Schuld an Rückenschmerzen – Schuhe können auch Probleme verursachen

Neben vielen anderen Faktoren kann auch das falsche Schuhwerk eine Ursache für gesundheitliche Probleme mit dem Rücken sein. Warum aber können manche Schuhe Rückenschmerzen begünstigen? Wir haben für dich die besten Tipps für eine rückenfreundliche Auswahl der Schuhe. 

Neben einer Frau liegen Schuhe, die Schuld an Rückenschmerzen sein können

Rückenschmerzen wegen Schuhen? Warum kann die falsche Schuhauswahl Rückenprobleme hervorrufen? 

Über ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen unsere Füße in Schuhen. Sie sind nicht nur ein unverzichtbares Accessoire, das in verschiedensten Farben, Materialien und Formen erhältlich ist, sondern Schuhe wärmen, schützen und stützen unsere Füße und damit uns als Ganzes. Daher ist es besonders wichtig, ein Schuhwerk zu finden, welches Komfort und Gesundheit bietet.

Schuhe, die nicht richtig sitzen, zu eng, zu hart, zu groß oder zu klein sind, dämpfen beim Gehen das eigene Körpergewicht nicht richtig ab. Das führt zu einer starken Belastung der Gelenke, der Wirbelsäule und der Knochen. Besonders in Kombination mit einem harten und flachen Boden, wie zum Beispiel Asphalt, können Schmerzen im Rückenbereich entstehen.

Bei Frauen sind oft stylische High Heels der Verursacher von Rückenleiden. Stoß- und Stauchbelastungen, die beim Aufsetzen der Füße auf harten Boden auftreten, können Wirbelsäule und Gelenke schädigen. So können Rückenschmerzen entweder verstärkt werden oder gar entstehen. Neben Rückenbeschwerden sind mögliche Folgen unbequemen Schuhwerkes:

  • Sehnenverkürzungen
  • wundgetretene Füße
  • Blasen
  • Druckschmerzen
  • Deformationen 
  • Hauterkrankungen

Welche Kriterien sollten beim Schuhkauf beachtet werden? 

Um den Rücken durch das Tragen falscher Fußbekleidung nicht zusätzlich zu belasten, sollte der Fokus beim Kauf nicht vorrangig auf das Design des Schuhs gelegt werden, sondern auch auf folgende Kriterien geachtet werden:

  • Qualität des Materials: weiches, angenehmes Material,  z. B. Leder oder Kunstleder. Auf atmungsaktive Materialien soll geachtet werden. Sie sind nicht nur gesünder für die Haut, sondern sorgen auch für ein unbeschwerteres Gefühl beim Tragen.
     
  • Passform: Schuhe sollten so ausgewählt werden, dass sie in der Breite und Länge individuell zum Träger passen und bequem anliegen. Der Schuh darf weder drücken noch zu groß sein. Die Zehen sollten nicht vorne anstoßen und genügend Platz haben, sich frei zu bewegen. So wirst du auch nicht ständig von unangenehmen Belastungen abgelenkt.
     
  • Abrollverhalten: Der Fuß muss in der Ferse sicher geführt werden. Eine ergonomisch geformte, abgerundete Sohle entlastet den Rücken und unterstützt die natürliche Abrollbewegung des Fußes, wodurch die Beinmuskulatur beim Gehen angeregt wird.
     
  • Stabilität sorgt dafür, dass der Fuß nicht so leicht einknickt und du beim Gehen eine gute Figur machst.
     
  • Dämpfungsverhalten: Um den Fuß zu entlasten, wird der Schuh an stark beanspruchten Stellen, z. B. bei der Ferse, abgefedert. Die Sohle sollte nicht, wie bei den meisten Schuhen, aus Gummi oder hartem Kunststoff bestehen. Rückenschonende Schuhe sind aus verschiedenen Materialien gefertigt, die das Auftreten beim Gehen abfedern. Dadurch werden Rücken und Kniegelenke geschont und Schmerzen vorgebeugt. 
     
  • Platz für Einlagen: Personen mit einer Fußschwäche wie Spreiz-, Senk- oder Plattfüßen benötigen oft spezielle Einlagesohlen. 
     
  • Ergonomisches Fußbett: Es passt sich an die natürliche Fußform an, unterstützt Gang und Körperhaltung, stärkt Bauch -und Rumpfmuskulatur.
     
  • Wasserdampfdurchlässigkeit

Beachtest du alle Faktoren, können Risiken von auftretenden Schmerzen gemindert und die Gelenke, Sehnen und Knochen geschont werden. Die optimale Erfüllung dieser Kriterien ist für alle Schuharten (Freizeitschuhe, Sicherheitsschuhe, Kinderschuhe) wünschenswert. 

