Ausgebrannt – der Weg zur Burnout-Therapie

Inhalt:

• Warum ist eine Therapie bei Burnout wichtig?
• Welche Anzeichen gibt es für ein Burnout-Syndrom?
• Woran kann man ein Burnout erkennen?
• Ursachen: Wodurch kannst du dich ausbegrannt fühlen?
• Welche Ebenen umfasst eine individuelle Burnout-Therapie?
• Psychotherapeutische Behandlung bei der Burnout-Therapie
• Welche Bedeutung hat Zeitmanagement für Burnout-Patienten?
• Wie kann ein Entspannungstraining helfen?
• Burnout-Therapie ist eine Standardtherapie
• Wie kann man Burnout vorbeugen?
• Burnout-Prävention – so hat Überlastung keine Chance
• Tipps für „Risikopatienten“

Warum ist eine Therapie bei Burnout wichtig?

Die chronische körperliche und geistige Belastung hinterlässt ihre Spuren, wenn auch nur schleichend und langsam. Zu Beginn steht der übertriebene Ehrgeiz, der jede noch so kleine Aufgabe zur Herausforderung macht. Die eigenen Bedürfnisse rücken bald in den Hintergrund und bleiben unbeachtet, bis der völlige Rückzug und Isolation folgen. Nachdem sich eine innere Leere breit macht, treten erste Depressionen auf. Letztendlich kommt es zum völligen psychischen und physischen Zusammenbruch.

Eine Burnout-Therapie hilft, sich psychisch und physisch wieder aufzubauen. Bis zur völligen Genesung ist jedoch Geduld gefragt. Der erste Schritt zur Burnout-Therapie ist der schwierigste, wenn es nämlich darum geht, sich die Krankheit einzugestehen. Betroffene stehen vor einem Problem, wenn sie nicht weiter wissen und hilflos sind, sie aber dennoch Hilfe brauchen. Mit Fachärzten, Psychologen oder Psychotherapeuten erforschen sie die Ursachen der Erkrankung. Je nachdem, wie weit fortgeschritten das Burnout-Syndrom bereits ist, sind im Anfangsstadium einzelne Therapiestunden ausreichend, während auch mehrwöchige stationäre Aufenthalte in Spezialkliniken notwendig sein können.

Welche Anzeichen gibt es für ein Burnout-Syndrom?

Ein Burnout-Syndrom entsteht nach einer längerfristigen Phase von Stress. Negativem Stress. Dieser Stress verbraucht innere Kraft. Ein totaler Erschöpfungszustand kann die Folge sein, weil die Energiereserven nicht mehr aufgeladen werden können. Die Folgen sind weitreichend. Betroffene sehen sich nicht mehr in der Lage, Herausforderungen zu meistern. Dadurch leidet wiederum die persönliche Motivation. Es entsteht ein Kreislauf, aus dem herauszukommen nicht so einfach ist. Alle Gedanken drehen sich nur noch darum, diesen Kreis zu verlassen. Die Erschöpfung steigt mit jeder weiteren „Umdrehung“ im Kreis.

Einfache Selbsttests bieten die Möglichkeit, erste Symptome und Anzeichen zu erkennen und diese richtig zu deuten. Ärzte und Psychologen tun sich oft schwer, die verschiedenen und oft unterschiedlich stark auftretenden Symptome richtig zu erkennen und eindeutige Diagnosen zu stellen. Es ist wichtig, dass Betroffene feststellen können, ob es nur eine vorübergehende Erschöpfungsphase ist oder ob eine Burnout-Therapie notwendig wird. Die Anzeichen für eine Erkrankung treten auf fünf unterschiedlichen Ebenen auf:

• psychische Burnout-Symptome
• physische Burnout-Symptome
• Burnout-Symptome in der Verhaltensweise
• Änderung von persönlichen Werten
• soziale Symptome

Woran kann man ein Burnout erkennen?

Keine Sorge, wenn Sie sich einmal lustlos und leer fühlen. Nicht jede Ermüdung ist gleich ein Burnout. Jeder Burnout-Therapie steht eine Diagnose zuvor. Ein Burnout-Syndrom lässt sich häufig nicht sofort und eindeutig zuordnen. Eine umfassende Diagnosestellung durch einen Experten ist der Beginn, sich mit der Erkrankung und einer Burnout-Therapie auseinanderzusetzen. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Durch zahlreiche Tests stellen Therapeuten fest, ob in jedem individuellen Fall ein Burnout-Syndrom vorliegt.

