Der Weg zum Augenarzt gehört für viele Menschen zu ihrer alljährlichen Routine. Hier können die verschiedensten Sehstörungen und Augenerkrankungen diagnostiziert und behandelt werden. Hinzu kommt, dass vermehrt Sehstörungen durch Stress auftreten. In den meisten Fällen soll das Tragen einer Brille Abhilfe schaffen. Doch diese Form der Therapie resultiert häufig in noch schlechterem Sehen. Denn meist werden nur die Symptome behandelt, nicht aber die eigentlichen Ursachen des Problems beseitigt. Welche sanften Möglichkeiten es gibt, um mit chronischen und plötzlichen Sehstörungen fertig zu werden, erfährst du hier.
Warum können Sehstörungen durch Stress entstehen?
Sehstörungen durch Stress werden in medizinischen Kreisen auch als Managerkrankheit (Retinopathia centralis serosa, kurz RCS) bezeichnet. Das rührt daher, dass oftmals Führungskräfte von dieser Augenerkrankung betroffen sind. RCS tritt insbesondere bei jenen Menschen auf, die einen stressigen Alltag erleben und einem enormen Druck ausgesetzt sind. Vor allem junge Männer unter fünfzig Jahren sind anfällig für die Managerkrankheit. Die genauen Ursachen der Erkrankung konnten allerdings noch nicht geklärt werden. Experten sind sich jedoch darüber einig, dass Stress im Beruf und Privatleben mit hoher Wahrscheinlichkeit eine wichtige Ursache ist.
Typische Symptome der Managerkrankheit
Das Krankheitsbild kann bei RCS von Patient zu Patient stark variieren. Häufig wird von plötzlichen Sehstörungen berichtet, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Zu den gängigsten Symptomen zählen unter anderem:
- Die Sicht ist unscharf oder verzerrt.
- Im Sehfeld können sich graue Flecken befinden.
- Manche Betroffenen sehen Doppelbilder (wird von Ärzten als Diplopie bezeichnet).
- Das Farbsehen kann sich verändern.
Falls die genannten Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen bleiben, sollte unbedingt der Rat eines Arztes eingeholt werden. Das ist daher wichtig, da die Krankheit für gewöhnlich durch das Ablösen der Netzhaut ausgelöst wird. Dafür ist in erster Linie die erhöhte Produktion von Stresshormonen verantwortlich. Diese können den Blutgefäßen in den Augen derart schaden, sodass sich in der Aderhaut brüchige und durchlässige Stellen bilden, die sich als Mikrorisse in der Netzhaut äußern. Infolgedessen kann Flüssigkeit in das Innere des Augapfels eindringen, was zu dauerhaften Sehschwächen und im schlimmsten Falle sogar zur Erblindung führen kann.
Was kann man für besseres Sehen tun?
Die gute Nachricht zuerst: die Fehlsichtigkeit muss nicht in allen Fällen Dauerzustand sein. Sie ist meist nur eine Folge von körperlichen, emotionalen und psychischen Belastungen. In einem solchen Fall kann es möglich sein, die Ursachen der Sehstörungen zu beseitigen. Das gelingt, indem die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Dadurch kann sich wiederum die Sehkraft verbessern. Ganz egal ob Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit, durch regelmäßiges Training sollen so Augen-Beschwerden nachhaltig behoben werden.
Ganzheitliches Training für schärferes Sehen
Ein ganzheitlicher Ansatz ist daher notwendig, da viele verschiedene Faktoren zu schlechterem Sehen beitragen können. Angst, Unzufriedenheit, Ärger, Wut, Ohnmachtsgefühle, Traurigkeit, Belastungen im beruflichen und privaten Umfeld, etc. können beispielsweise zu körperlichen Symptomen wie eben einer Verschlechterung der Sehstärke führen. Außerdem können verschiedene körperliche Probleme und Funktionsstörungen des Organismus (betrifft unter anderem Leber, Nieren, Dickdarm, Blutgefäße, Wirbelsäule) für den fortschreitenden Sehverlust verantwortlich sein. Manchmal wirken sich auch unbewusste Prozesse und seelische Belastungen stark auf die Sehfunktion aus.
