Faszientraining verbindet Elemente östlicher Bewegungslehren wie Yoga oder Shiatsu mit den federnden Turnübungen unserer Großeltern. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lenken die Aufmerksamkeit in Sport und Gesundheitsvorsorge auf unser Bindegewebe, die Faszien. Mit gezielten Übungen wirst Du geschmeidiger, kannst Rückenschmerzen lindern und tust gleichzeitig auch etwas für eine aufrechte Haltung. Warum elastische Faszien so wichtig sind und wie Du täglich mit Faszien Training etwas für das Bindegewebe tun kannst, erfährst Du hier.
Was bringt Faszien-Training für die Gesundheit?
Faszien werden auch als eigenes Sinnesorgan in unserem Körper bezeichnet. Die feinen, drei Millimeter dicken Bindegewebsfasern haben vier verschiedene Aufgaben:
- Formen
- Bewegen
- Kommunizieren
- Versorgen
Sie ziehen sich wie ein feines Netz durch unseren ganzen Körper. Deswegen kann es auch sein, dass Du beim Faszientraining die Wirkung ganz woanders spürst. Ein gezieltes Training kann unter anderem:
- Verspannungen lösen,
- die Bewegungsfreiheit fördern
- die Körperwahrnehmung fördern
- bei Wassereinlagerungen oder Venenproblemen helfen
- Rückenschmerzen lindern.
Fast 80 Prozent aller Nervenfasern durchlaufen das Bindegewebe. Neue Erkenntnisse aus der Sportmedizin haben ergeben, dass nicht verspannte Muskeln, sondern verklebte, steif gewordene Faszien die Ursache für Nacken- oder Rückenprobleme sind. Faszientraining macht beweglicher und unterstützt den ganzen Bewegungsapparat. Bei Sportlern beschleunigt dieses System die Regeneration nach Verletzungen oder lässt es erst gar nicht so weit kommen.
Kann Faszien-Training Sport ersetzen?
Faszientraining verbraucht viel weniger Kalorien als Muskeltraining und kann deswegen figurformenden Kraftsport nicht ersetzen. Wenn Du Deine Faszien trainierst, bewegst Du dich auf Dauer elastischer und leichter. Das sieht nicht nur besser und gleich viel vitaler aus, es erleichtert auch viele Bewegungsarten im Alltag und beim Sport. Kombinierst Du regelmäßiges Faszientraining mit Muskeltraining, macht sich das auf alle Fälle bei Figur und Fitness bemerkbar.
Wie kann ich Faszien trainieren?
Zum Faszientraining eignen sich am besten wippende, tanzende oder federnde Bewegungen, wie beim Schüttel Qi Gong. Auch durch Bewegungsformen wie Yin-Yoga, Pilates oder DO-IN-Übungen kannst Du Deine Faszien in Form halten. Eine Faszien-Massage kann durch eine andere Person oder durch tägliche Übungen mit einer Faszien Rolle oder anderen Hilfsmitteln wie Tennisbällen erfolgen. Einfache Übungen für Zuhause findest Du im Buch: Innovative Faszien Arbeit von Mag. Dr. Andrea Baumgartner. Die Übungen sollten in regelmäßigen Abständen oder im Idealfall täglich durchgeführt werden. Am Anfang kann das Trainieren, Dehnen oder Massieren mit der Faszienrolle auch ein wenig schmerzen. Das hört aber nach zwei bis drei Übungseinheiten wieder auf.
Was sind DO-IN-Übungen?
Do-In wird auch "japanisches Yoga" oder "Shiatsu in Bewegung" genannt. DO-IN heißt übersetzt "Ein Weg zu Gesundheit und Glück" und besteht aus einfachen Übungen, die leicht auch zuhause ausgeführt werden können. DO-IN sind Körperübungen, die sich auf die körperlichen Strukturen, die Meridiane und Akupunkturpunkte konzentrieren. Diese besondere Art der Bewegung lenkt den Blick ins Körperinnere. Wie auch beim Sonnengruß im Yoga können wenige Minuten DO-IN-Übungen pro Tag das allgemeine Körpergefühl und die Elastizität der Faszien unterstützen.
Geduld und ganzheitliches Denken ist beim Faszientraining wichtig. Da die Faszien so viele unterschiedliche Aufgaben haben und alle Organe, Sehnen und das ganze Skelett betreffen, musst Du hier ein wenig um die Ecke denken und auch Geduld haben. Dafür bleibst Du bei regelmäßigem, gezieltem Faszientraining gedehnter und fühlst Dich auch nach langen Arbeitsstunden vor dem Bildschirm im Büro fit und beweglich.
Warum brauche ich zum Faszientraining eine Rolle?
Zur Faszien-Fitness gehören unterschiedliche Abläufe, die den Körper mit Dehnen, Springen, Federn oder Schwingen beweglich machen sollen. Faszienrollen sind Schaumstoffrollen, die für spezielle Übungen eingesetzt werden und den Körper während der Bewegung massieren. Der Mix aus Dynamik und Druck soll den Stau im Gewebe sowie bereits existierende Verklebungen lösen. Das regt auch die Durchblutung, sowie den Fluss von Hyaluronsäure an. Hyaluronsäure wirkt wie ein Schmiermittel.