Die Unterscheidung zu anderen Erkrankungen wie Depressionen ist oft schwer. Die Situation wird anhand einer persönlichen Bestandsaufnahme des Patienten gründlich analysiert. Nur wenn der Psychologe oder Therapeut über den Betroffenen ausführlich informiert ist, sozusagen seine Lebensgeschichte kennt, kann er anhand seiner Diagnose eine geeignete Burnout-Therapie wählen. Eindeutige Symptome dienen der Diagnose der Erkrankung. Dazu zählen zum Beispiel:

• Schlafstörungen,
• Müdigkeit,
• Schwindel,
• Schmerzen.

Aber auch psychologische Probleme können auftreten. Häufig sind auch unspezifische Symptome vorhanden, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden.

Nicht selten tritt Burnout im Zusammenhang mit dem Berufsleben bzw. dem Arbeitsalltag auf. Dennoch gilt es nicht als Berufskrankheit. In Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten stehen am Beginn der Burnout-Therapie verschiedene therapeutische Maßnahmen, abhängig von der Ausgeprägtheit und dem Fortschritt der Krankheit. Es besteht die Möglichkeit, durch Selbsttests festzustellen, ob die Gefahr besteht, an Burnout zu erkranken oder bereits an den ersten Symptomen zu leiden. Diese Tests stellen zwar eine Option dar, den Weg zum Arzt und letztendlich zur Burnout-Therapie ersetzen sie auf keinen Fall.

Ursachen: Wodurch kannst du dich ausbegrannt fühlen?

Die Hauptursache von völligem Ausgebrannt-sein ist anhaltender Stress, der zu einem massiven geistigen, seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand führt. Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Kraft- und Energiereserven aufzutanken, sind häufig davon betroffen. Aber auch die persönlichen inneren, psychischen Gegebenheiten beeinflussen das Auftreten der Krankheit. Eindeutig können Ärzte bis heute nicht sagen, was genau der Auslöser von Burnout ist oder was die Ursachen sind, die letztendlich eine Burnout-Therapie notwendig machen.

Die Ursachen lassen sich nicht immer eindeutig festlegen, da Personen aus beinahe allen Bevölkerungsschichten davon betroffen sind. Häufig liegt es an beruflichen oder privaten Extremsituationen, die zum Erschöpfungszustand führen. Dabei handelt es sich nicht um vorübergehende Stresssituationen. Damit können die meisten Menschen umgehen. Hält der Stress, der Druck aber über einen längeren Zeitraum an, so führt dies zu nachhaltigen Konsequenzen für den Organismus. Der Zustand des Ausgebranntseins durch psychische und physische Belastungen ist das Ergebnis. Neben bestimmten persönlichen Eigenschaften begünstigen auch äußere Faktoren das Burnout-Syndrom:

• Zeit- und Leistungsdruck
• keine Aussicht auf individuelle Gestaltungsmöglichkeiten im Beruf
• Ängste, zum Beispiel die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren
• hohe Verantwortung im Job
• persönliches Engagement wird nicht entsprechend honoriert oder berücksichtigt.
• Überforderung auch im privaten Bereich
• Mobbing

Häufig sind Menschen betroffen, die perfektionistisch veranlagt sind. Ihr Ehrgeiz treibt sie dazu, bis ans Limit und noch weiter zu gehen, bis sie nicht mehr können, körperlich, geistig und seelisch zusammenbrechen. Besonders die Tatsache, dass sie ihr Leben nicht mehr im Griff haben und auf Hilfe angewiesen sind, schmerzt die betroffenen Personen. Sie fühlen sich als Versager und sehen es als Schwäche an, ihr Leben nicht mehr allein meistern zu können.

Welche Ebenen umfasst eine individuelle Burnout-Therapie?

Die langwierige, aber schleichend auftretende Erkrankung bedarf einer intensiven Therapie. Von einzelnen Therapie-Gesprächen bis hin zu medizinischer Unterstützung, stationären Behandlungen und begleitenden gesundheitsfördernden Maßnahmen reichen die Behandlungsmöglichkeiten von Burnout. Die Diagnose zu erhalten ist der Beginn der Genesung. Dennoch ist Geduld gefragt, denn eine nachhaltige Lösung für die körperliche und geistige Erschöpfung braucht Zeit.

Die Regeneration baut sich auf mehreren Säulen auf. Fühlen Sie sich phasenweise gestresst und genervt, sind Sie müde und angespannt? Häufig reichen Entspannungsmaßnahmen und körperliche Erholung, Ruhe und Bewegung, Abstand und Schlaf aus, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Eine Burnout-Therapie ist viel umfangreicher, aber ebenso individuell. Sie umfasst mehrere Ebenen, den Körper, die Psyche, die soziale Dimension, den Sinn- und Wertebereich und den Verstand. Eine ganzheitliche Burnout-Therapie umfasst:

• Entspannungs- und Selbstsicherheitstraining,
• Selbstwahrnehmungsübungen,
• Konfliktmanagement- und Kommunikationstechniken sowie
• Time Management.

