben in einem Raum! Das wirkt aufdringlich und stressig.
  • Wenn du deine Wände in verschiedenen Farben streichen willst, du dir bei den möglichen Kombinationen aber unsicher bist, kannst du dich an der Abbildung eines Farbkreises orientieren.

Was sollte man bei der Raumgestaltung beachten?

Die Auswahl der richtigen Farbkombinationen ist essentiell, um sich im eigenen Heim richtig wohlzufühlen. Farben beeinflussen nicht nur unsere Stimmung, sie stehen auch im direkten Zusammenhang zum Raum und seinen Gegenständen. Wenn du unkompliziert bist, kannst du deine Wohnräume in nur einem Farbton einrichten oder lediglich zwei ähnliche Farbtöne kombinieren. Eine solche Raumgestaltung ist zwar harmonisch, kann aber schnell eintönig werden.

Beim farblichen Design kannst du deswegen deiner Kreativität freien Lauf lassen. Dabei gibt es eine Grundregel, die von vielen Designprofis empfohlen wird. Die 60-30-10 Regel besagt:

  • 60 % des Raumes (z. B. die Wände, einige große Möbel, etc.) sollten in der dominierenden Farbe gestaltet werden.
  • 30 % der Einrichtung (zum Beispiel einzelne Möbel, ein Paar Wände etc.) sollen in der sekundären Farbe sein.
  • Accessoires (10 %) wie Dekokissen, Teppich etc. sollte man in einer Tertiärfarbe gestalten.