Volle, kräftige Haare sind ein Zeichen für Jugend und Schönheit. Verlieren die Haare an Glanz und Geschmeidigkeit, werden sie schuppig, dünn oder fallen aus, ist das ein Warnzeichen des Körpers. Aber auch zu viel Pflege kann die Haare schädigen und sie dünn werden lassen. Gesunde Haare brauchen eine gesunde Kopfhaut. Wir verraten, wie Du Deine Haare im Alltag von innen stärken und ihnen zu neuer Schönheit verhelfen kannst.
Haare stärken heißt, die Kopfhaut gesund halten
Nun mal zu den Fakten: Haare bestehen aus Keratin, einer Hornsubstanz, aus der auch Fuß- und Fingernägel bestehen. Horn ist abgestorbenes Zellgut. Haare enthalten weder Blut noch Nervenzellen. Die Haarwurzeln unter der Kopfhaut produzieren die Haarzellen. Diese schieben sich nach oben und bilden lange, dünne Fasern, die sich untereinander verdrehen.
Der Mensch verfügt über fünf Millionen Haare am ganzen Körper. Davon sind 100.000 bis 150.000 Kopfhaare. Damit sie lange leben, glänzen, robust und stark werden können, braucht es eine gesunde Basis. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente geben der Kopfhaut Nahrung und Vitalstoffe, die sie für die Bildung von gesunden, kräftigen, dicken Haaren braucht. Wer unter brüchigen oder dünnen Haaren leidet, sollte das Problem daher an der Wurzel packen.
Welche Vitalstoffe stärken das Haar von innen?
Die häufigsten Ursachen für stumpfes, dünnes Haare sind Vitaminmangel oder Mangelernährung. Dünner werdendes Haar oder Haarausfall können aber auch ein Zeichen für Schilddrüsenprobleme oder ein hormonelles Ungleichgewicht sein.
Für gesundes, volles Haar braucht der Körper Nährstoffe. Da es sich um die gleichen Nährstoffe handelt, die auch unsere Nägel benötigen, profitierst du mit einer ausreichenden Zufuhr doppelt. Um dichtes Keratin bilden zu können, benötigt der Organismus vor allem folgende Vitalstoffe:
- Biotin wird auch Vitamin H genannt und ist ein wasserlösliches Vitamin aus der Vitamin-B-Gruppe. Wie alle B-Vitamine unterstützt es den Stoffwechsel. Es wird über die Nahrung aufgenommen und auch in der Darmflora gebildet. Es unterstützt das Zellwachstum und die Keratinbildung. In Lebensmitteln kommt Biotin in Spinat, Soja, Eidottern und Innereien wie Leber oder Niere vor.
- Eisen: Das Spurenelement Eisen sorgt für einen reibungslosen Sauerstofftransport im Blut. Es ist für die Produktion verschiedener Eiweiße zuständig und versorgt die Zellen mit Energie. Das macht Eisen für ein gesundes Haarwachstum so wichtig.
- Vitamin C unterstützt die Bindung des Eisens an die roten Blutkörperchen und die Keratin-Produktion. So werden die Haarwurzeln besser mit Eisen und Sauerstoff versorgt.
- Zink ist der wichtigste Mineralstoff bei der Unterstützung des Haarwachstums. Es aktiviert Enzyme, schützt die Haarwurzeln vor Entzündungen und hält die Kopfhaut gesund. Die Bildung von Keratin und Kollagen kann nicht ohne Zink stattfinden. Garnelen, Nüsse, Mais und Eier liefern Zink durch die Nahrung.
- Kalzium: Wird dem Körper nicht genügend Kalzium über die Nahrung zugeführt, ist er gezwungen, dem Haarboden, den Knochen oder den Zähnen Kalzium zu entziehen, um lebenswichtige Prozesse aufrechtzuerhalten. So entsteht ein Defizit an Kalzium in den Haarfollikeln, was wiederum zu Haarausfall führen kann.
- Kieselerde bezeichnet Mineralien oder Meeresablagerungen mit hohem Siliziumgehalt. Silizium hat auf Haut, Haare und Nägel eine kräftigende Wirkung hat und kann unter anderem helfen, Haarausfall zu stoppen sowie geschwächtes, erschlafftes Bindegewebe und brüchige Nägel zu stärken. Mit zunehmendem Alter sinkt der Kieselsäuregehalt des Gewebes.
- Aminosäuren. Haare bestehen zu 25 Prozent aus Stickstoff und zu 5 Prozent aus Schwefel. Das ist der Grund, warum schwefelhaltige Aminosäuren so wichtig für kräftige, gesunde Haare sind. Stickstoff wird nur durch Aminosäuren aufgenommen (Kohlenhydrate und Fette enthalten keinen Stickstoff), für die körpereigene Schwefelversorgung sind schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein besonders wichtig. Die Aminosäure L-Cystein ist ein wichtiger Bestandteil des Keratins. Aus L-Cystein bildet der Körper das starke Antioxidans L-Glutathion, welches die empfindlichen Haarwurzeln vor oxidativem Stress schützen kann.
Warum sind Vitamine und Co. für kräftiges Haar so wichtig?