Erst dann, wenn die Ursachen beseitigt werden, können auch die Folgen verschwinden. Daher handelt es sich beim ganzheitlichen Augentraining, um ein System aus physischen und mentalen Übungen der Achtsamkeit und Entspannung, die effektiv gegen Fehlsichtigkeit eingesetzt werden. Denn erst dann, wenn Körper und Seele gereinigt und in Ordnung gebracht werden, darf man verbessertes Sehen erwarten. Schon einige Trainings-Minuten am Tag reichen in der Regel vollkommen aus, um erste Erfolge zu erzielen. Wer das Augentraining mit Freude absolviert, der fördert zudem die Selbstheilungskräfte. Das Beste daran ist, dass die Sehfunktion unabhängig vom Alter und der Dioptrienzahl verbessert werden kann.
Mit welchen Übungen Stress mindern und Sehschwächen korrigieren?
Mit gezieltem Augentraining sollen also Sehstörungen verbessert werden. Schon beim ersten Anzeichen einer Verschlechterung der Sehkraft sollte mit bestimmten Übungen begonnen werden. Das sind tolle und ganz einfache Erholungsübungen für den Alltag:
- Blinzelübung: Blinzle etwa 30 Sekunden lang mit deinen Augen. Dadurch regst du die Tränenproduktion an. Die Tränen reinigen und desinfizieren die Augen. Mit dieser Übung kannst du brennenden, müden und trockenen Augen entgegenwirken.
- 20*20*20-Übung: Wende alle 20 Minuten deinen Blick vom Computer-Bildschirm oder deinem Buch ab. Schau 20 Sekunden lang auf einen Gegenstand, der sich rund 20 Meter entfernt von dir befindet. Während dieser Zeit sinkt die innere Anspannung. Dadurch können sich sowohl deine müden Augen als auch dein Gehirn erholen.
- Wärmebad für gesunde Augen: Reibe die Handflächen solange aneinander, bis sie sich erwärmen. Lege anschließend die warmen Handflächen auf die geschlossenen Augen. Nun kneife rund zwei bis drei Sekunden lang deine Augen zusammen. Lockere den Zustand und wiederhole die Übung nochmals (zirka 20 Wiederholungen pro Übungseinheit sind ausreichend). Nach dieser Übung wirst du dich sogar nach einem anstrengenden Tag plötzlich erholt fühlen.
- Gähnen: Dabei handelt es sich für alle, nicht nur für jene, die unter Seh-Beschwerden leiden, um die beste und schnellste Entspannungsübung überhaupt. Gähne so weit und breit, wie du nur kannst! Strecke dabei deine Arme und Beine! Deine Kiefer- und Augenmuskulatur werden sich sofort gelockert anfühlen. Zudem wird das Gehirn besser durchblutet, wodurch du dich fitter fühlst und besser siehst.
Neben dem gezielten Augentraining helfen zum Beispiel auch tägliche Spaziergänge, um Sehstörungen vorzubeugen beziehungsweise zu beheben. Schon eine halbe Stunde an der frischen Luft kann das Risiko einer Fehlsichtigkeit um bis zu dreißig Prozent reduzieren kann.
„Ein Leben mit Brille muss nicht sein…“
Der jährliche Besuch beim Augenarzt ist zwar wichtig, doch nicht immer ist das Tragen einer Brille die optimale Lösung. Manchmal können gerade alternative Zugänge Störungen des Organismus lindern und die Gesundheit ganzheitlich unterstützen. Denn die Ursachen für Sehstörungen und andere Krankheiten müssen nicht immer körperlicher Natur sein. Nicht selten sind es tief verankerte psychische Probleme, die bestimmte physische Reaktionen auslösen. Sehstörungen können also auch ein Hinweis auf Stress im Gehirn sein, der wiederum schlechtes Sehen begünstigt.
Eine zu hohe Anzahl von Stresshormonen im Blut kann die Sauerstoff-Versorgung und Durchblutung des Gehirns und des Sehnervs beeinträchtigen. Gerade dann, wenn die Augenmuskeln unter dauerhaftem Stress stehen, können sie sich nicht richtig entspannen. Das führt dazu, dass die Augen immer müder werden und sich die Sehkraft zusehends verschlechtert. Durch regelmäßiges Augentraining kann nicht nur die Durchblutung angeregt werden, sondern es können sich auch die Augenmuskeln und Gefäße schneller regenerieren. Zugleich kann der Augeninnendruck gemindert und der Stress auf allen Ebenen reduziert werden.
Dem ganzheitlichen Trainings-Programm für die Augen sind keine Grenzen gesetzt. Jeder und jede Betroffene kann mit einem Sehtrainingseine beziehungsweise ihre Sehstärke verbessern und durch effiziente Übungen ihre vollständige Sehkraft zurückerlangen.