Tibetische Tipps zur Unterstützung für das Immunsystem

Bewegung, Vitamine, Schlaf: Wie kann ich mein Immunsystem unterstützen?

Die beste Art, das eigene Immunsystem zu unterstützen, ist das Vermeiden von störenden Faktoren. Zu den Faktoren, die dein Immunsystem belasten können, gehören Schlafmangel, Erschöpfung, körperlicher und mentaler Stress, ungesunde Ernährung, Genussmittel (Alkohol, Nikotin, Zucker), Bewegungsmangel, Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten. 

Neben einer ausgewogenen Ernährung, die dir Vitamine und andere Nährstoffe spendet und möglichst frei von belastenden Inhaltsstoffen (Industriezucker, Genussmittel, Konservierungsstoffe) ist, kannst du sehr viel für den Erhalt deiner normalen Abwehrfunktionen tun. Durch Bewegung wird der Sauerstoff und Nährstofftransport angekurbelt. Durch gezielte Entspannung und ausreichend Schlaf, kann sich dein Körper gut von seinen Aufgaben erholen und stärken. Das ist aber leichter gesagt als getan. Herausfordernde Zeiten im Alltag sowie eine zusätzliche Belastung durch Heizungsluft, Klimaanlage, überheizte Räume und Feinstaub im Winter können unseren Organismus schwächen. Besonders die Übergangszeiten mit schnell wechselnden Temperaturen können für den Körper eine große Herausforderung darstellen. Daher ist es wichtig, nicht nur im Herbst und Winter, sondern auch im Frühling und Sommer das eigene Immunsystem zusätzlich und vorsorglich zu unterstützen.

Ein gut funktionierendes, aktives Immunsystem wird vom Körper ausreichend durch die Nahrung mit allen wichtigen Vitaminen (Vitamin C, Vitamin A, Vitamin D) und Vitalstoffen versorgt. Vitamine und Vitalstoffe sind notwendig für einen funktionierenden Zellstoffwechsel, die Bildung von Botenstoffen und die Zellerneuerung. Sie werden bis auf Vitamin D nicht im Körper gespeichert und müssen regelmäßig durch die Nahrung aufgenommen werden.

Bei der Immunabwehr sind fast alle Zellen beteiligt. Im Verdauungstrakt werden die Vitalstoffe aus der Nahrung in den Blutkreislauf gebracht. Deswegen ist ein gesunder, normal funktionierender Magen-Darm-Trakt essenziell für deine normale Immunabwehr. Damit die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente von dort in deine Zellen gelangen können, braucht es elastische und barrierefreie Transportwege.

Dreiviertel der Blutgefäße sind mit dem freien Auge gar nicht erkennbar. Sie sind kleiner als 0,1 Millimeter und liegen im Endbereich der Zellversorgung. Auch diese Gefäße sind indirekt von oxidativem Stress oder anderen schädlichen Einflüssen betroffen. Die Balance zwischen zellulärem Transport und Schutzmechanismen ist ein wichtiger Faktor für ein gutes Immunsystem. Daher solltest du vorrangig im Winter, bei Stress oder großen körperlichen Leistungen, nicht nur die betroffenen Organe mit den speziellen Vitaminen stärken, sondern auch die Transportwege, auf denen essenzielle Nährstoffe dorthin und Abbauprodukte wieder von dort weg gelangen.

Robuste Ernährung in einer rauen Gegend: Geschmack in der tibetischen Konstitutionslehre

Mit Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln kannst du deinem Körper gezielt Vitalstoffe liefern, die er für ein gut funktionierendes Abwehrsystem braucht. Vitamin C ist als essenzieller Nährstoff an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Vitamin C ist am Aufbau von bestimmten Botenstoffen und Hormonen beteiligt. Es ist nicht ohne Grund das wohl bekannteste Vitamin und kommt vorwiegend in Obst oder Gemüse vor.

