Salbei zählt zu den Heilpflanzen und wird sowohl bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut, als auch bei übermäßigem Schwitzen und zur Linderung von Hitzewallungen angewendet.
Wie kann Salbei gegen Hitzewallungen helfen?
Der Salbei (Salvia officinalis) kommt aus dem Mittelmeerraum, gedeiht aber auch gut in heimischen Gärten. In Gegenden mit milden Wintern kann er große Büsche bilden, die das ganze Jahr über grün sind. Den Großteil des Jahres beherrschen die filzigen Blätter das Bild der Pflanze. Je nach Jahreszeit schwankt ihre Farbe von hellem Grün bis silbrig. Im Frühsommer erscheinen für kurze Zeit die stark duftenden violetten Lippenblüten. Etwas später treiben dann neue Blätter aus.
Es gibt viele verschiedene Sorten, deren Wirkungen ausgesprochen vielseitig sind. Er wird zur Linderung von Halsschmerzen verwendet, weshalb Salbei auch häufig als Lutschpastille angeboten wird. Seine schweißhemmende Wirkung macht man sich in Naturdeos zu Nutze.
Insbesondere Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) sind häufig von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen betroffen. Durch das Schwitzen und den Abfall der Körperkerntemperatur leiden diese Frauen an einem unangenehmen Problem und beginnen nach einer Hitzewallung oft zu frieren. Die Hitzewallungen werden oftmals von Herzklopfen begleitet. Dies ist aber normalerweise kein Zeichen einer Herzerkrankung, sondern eine natürliche Reaktion des Kreislaufs. Neben einer Vielzahl an Medikamenten kann man es auch mit einem Hausmittel versuchen. Viele Frauen machen gute Erfahrungen mit Salbei, können ihre Beschwerden damit lindern und das Auftreten von Hitzewallungen verringern.
Ist Salbei ein Heilmittel?
Seit dem Altertum werden einige Salbeiarten als Heilpflanzen geschätzt. Bereits der Name „Salvia“ weist auf dessen lateinischen Ursprung „salvare“ hin, das „heilen“ bedeutet. Salbei (Salvia officinalis; auch: Altweiberschmecken, Edelsalbei, Echter Salbei, Garten-Salbei u. a.) ist demnach ein pflanzliches Heilmittel, das in vielen Arzneiformen (Tee, Tinktur, Extrakt, Lutschpastillen, Homöopathikum oder Tablette) sowohl zum Gurgeln bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut als auch innerlich zur Verringerung übermäßiger Schweißsekretion oder zur Linderung der Beschwerdeanzeichen von Erkältungskrankheiten dient und bei dyspeptischen Beschwerden rasche Linderung bringen kann. Die Blätter der Heilpflanze lassen sich frisch oder getrocknet verwenden. Aus den Blättern kocht man Tee oder man setzt eine Tinktur an. Mittlerweile gibt es die wertvollen Inhaltsstoffe auch als Tablette käuflich zu erwerben.
Wie entstehen Hitzewallungen und starkes Schwitzen?
Hitzewallungen sind eine typische Begleiterscheinung der weiblichen Wechseljahre. Etwa drei Viertel aller Frauen sind davon betroffen, mitunter kennen auch Männer aufgrund des Testosteronabfalls in den Wechseljahren dieses Problem. Heute geht man davon aus, dass Hitzewallungen während der Wechseljahre im vegetativen Nervensystem – also dem Teil des Nervensystems, den wir nicht bewusst steuern können – entstehen. Aufgrund einer durch die hormonellen Veränderungen ausgelösten Fehlreaktion erweitern sich dabei urplötzlich die kleinen Adern der Haut. Die dadurch bedingte Steigerung der Durchblutung führt zu einem Anstieg der Hauttemperatur und zu Hautrötungen. Zusätzlich öffnen sich nun die Poren, Schweiß bricht aus, der mit seiner kühlenden Wirkung das anschließende Frösteln erklärt.
Liegt eine Grunderkrankung vor, muss diese behandelt werden. Bei Bluthochdruck verordnet der Arzt üblicherweise zunächst blutdrucksenkende Medikamente. Ist eine Schilddrüsenerkrankung, meist eine Überfunktion der Hormondrüse Verursacher, kann mit Arzneien entgegengesteuert werden. Auch Medikamenteneinnahme kann Hitzewallungen und Schweißausbrüche zur Folge haben, in diesem Fall muss der Arzt die medikamentöse Therapie verändern.
Die häufigste Ursache von Hitzewallungen und Schwitzen jedoch sind die Wechseljahre der Frau. Aufgrund der wenig bekannten Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie wird diese gegenwärtig nur in schweren Fällen verabreicht. Ärzte raten im ersten Schritt zu einer pflanzlichen Behandlung mit ausgewählten Präparaten, wie etwa aus Traubensilberkerze, Rotklee oder Johanniskraut, sowie zwei Tassen Tee täglich aus den Blättern von Salbei oder Brennesseln.
