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Wir leben in einer Gesellschaft, in der übermäßiges Konsumverhalten immer mehr zur Norm wird. Starker Konsum erzeugt zwar kurzfristig Glücksgefühle, kann aber auf lange Sicht schädlich für den Menschen sein. Es ist oft nicht leicht, die richtige Balance im Umgang mit Konsumgütern aller Art, wie Geld oder Lebensmitteln, zu finden. Durch bewusstes Verzichten kannst du lernen, deinen Fokus auf die wichtigen Dinge des Lebens zu lenken, um das, was du hast, mehr zu schätzen.
In diesem Beitrag verraten wir dir, was es heißt, minimalistisch zu leben und geben Tipps, die dir helfen, deinen Alltag minimalistischer zu gestalten.
Minimalistisch leben: Was bedeutet Minimalismus?
Minimalismus heißt im Grunde Vereinfachung. Minimalismus als Lebensstil verfolgt die Idee des bewussten Verzichts. Der Fokus liegt auf dem Wesentlichen. Indem auf Unwichtiges im Leben verzichtet wird, entsorgt sich der unnötige Ballast. Gleichzeitig wird viel Zeit, Geld und Energie gespart. Das Gekaufte wird in Bezug auf Sinn, Nutzen und Mehrwert hinterfragt:
- Brauche ich diese Tasche wirklich?
- Kann ich auch ohne diese Jacke?
- Benötige ich wirklich so viel zum Essen?
Somit schärft der Minimalismus, als Gegenentwurf zur Konsumgesellschaft, das Bewusstsein über unser Kauf- und Konsumverhalten. Besitztümer als Statussymbole werden verneint und kritisiert. Wichtig ist die klare Trennung von Begehren und Notwendigkeit. Darüber hinaus steht eine minimalistische Lebensphilosophie für Struktur, Fokus, Klarheit, Ordnung und insbesondere Freiheit. Das Ziel ist Selbstverwirklichung und freie Entfaltung in allen Lebensbereichen.
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Wodurch ist ein minimalistischer Lebensstil gekennzeichnet?
Treu nach dem Motto „Weniger ist mehr“ beschränken sich Minimalisten auf das Wesentliche. Es gilt das Prinzip der Einfachheit. Anstatt immer mehr zu wollen, gibt man sich mit dem zufrieden, was man hat. Man hat die alleinige Kontrolle über das eigene Leben, fern von gesellschaftlichen Zwängen und Normen.
Auf überflüssigen materiellen Besitz wird verzichtet: Statt ein Auto holt man sich ein Fahrrad oder geht zu Fuß, statt teure Markenklamotten sucht man sich Second-Hand-Kleidung. So wird Platz für das Nötige geschaffen. Besitztümer werden auf ein absolutes Minimum reduziert. Klamotten und Lebensmittel werden sorgfältig ausgewählt. Allgemein gilt: Eingekauft wird nur, wenn es sein muss. Ein minimalistischer Lebensstil ist somit ein bewusster Lebensstil, der dazu beitragen soll, die Lebensqualität hochzuhalten.
Was sind die Vorteile eines minimalistischen Lebens?
Ein minimalistischer Lebensstil bringt einige Vorteile mit sich.
- Als allererstes spart man sich durch diese Lebenseinstellung einiges an Geld, welches man für schwierige Zeiten aufheben kann.
- Ebenso distanziert man sich von dem oberflächlichen Denken, dass großer materieller Besitz ein Zeichen für Erfolg und hohen sozialen Status ist. Somit entwickelt man eine gewisse Unabhängigkeit, die das Selbstbewusstsein stärkt.
- Neben Geld spart man sich auch einiges an Zeit, die man sinnvoll nutzen kann. Mehr Zeit führt zu weniger Stress und eine gesunde Psyche.
- Des Weiteren bringt man mehr Ordnung in sein Leben und seine Wohnung, was wiederum bedeutet, dass man durch den Minimalismus weniger Platz für die Möbel braucht.
Besitzt man wenig Dinge, ist es viel leichter, spontan und flexibel zu bleiben. Man achtet viel mehr auf die Umgebung, beschäftigt sich weniger mit trivialen Entscheidungen, wie z. B. welche Hose man anzieht, und ist allgemein fokussierter. Besitz ist in gewisser Hinsicht eine Belastung. Je weniger man besitzt, mit desto weniger Verlustängsten und Sorgen muss man sich herumschleppen.
Einer der wichtigsten Vorteile des Minimalismus ist die gesteigerte Dankbarkeit und Wertschätzung. Im Trubel des alltäglichen Lebens, welches gefühlt immer schneller wird, vergisst man, innezuhalten und dankbar zu sein. Eine einfache Lebensweise hilft, den Fokus auf sich zu wahren und die unwichtigen Dinge auszublenden. Menschen, die auf ihr Konsumverhalten achten, tun sich selbst und auch ihrer Umwelt etwas Gutes!
