Nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen leiden unter Haarausfall. Das sieht nicht schön aus und kann auch die Psyche belasten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Hormonelle Schwankungen, Medikamente, Autoimmunerkrankungen oder ein ungesunder Lebensstil können das gesunde Wachstum der Haarpracht ebenso beeinflussen wie Umwelteinflüsse oder zu viel Styling. Mit einer gründlichen Untersuchung können diese Ursachen gefunden und anschließend behandelt werden. Wie eine Haaranalyse bei Haarausfall funktioniert und was sie bewirken kann, erfährst du hier.
Wie funktioniert eine Haaranalyse bei Haarausfall?
Bis zu hundert Haare verlieren wir pro Tag. Das ist völlig normal, da ein gesundes Haar nach drei bis sieben Jahren das Wachstum einstellt und Platz für ein frisches macht. Verlieren wir eine größere Menge an Haaren an unterschiedlichen Stellen (diffuser Haarausfall) oder bilden sich kleine, kahle Stellen an der Kopfhaut (kreisrunder Haarausfall), sollten wir handeln.
In jedem einzelnen Haar stecken sehr viele Informationen über die Gesundheit und Lebensgewohnheiten des Besitzers in den letzten Jahren, die bei der Anaylse aufgedeckt werden. Bei dieser wird aber auch die Kopfhaut genau untersucht, denn gesunde Haare brauchen einen gesunden Nährboden. In einem Gespräch werden Gewohnheiten wie die Ernährung, Sonnenbaden oder Haarpflege ebenfalls unter die Lupe genommen. Dann kann über eine angemessene, individuelle Form der Behandlung nachgedacht werden.
Drei Schritte zu dichteren, gesunden Haaren
-Drei Schritte sind für Menschen, die unter Haarausfall leiden, besonders wichtig:
- Vorgeschichte: In einem persönlichen Gespräch mit spezialisierten Haarexperten sollte man sich mit der genetischen Veranlagung und den persönlichen Lebensgewohnheiten beschäftigen. So kann festgestellt werden, wie weit der Haarausfall fortgeschritten ist und welche Behandlung in Frage kommt.
- Analyse: Mithilfe einer mikroskopischen Haaranalyse werden einzelne Haare und die Kopfhaut genau untersucht. Hier wird der Zustand der Haare festgestellt und wie viele davon sich in welchen Phasen befinden.
- Behandlung: Ist eine Behandlung mit kosmetischen Produkten sinnvoll, sollten Produkte verwendet werden, die den Haarboden nähren, die Haarwurzel verjüngen und das hormonelle Gleichgewicht der Kopfhaut verbessern können. Je nach Ursache des Haarausfalls kannst du eventuell auch so ohne operativen Eingriff oder chemische Wirkstoffe die natürliche Schönheit Deiner Haarpracht wieder erlangen.
Was sind die Ursachen für Haarausfall?
Haarverlust tritt auf durch:
- Vererbung
- Umwelteinflüsse: zu viel UV-Licht, trockene Luft oder Luftverschmutzung
- Lebensstil: Rauchen, mangelhafte Ernährung (oder Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie), Medikamenteneinnahme, Strahlentherapie, Stress, Drogen, Schilddrüsenerkrankungen (Hashimoto), psychische Belastungen, aggressive Pflegeprodukte
Bei Männern liegen die Gründe für eine Glatze (Androgene Alopezie) oft an den männlichen Sexualhormonen. Testosteron produziert DHT (Dihydrotestosteron), das sich an den Haarfollikeln festsetzt und das Wachstum stört. Diese Veranlagung ist meist vererbt, in den häufigsten Fällen über die mütterliche Seite.
Bei Frauen kann es während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren durch hormonelles Ungleichgewicht zu Haarverlust kommen. Manchmal sind es auch nur Frisuren oder zu viel Glätten, Föhnen und Hochstecken. Werden die Haare durch Flechten oder Zupfen immer an derselben Stelle beansprucht, können die Haarwurzeln darunter leiden.
Der Lebenskreislauf eines Haares
Haare wachsen im Durchschnitt eineinhalb Zentimeter pro Monat. Bis sie absterben und ausfallen, verlaufen sie drei Phasen:
- Wachstumsphase (anagene Phase): Drei Viertel bis 90 Prozent aller Haare befinden sich in einer Phase des Wachsens. Diese kann drei bis sieben Jahre dauern, je nach Veranlagung. Deswegen werden bei manchen Menschen die Haare länger.
- In der Übergangsphase (katagene Phase) wird das Haar nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und verhornt. Dieses Stadium dauert nur drei bis vier Wochen. Insgesamt befinden sich nur ein bis drei Prozent unserer Kopfhaare in dieser Phase.
- In der Ruhephase (telogene Phase) sind die Haare samt Wurzel nicht mehr fest verankert und können durch Kämmen, Waschen oder Föhnen ganz leicht ausgezupft werden. An derselben Stelle beginnt ein neues Haar zu sprießen. Tut es das nicht, liegt hier eine Störung vor. Um die 12 bis 15 Prozent der Haare durchlaufen gleichzeitig diese Phase.