Wie sollte Echter Salbei dosiert werden?
Das ätherische Öl des Salbeis kann in niedriger Dosis innerlich eingenommen werden, wenn man über hochqualitatives Salbeiöl verfügt. Es wirkt kräftigend, appetitanregend und krampflösend. Bakterien soll abgetötet und Entzündungen gebremst werden. Auch als ätherisches Öl hemmt der Salbei die übermäßige Schweißbildung. Gegen Erkrankungen der Atmungsorgane kann man Salbeiöl inhalieren. Äußerlich kann das ätherische Salbeiöl bei verdünnter Anwendung adstringierend wirken und rheumatische Schmerzen lindern.
- Als Tee trinken: Ein bis Tassen täglich in kleinen Schlucken. Dazu übergießt man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee fünf bis zehn Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt. Tipp: Nicht übermäßig anwenden!
- Als Tinktur einnehmen: Drei mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen. Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden. Hier sollten die Anwendungshinweise der einzelnen Tinkturen genau beachtet werden.
- Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.
Salbei kann äußerlich angewendet werden als Waschung, für Spülungen und für Bäder. Er soll in dieser Form gegen schlecht besser werdende Wunden, Ekzeme und Geschwüre helfen. Die Wirkung von Insektenstichen kann gemildert werden. Auch die Schwitzneigung kann man durch Salbeiwaschungen oder Bäder bremsen, beispielsweise bei Fußschweiß. Spülungen mit Salbeitee helfen gegen Weißfluss. Gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischentzündungen kann man den Mund mit Salbeitee ausspülen.
- Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiß auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.
- Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.
- Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.
- Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.
Wirkung und Verwendung: Warum und wofür wird die Pflanze angewendet?
Der Heilpflanze Salbei werden folgende Eigenschaften zugeschrieben:
- adstringierend,
- antibakteriell,
- blutstillend,
- entzündungshemmend,
- harntreibend,
- krampflösend und
- stark tonisierend
Übersicht der Anwendungsgebiete:
Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkung kommt er bei diversen Erkältungskrankheiten zum Einsatz.
Vor etwa 200 Jahren hat man beobachtet, dass Salbei-Zubereitungen auch als schweißhemmendes Arzneimittel hilfreich ist. Mit Extrakten kann eine Reduktion der Schweißausscheidung über die Haut um ungefähr 50 Prozent erreicht werden.
Insbesondere ist dessen Anwendung bei Frauen im Hinblick auf Wechseljahresbeschwerden ein guter Tipp. In höherer Konzentration wirkt er sich positiv auf Hitzewallungen aus.
Sowohl die Rosmarinsäure als auch die Bestandteile im ätherischen Öl sind entzündungshemmend und machen die Anwendung von Salbeiextrakten darüber hinaus bei offenen Beinen, Furunkeln oder bei entzündeten Schleimhäuten im Hals- und Rachenraum wie auch bei Entzündungen des Zahnfleisches zu einem probaten Mittel.
Zudem soll die Pflanze bei folgenden Beschwerden positive Wirkung zeigen:
- Appetitlosigkeit.
- Blähungen,
- Bronchitis,
- Depressionen,
- Diabetes (unterstützend in leichten Fällen),
- Durchfall,
- eitrige Geschwüre,
- Ekzeme,
- Erkältungen,
- Erysipel,
- Fußschweiß,
- Gürtelrose,
- Gallenschwäche,
- Gedächtnisschwäche,
- Gesichtsrose,
- Gicht,
- Haarausfall,
- Hauterkrankungen,
- Heiserkeit,
- hemmt die Milchsekretion,
- Hitzewallungen,
- Husten,
- Insektenstiche,
- Kehlkopfkatarrh,
- Keuchhusten,
- Leberschwäche,
- Lungenschwäche,
- Magenbeschwerden,
- Mandelentzündungen,
- Menstruationsbeschwerden,
- Mundgeruch,
- Mundschleimhautentzündungen,
- Nachtschweiß,
- Nervenschwäche,
- Rachenentzündungen,
- Raucherhusten,
- Rheuma,
- starkes Schwitzen,
- Übergewicht,
- Verdauungsschwäche,
- Verstopfung,
- Wechseljahresbeschwerden,
- Weißfluss,
- Wunden,
- Zahnfleischbluten,
- Zahnfleischentzündungen
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Neben der Vielzahl an positiven Eigenschaften, sollten stillende Mütter bedenken, dass die Pflanze auch eine Hemmung der Sekretion der Milchdrüsen bewirkt. Auch von reichlich mit Salbei gewürzte Speisen oder Teemischungen mit höherem Salbeianteil wird stillenden Müttern abgeraten.
Generell ist von einer übermäßigen Anwendung von ätherischem Salbeiöl oder Salbeiblättern abzusehen, da verschiedene Bestandteile aus dem ätherischen Öl zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.