Ein Mangel an Spurenelementen kommt viel häufiger vor, als gedacht. Auch bei Menschen die sich gesund ernähren, kann es sein, dass von einer Substanz zu wenig über die Nahrung aufgenommen wird. Viele Nahrungsmittel sind so gezüchtet, dass viele Nährstoffe nicht mehr ausreichend darin vorhanden sind. Bei verstärkter Belastung wie Stress brauchen wir automatisch mehr Vitalstoffe. Die “Nationale Verzehrsstudie” hat ergeben, dass in Deutschland:
- 75 Prozent der Frauen zwischen 15 und 45 Eisenmangel haben
- 33 Prozent erreichen nicht die Mindestmenge an Vitamin C (80 Milligramm) erreichen,
- 25 Prozent nicht genügend Zink zu sich nehmen.
Speziell auf die Bedürfnisse der Haare abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel mit Inhaltsstoffen mit sehr hoher Bioverfügbarkeit können viel zur Haargesundheit beitragen. Zink-Kapseln, zum Beispiel, liefern das wichtige Spurenelement, das für die Bildung von 300 Enzymen wichtig ist und auch das Immunsystem unterstützt. Kapseln mit Biotin, Kalzium, Kieselerde, L-Cystein, und Vitamin C liefern ein Rundumpaket für gesunde schöne Haare und feste Nägel.
Abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel fördern das Haarwachstum, gesunde Haut und robuste Nägel. Sie können als Überbrückung in herausfordernden Zeiten oder als Vorsorge regelmäßig eingenommen werden. Auch eine vegane oder vegetarische Lebensweise braucht mehr Augenmerk auf Mikronährstoffe. Die Ursache für brüchiges oder dünnes Haar kann sich erst nach einer Zeit zeigen. Die Haare müssen ja erst wachsen. Deswegen ist es wichtig, zusätzliche Nährstoffe lange genug einzunehmen, bis ein Erfolg sichtbar ist.
Frisur, Pflege, Schutz – Haare stärken im Alltag
Wer schöne Haare haben möchte, muss die Wachstumsphase der Haare verlängern. Solange die Haarwurzel das Haar noch mit wichtigen Nährstoffen versorgt, kann die Qualität und das Aussehen der Haare noch direkt beeinflusst werden. Neben einer ausgewogenen Ernährung, können noch folgende Faktoren das Aussehen der Haare beeinflussen:
- Trockenes Haar wächst langsamer und stirbt schneller ab. Haarkuren, Spülungen und viel Trinken spendet Feuchtigkeit.
- Schutz vor der Sonne. Auch UV-Licht kann die Haare brüchig werden lassen, austrocknen und schädigen. Zu viel Sonneneinstrahlung verkürzt die Wachstumsphase. Im Sommer sind Kopfbedeckungen deswegen Pflicht.
- Styling: Durch strenge Frisuren wie Dutts sind die Haare Zug und Druck ausgesetzt. Metall in Zopfgummis oder auch zu viel Hitze durch Föhnen und Glätten zerstört die Haaroberfläche. Feuchte Haare sind empfindlich. In diesem Zustand solltest Du Dein Haar nicht kämmen. Die richtige Pflege, milde Shampoos und der Verzicht auf zu viel Gel und Spray fördern gesundes Haar.
- Durch psychischen Stress können sich die Haarwurzeln entzünden und die Haare schneller abstoßen. Entspannung hilft bei dünnen Haaren oder auch bei nicht genetisch bedingtem Haarausfall.
- Beim Friseurbesuch wird die Kopfhaut ausgiebig massiert und dadurch mit Nährstoffen versorgt. Ein regelmäßiger Haarschnitt beseitigt Spliss an den Haarspitzen. Der richtige Haarschnitt kann auch dünnes, feines Haar entlasten und stärken.
Lebenszyklus und Phasen von Kopfhaaren
Kopfhaare bleiben von allen Körperhaaren am längsten bei uns. Sie durchlaufen drei Phasen:
- Wachstumsphase: In der anagenen Phase befinden sich fast 90 Prozent aller Kopfhaare. Am Anfang wird eine neue Haarwurzel gebildet. Durch die vielen neuen Zellen entsteht ein neues Haar, das drei bis sieben Jahre von den Haarwurzeln versorgt wird. Papillarhaare, wie die Haare in diesem Zustand heißen, wachsen im Durchschnitt 0,4 Millimeter pro Tag. Das ist in einem Monat ungefähr ein Zentimeter.
- Übergangsphase: In diesem Zustand werden die Haare nicht mehr aktiv mit Nährstoffen versorgt, sie befinden sich im Übergang zwischen Wachsen und Ausfallen. Die Katagenphase dauert nur drei bis vier Wochen und betrifft nur ein bis drei Prozent aller Kopfhaare.
- Ausfallphase. Kurz vor dem Ausfallen sind die Haare und die Haarwurzel nicht mehr in der Kopfhaut verankert. Durch Kämmen, Föhnen oder Waschen können sie ganz leicht ausfallen. Ungefähr ein Achtel unserer Haare befindet sich in diesem Zustand. Bis zu hundert Haare verlieren wir dadurch pro Tag. Nach dem Abstoßen in der Telogenen Phase bilden sich wieder neue Haarwurzeln und neues Haar.
Mit einer Haarwurzeluntersuchung (Trichogramm) kann man erkennen, wie viele Haare sich in welchen Phasen befinden, und herausfinden, ob eventuell genetisch bedingter Haarausfall, diffuser Haarausfall oder kreisrunder Haarausfall vorliegt.