Vitamin C trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress und zu einer normalen Funktion des Immunsystems sowie zur normalen Kollagen­bildung für eine normale Funktion der Blutgefäße bei. Das gilt für Menschen und für Pflanzen. Diese können das Vitamin C noch selbst bilden. Vor allem Gewächse in sauerstoffarmen Gebieten wie dem tibetischen Hochland oder den Alpen benötigen mehr Vitamin C, um sich gegen das raue Klima, Ozon, UV-Strahlung und mehr schützen zu können. Daher beinhalten Pflanzen aus dem Hochland oder Kräuter aus den Alpen in der Regel mehr von diesen wertvollen Inhaltsstoffen als jene, die in tiefer liegenden, fruchtbareren Gegenden wachsen. 

In Bewegung bleiben: Was ist die Botschaft von Bitterstoffen?

Bitterer Geschmack lässt unsere urzeitlichen Alarmglocken läuten, da giftige Pflanzen eher bitter schmecken als süß. In der Natur schützen sich Pflanzen mit Bitter- und Herbstoffen oder ätherischen Ölen vor Fressfeinden und Erregern wie Pilzen. Die Tibeter traten über den Geschmack mit der Natur in Kontakt. Das macht auch Sinn, da die meisten wichtigen Nährstoffe über die Ernährung in unseren Organismus gelangen.

In der tibetischen Tradition sind bittere oder herbe Aromen dem Prinzip der Bewegung und des Fließens zugeordnet. Dazu gehört alles, was mit Verteilung zu tun hat. Du kannst das auch einfach ausprobieren: Nimmst du etwas Süßes zu dir, wirkt das vielleicht eher harmonisierend und beruhigend auf dich, wohingegen ein Biss in eine bittere Grapefruit oder ein Schluck Salbeitee eher wach und frisch machen. Die Geschmackslehre ist ein wichtiger Teil der tibetischen Konstitutionslehre, die vor über 60 Jahren zu uns nach Europa gelangte. 

Hauseigene Abwehr: Wie funktioniert mein Immunsystem überhaupt?

Dein Immunsystem schützt dich vor schwächenden Einflüssen von außen. Neben konkreten Krankheitserregern wie Viren oder Bakterien zählen dazu auch Umweltfaktoren wie Gifte in Farbstoffen oder Textilien sowie Düngemittel, Konservierungsstoffe in der Nahrung oder auch UV-Strahlung. Sie können die Bildung von freien Radikalen im Körper begünstigen. Diese freien Radikale können oxidativen Stress verursachen, der sich wiederum negativ auf unsere Abwehrkräfte auswirken kann. Das Immunsystem ist sehr komplex. Daran beteiligte Organe sind die Haut, der Darm, das Blut und die lymphatischen Organe sowie auch Schleimhäute, die innere Organe auskleiden. Auch einzelne Zellen und Eiweißstoffe spielen dabei eine Rolle.

Welche Arten von Immunsystem gibt es?

Unser Abwehrsystem wird in zwei Arten unterteilt:

• Das angeborene Immunsystem ist bereits bei deiner Geburt vorhanden. Es wird daher auch das natürliche Immunsystem genannt. Dazu zählen Haut und Schleimhäute, feine Härchen (Flimmerhärchen in der Nase), Körperflüssigkeiten, die natürliche Flora von Bakterien auf der Haut und im Darm, Abwehrzellen und Eiweiße. 
• Das erworbene Immunsystem reagiert auf die Umwelt und trainiert so eigene Abwehrzellen. Es wird vor allem durch die Antigen-präsentierenden Zellen auf den Plan gerufen. Die spezifischen Abwehrzellen können dann gezielt gegen bestimmte Erreger vorgehen.

Im Idealfall arbeitet dein Immunsystem unbemerkt im Hintergrund und wehrt unerwünschte Gäste ab, ohne dass du davon etwas mitbekommst. Es gibt aber Faktoren, die deine angeborene oder erworbene Immunabwehr herausfordern. Hier gilt es, die körpereigene Abwehr so zu trainieren, damit diese auf jede Herausforderung adäquat reagieren kann.