Ohne ärztliche Hilfe führt kein Weg zur Genesung. Psychotherapeuten bieten ebenso wie stationäre Einrichtungen oder Reha-Kliniken entsprechende Hilfe, wenn ein Burnout-Syndrom diagnostiziert wird.

Psychotherapeutische Behandlung bei der Burnout-Therapie

Ärzte, Psychotherapeuten und Psychologen haben verschiedene Behandlungsansätze, um dem Erschöpfungszustand entgegenzuwirken. Medikamente und depressionslindernde Arzneimittel kommen je nach Schweregrad und Fortschritt der Erkrankung ins Spiel.

Eine bewährte Behandlungsmethode liegt in der kognitiven Verhaltenstherapie. Der Patient versucht, seinen Weg mit Hilfe verschiedener psychotherapeutischer Methoden selbst zu finden, um seine Probleme zu lösen. Häufig kommt die kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz. Sie berücksichtigt bei der Behandlung körperliche und geistige Aspekte und sieht den Menschen in seiner Ganzheit. Im Vordergrund bei dieser Therapie steht der Zugang zu den eigenen Gefühlen. Häufig beeinflusst die Art und Weise des Denkens die Gefühle. Dementsprechend reagiert auch der Körper darauf. Mit der kognitiven Verhaltenstherapie erhält der Patient begleitet von einem spezialisierten Therapeuten Hilfe dabei, den Weg zur Problemlösung zu finden. Das Ziel sind Entspannung, ein positives Selbstbild aufzubauen und ein Lebenskonzept aufzuzeigen. Gezielte Fragestellungen ergänzen Entspannungsverfahren, Atemtechniken, Selbstsicherheitstraining, Verhaltensübungen und mentales Training.

Welche Bedeutung hat Zeitmanagement für Burnout-Patienten?

Von Burnout betroffene Personen benötigen bei der Burnout-Therapie eine besondere Unterstützung, um mit der eigenen Zeit richtig umgehen zu lernen. Ein effizientes Zeitmanagement ermöglicht es, Arbeits- und Alltagsaufgaben realistisch einteilen und planen zu können. Die falsche Zeitplanung führt unweigerlich zu Stress. Stress wiederum ist einer der Hauptauslöser des völligen Erschöpfungszustandes. Betroffene bekommen bei speziellen Seminaren Hilfestellungen. Sie lernen, Prioritäten zu setzen, Stressfaktoren zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Der Patient lernt, das Leben gelassener zu sehen

Wie kann ein Entspannungstraining helfen?

Ein bedeutender Teil der Burnout-Therapie ist das Entspannungstraining. Stress, der durch Arbeit und den Alltag entsteht, muss ausgeglichen werden. Verschiedene Entspannungstechniken sind eine wertvolle Hilfe, um den täglichen Anforderungen leichter gewachsen zu sein.

Autogenes Training, Yoga oder simple Atemübungen helfen dabei, sich auch in herausfordernden Situationen ein bisschen entspannen zu können. Die Patienten lernen bei der Burnout-Therapie Schritt für Schritt, sich besser zu entspannen. Mit fortdauernder Behandlung verbessert sich die Handlungsfähigkeit, der Patient verbessert seine Körperwahrnehmung und findet neue Energie- und Kraftquellen.

So unterschiedlich die Erkrankungen verlaufen, so individuell sind auch die Entspannungsübungen, die für jeden Einzelnen am besten geeignet sind. Ein individuelles Programm ist für einen optimalen Behandlungserfolg von großer Bedeutung. Regelmäßiges Entspannungstraining setzt den Grundstresslevel herab. Der Patient fühlt sich ruhiger und ausgeglichener. Diese Übungen sind präventiv ebenso effektiv wie als Behandlungsmethode. Burnout-Patienten lernen durch die Entspannungstherapie wieder, sich völlig entspannt zu fühlen. Sie können Anspannung und Entspannung wieder unterscheiden.

Burnout-Therapie ist eine Standardtherapie

Das Krankheitsbild zeigt sich individuell und verschieden. Nicht alle Symptome treten bei allen Patienten in der gleichen Intensität auf. Abgestimmt auf die individuellen Beschwerden ist daher eine individuelle Behandlung erforderlich, die sich an den persönlichen Ursachen orientiert. Therapien und Medikamente unterstützen den Patienten bei der Burnout-Therapie, sind aber kein „Allheilmittel“. Genügt bei einem Patienten eine Medikamenten- und Psychotherapie, kann beim nächsten Betroffenen ein Klinikaufenthalt notwendig sein. Je früher die Krankheit erkennbar und damit diagnostizierbar und behandelbar ist, desto besser ist es und desto schneller zeigen sich die ersten Behandlungserfolge.

