
Heutzutage streben viele Frauen eine Familiengründung im Alter von über 30 Jahren an. Häufige Gründe dafür sind längere Ausbildungszeiten, Selbstfindung und Selbstverwirklichung, die späte Partnerwahl und die Karriere. Da die Fruchtbarkeit ab 35 Jahren stetig abnimmt, tut man gut daran, bereits in jungen Jahren auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise achten. Denn leider zeigt die Statistik, dass bei jedem siebenten Paar in Österreich ein unerfüllter Kinderwunsch besteht.
Kinderwunsch aus Sicht der TCM
Schon vor mehr als 2 000 Jahren waren Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zentrale Themen der Chinesischen Medizin. Von jeher wurde in der chinesischen Kultur größte Sorgfalt auf den Schutz und die Förderung der Nachkommen gelegt. So lauten die chinesischen Namen für Schwangerschaft im Volksmund „Glück haben“, die Gebärmutter wird als „Palast des Kindes“ und die Monatsblutung als „Mondfluss“ bezeichnet.
Durch Ernährung bei Kinderwunsch elterliche Erbsubstanz stärken
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt die Zeit vor der Empfängnis als besonders bedeutende Zeit im Leben eines Paares. Gemeinsam stärken sie das vorgeburtliche Jin (= Träger der Erbsubstanz DNS), indem gesundes Verhalten, bewusste Lebensweise und gesunde Ernährung einen höheren Stellenwert einnehmen. In der westlichen Welt werden viele Menschen erst dann achtsam, wenn sich Probleme abzeichnen. Wir können aus der chinesischen Lebensphilosophie lernen, wie wir unseren Körper optimal auf die wunderschöne Zeit der Familienplanung vorbereiten.
Das vorgeburtliche Jin hat genetischen Ursprung und wird bei der Zeugung durch die Samenzelle des Mannes und das Ei der Mutter dem Kind geschenkt. Diese vorgeburtliche Essenz nährt den Fötus während der Schwangerschaft durch die Nieren der Mutter. Da die Essenz von den Eltern geerbt wird, ist diese in Qualität und Quantität festgelegt und kann nur vor der Zeugung durch gesunde Ernährung, Bewegung und eine positive Lebensweise gestärkt werden. Überarbeitung, Verausgabung, schlechte Lebenshaltung und ungesunde Ernährung schwächen das Jin.
Stärkung der Nierenkraft und Zeugungsfähigkeit
Das Geheimnis liegt darin, mit unserer Nierenenergie zu haushalten und laufend nachgeburtliche Energie durch Maßnahmen wie gesunde Ernährung und positive Lebensweise, frische Luft, ausreichend Schlaf und Bewegung zuzuführen, damit möglichst wenig vorgeburtliche Energie verbraucht wird. So bleiben wir bis ins hohe Alter vital und agil und können unseren Kindern möglichst viel Nierenenergie mitgeben.
Die Fortpflanzungsfähigkeit, aber auch die Abwehrkraft des Immunsystems, ist Ausdruck der Qualität der Nierenkraft und beeinflusst maßgeblich die Zeugung, Schwangerschaft und Geburt. Die Niere erwärmt aus chinesischer Sicht den unteren Körperbereich und belebt die Gebärmutter, dabei versorgt sie den Uterus mit den reinsten Substanzen, die ihr zur Verfügung stehen und beeinflusst so die Fruchtbarkeit der Frau entscheidend mit.
Mit Hilfe der energetischen und thermischen Wirkung bestimmter Nahrungsmittel wird das Gleichgewicht zwischen Ruhe (Yin) und Aktivität (Yang) im Körper bewahrt, sodass alle Organe effizient arbeiten und uns mit Gesundheit und Vitalität belohnen.
Sinnvolle Maßnahmen zur Stärkung der Nierenkraft und der Zeugungsfähigkeit:
- Genügend Schlaf und Entspannung, Stressreduktion und eine gesunde Work-Life-Balance
- Zwei bis drei warme Mahlzeiten am Tag: gekochtes Frühstück, Eintöpfe und Suppen, Hirse, Quinoa, Amaranth, Kohl, Kraut, Wurzelgemüse, Kürbis, Fenchel, Hülsenfrüchte, mitgekochte Walnüsse und Maroni, schwarzer Sesam
- Lamm und heiße Gewürze wie Ingwer, Kardamom, Kurkuma, Gewürznelken, Vanille und Gewürztees steigern die Zeugungskraft
- In der kühlen Jahreszeit ist es besser Südfrüchte, Eiscreme, kalte Speisen, Rohkost und Brotmahlzeiten zu reduzieren – da all dies den Körper (und Unterleib) auskühlt
- Yoga erhöht die Durchblutung in den inneren Organen
Autorin: Sandra Nova