Auswahl an verschiedenen Schuhen

Was sind die richtigen Schuhe für einen gesunden Rücken? 

Je nachdem, in welchem Bereich (Freizeit, Sport, Alltag,...) die Schuhe verwendet werden, müssen sie unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Wir stellen dir einige Schuhtypen vor und zeigen dir, welche Anforderungen sie erfüllen sollten, um dich rückenfreundlich und rückenschonend bei deinem Vorhaben zu unterstützen.

Wie unterstützen Aktivschuhe den Rücken?

Wer sich viel bewegt, der braucht auch das passende Schuhwerk. Aktivschuhe fördern das natürliche Gangbild und unterstützen den Trainingseffekt. Durch die vorhandene muskelaktive Dämpfungsunterstützung wird eine Aktivierung der Muskeln während dem Gehen und Stehen gewährleistet. Des Weiteren wird über die sensomotorische Wirkung eine aufrechte Körperhaltung begünstigt. Die Belastung beim Auftreten des Fußes wird aufs Minimum reduziert.

Neben der Wirkung auf das Training und die Muskulatur werden durch die außergewöhnliche Weichheit der Sole Gelenke und Bandscheiben entlastet. Eine weitere Besonderheit der Aktivschuhe ist, dass sie die sogenannten propriozeptiven Fähigkeiten der Füße anregen. Das bedeutet, dass die Propriozeptoren oder Tiefensensoren im Fuß dem Gehirn Informationssignale über Stellung, Spannkraft und Bewegung der einzelnen Körperteile senden. Davon profitieren neben dem Rücken auch die Beine und der Rumpf. Bei Aktivschuhen ist ganz besonders auf eine angemessene Länge und eine ausreichende Weite des Vorfußbereiches zu achten. Der große Zeh soll gerade ausgerichtet sein und nicht an der Schuhspitze anstoßen.

Frau geht im Wald laufen

Wann sind Freizeitschuhe rückenschonend?

Ähnlich wie bei allen anderen Schuharten, sollten auch bei Freizeitschuhen die oben genannten Kriterien erfüllt werden. Die richtige Auswahl sorgt dafür, dass Gehen und Laufen zu einem völlig neuen Erlebnis werden. Um Senk-, Spreiz- oder Plattfüßen vorzubeugen, muss ausreichend Bewegungsfreiraum vorhanden sein.

Sie schützen die Sohle vor Erschütterungen und passen sich über Körperwärme und -gewicht individuell dem Fuß an. Für eine verbesserte Fußhygiene und Lebensdauer des Schuhwerkes ist es ratsam, Freizeitschuhe nicht jeden Tag zu tragen. Als besonders ergonomisch gelten Freizeit-Clogs, die sich auch barfuß tragen lassen. Sie sollten aber regelmäßig desinfiziert werden. 

Was sollte man bei Kinderschuhen beachten?

Besonders bei jungen Heranwachsenden ist auf das richtige Schuhwerk zu achten, um Folgeschäden wie Fußschwächen oder Haltungsdefizite zu vermeiden. Wichtig ist zu wissen, dass ein festes Schuhwerk nicht vor dem zweiten Lebensjahr getragen werden soll. 

Ideale Kinderschuhe sollten nicht nur optisch zum Kind passen, um Freude zu bereiten, sondern nach den WMS-Kriterien (Weiten-Maß-System) hergestellt werden und somit in Länge, Breite und Höhe richtig anliegen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen darf die natürliche Fußform durch die Schuhwahl nicht beeinträchtigt oder verändert werden. Neben einer hohen Beweglichkeit sollten Kinderschuhe leicht zum An- und Ausziehen sein.

Rückenfreundliche Spezialschuhe

Spezialschuhe werden speziell für Menschen mit Arthrose, Gelenkversteifung, Kunstgelenke oder Prothesen gefertigt, um deren Alltag trotz der Beeinträchtigungen zu erleichtern. Sie bestehen meist aus hochwertigen Materialien und sollen Sicherheit und Komfort gewährleisten.

Barfuß laufen – ohne Schuhe Rückenschmerzen vorbeugen

Die richtige Auswahl der Schuhe ist enorm gesundheitsfördernd und kann Schmerzen im Rücken vorbeugen. Trotzdem solltest du auch mal aus dem „Schuhgefängnis“ ausbrechen und Barfuß laufen (im Garten, am Strand etc.). Dadurch stärkst du deine Fußmuskeln und verbesserst dein Gleichgewichtsgefühl. Noch dazu spürt dein Körper den direkten Kontakt mit dem Boden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.