Wie kann man Burnout vorbeugen?

Jeder kennt das: Ein stressiger Arbeitstag, eine nervenaufreibende Heimfahrt und zu Hause warten noch Arbeit, die Kinder, die Familie. Stress pur und keine Zeit für Erholung oder Abschalten und die Seele baumeln lassen. So oder so ähnlich hören sich Schilderungen von Burnout-Patienten an, die den Weg zur Burnout-Therapie gefunden haben. Damit es gar nicht so weit kommt, gibt es einfache Tipps:

• eine gesunde Lebensweise
• Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung
• regelmäßiger Ausgleichssport
• gutes Zeitmanagement
• Aufgaben delegieren und abgeben
• Beruf und Privatleben trennen
• Freizeit einplanen und genießen
• persönliche Kontakte pflegen
• Kompromissbereitschaft
• Ruhepausen gönnen und genießen!

Im Prinzip hören sich diese Punkte nicht wirklich toll an. Dennoch steckt sehr viel dahinter. Versuchen Sie, sich daran zu halten und Sie werden sehen, dass sie auch Stresssituationen einfacher bewältigen können.

Burnout-Prävention – so hat Überlastung keine Chance

Was bedeutet eine gesunde Lebensweise im Zusammenhang mit dem Vorbeugen von Burnout? Eine gesunde Lebensweise beginnt bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Damit sich der Körper erholen kann, ist ausreichend Schlaf notwendig. Schlaf und Erholung sind nicht nur für das Wohlbefinden und die Gesundheit von großer Bedeutung, er ist auch eine wichtige Voraussetzung für Arbeitsfähigkeit und gute Leistungen. Niemand schafft es, ständig entspannt zu sein.

Anspannungen gehören zum täglichen Leben. Die Kunst liegt darin, einen optimalen Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Verspannungen finden keinen Platz. Regelmäßig Sport zu treiben, lockerer Ausdauersport oder Ausgleichsübungen sind gut für die Gesundheit und stärken auch den Geist und das Selbstbewusstsein. Außerdem baut Bewegung Stress ab und ist somit unerlässlich für eine erfolgreiche Stressbewältigung. Führen Sie sportliche Aktivitäten mit Freunden aus! Das stärkt die sozialen Kontakte.

Für ein gutes Zeitmanagement setzen Sie Prioritäten:

• Erledigen Sie unangenehme Arbeiten zuerst! Die Aussicht auf angenehme Dinge beflügelt und beeinflusst Ihre Stimmung positiv.
• Auch wenn es zunächst schwerfällt, ist es wichtig, nicht alles selbst machen zu wollen. Aufgaben abgeben und delegieren schafft mehr persönlichen Freiraum und lässt Zeit für Hobbies.
• Trennen Sie Berufliches von Privatem! Nur so ist es möglich, nach einem anstrengenden und stressigen Arbeitstag eine Entspannungspause einzulegen.
• Machen Sie sich bewusst, was wirklich wichtig ist und was nicht! Nicht alle Dinge, die dringend erscheinen mögen, sind es tatsächlich. Lernen Sie, sich zurückzulehnen und Situationen von einer distanzierten Perspektive zu bewerten!

Tipps für „Risikopatienten“

Sie fühlen sich leer und ausgebrannt? Sie kennen die Symptome von Burnout und befürchten, dass eine Burnout-Therapie die einzige Lösung darstellen könnte? Dieser erste Schritt im Falle einer Erkrankung ist der wichtigste: Gestehen Sie sich selbst ein, dass etwas nicht stimmt!

Ein Selbsttest schafft zunächst Klarheit, ob es sich um ein vorübergehendes Stimmungstief handelt oder ob Sie tatsächlich Burnout-gefährdet sind.

• Ignorieren Sie die Symptome nicht und suchen Sie fachmännische Hilfe auf!
• Verdammen Sie die Krankheit nicht!
• Sehen Sie darin etwas Gutes! Sie ist eine Warnung von Ihrem Körper, dass Sie etwas ändern müssen.
• Ergreifen Sie die Chance! Suchen Sie nach Ihren persönlichen Ursachen und handeln Sie!

Ein Psychotherapeut, Ihr Arzt oder ein Psychologe sind eine wertvolle Unterstützung, um Sie bei einer Burnout-Therapie zu begleiten.