Was sind die Nachteile eines minimalistischen Lebens?
Neben all den Vorteilen gibt es selbstverständlich auch Nachteile eines minimalistischen Lebensstils. Verzicht ist verbunden mit großer Disziplin und Widerstandsfähigkeit. Wir Menschen leben natürlich auch für den Genuss. Daher ist es enorm schwierig, eigene Bedürfnisse hinten anzustellen, für sich klare Grenzen zu setzen und gezielt auf etwas zu verzichten.
Der Minimalismus ist eine Gegenbewegung zum herrschenden Mainstream und in unserer Gesellschaft auf freiwiliger Ebene nicht gängig. Als Minimalist ist man mit einigen sozialen Nachteilen konfrontiert. Man schwimmt gegen den Strom, gegen die Konsumgesellschaft, gegen den Wunsch nach Luxus und materiellem Wohlstand. Lebensphilosophien außerhalb der Norm bergen eine Menge Konfliktpotential. Gesellschaftlich beliebte Freizeitaktivitäten wie Shoppen, Essen gehen oder Feiern, lassen sich nur schwer mit der asketischen Lebensweise eines Minimalisten vereinbaren. Dessen solltest du dir bewusst werden! Trotzdem solltest du dir treu bleiben und dich nicht von der gesellschaftlichen Norm bestimmen lassen! An Prinzipien festhalten heißt nicht, dass du auch nicht etwas Neues ausprobieren kannst. Im Gegenteil: Das Kennenlernen unterschiedlicher Ansichten und Weltvorstellungen trägt enorm zur individuellen wie gesellschaftlichen Weiterentwicklung bei.
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Wie lebt man minimalistisch? Einfache Tipps für einen minimalistischen Lebensstil
Hast du das Gefühl, du besitzt zu viel unnötige Dinge, die dich ablenken und dir Zeit und Energie rauben? Glaubst du, du wärst mit weniger genauso glücklich? Wir geben dir einige allgemeine Tipps, die dir dabei helfen, minimalistischer zu leben.
- Trage dein Handy nicht ständig bei dir und reduziere deine Zeit vor dem Bildschirm! Das Gleiche gilt für andere technische Geräte, wie z. B. den Computer.
- Nimm wieder mal ein Buch in die Hand! Heutzutage ist nahezu alles digitalisiert. Reduziere den Gebrauch digitaler Medien auf ein notwendiges Minimum!
- Sortiere deinen Kleiderschrank aus! Frage dich, was du wirklich brauchst und was du verschenken oder verkaufen kannst.
- Überlege dir genau, auf welche Geräte (Fernseher, Mikrowelle u. a.) du in deiner Wohnung verzichten könntest!
- Distanziere dich von Energieräubern! Versuche Menschen mit negativem Einfluss aus dem Weg zu gehen!
- Gehe regelmäßig zu Fuß! Beruhe dich nicht immer auf dein Auto! Vor allem bei kürzeren Strecken kannst du einen Spaziergang machen oder dein Fahrrad benutzen! So tust du neben der Umwelt auch deiner Gesundheit etwas Gutes.
- Sorge für Klarheit und Ordnung im Haushalt! Bewahre alles auf seinem Platz und schmeiß herumliegende Papiere, alte Zeitungen, leere Dosen etc. weg! Miste Schritt für Schritt aus und schaffe mehr Platz in deiner Wohnung!
- Achte auf dein Essenskonsum! Kaufe nicht übermäßig viel Nahrung und versuche, dich ausgewogen und gesund zu ernähren! Vermeide, viele Lebensmittel auf einmal für eine Mahlzeit zu verschwenden! Helfen kann ein Wochenplan, auf dem geschrieben steht, was du an den jeweiligen Tagen zu dir nimmst.
- Kündige alle Abos von Magazinen und Zeitschriften, an denen du nicht besonders interessiert bist!
- Fokussiere dich auf eine Sache und lass dich nicht so leicht ablenken!
- Gehe raus und triff dich mit deinen Freunden, fernab von Cafés, Bars oder Restaurants! Genießt die gemeinsame Zeit ohne Ablenkung von außen!
- Werde dir im Klaren, dass Geld allein nicht glücklich macht! Seelische Zufriedenheit ist das größte menschliche Besitztum!
Im Endeffekt ist es entscheidend, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Verzicht und Genuss zu finden. All die oben genannten Tipps können dir dabei helfen, ein Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben zu entwickeln.