
Heilerde ist ein aus Löss (einer Lehmart) gewonnenes Pulver, das viele wertvolle Mineralien enthält. In der Alternativmedizin wird die „heilende Erde“ schon seit jeher als natürliches Mittel gegen vielfältige äußerliche als auch innerliche Beschwerden angewendet und kommt insbesondere bei Hautproblemen und Hauterkrankungen und bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Welche Wirkung Heilerde hat, erfährst du hier.
Was ist das Besondere an Heilerde? Wirkung von Altbewährtem neu entdecken
Über Jahrtausende dienten lediglich Mittel aus der Natur zur Linderung von Beschwerden und Heilkundige entwickelten ein großes Wissen über die Kräfte der Natur, die sie im Einklang mit dieser anwendeten. Mit dem medizinischen Fortschritt ab dem 19. Jahrhundert rückte das Wissen über die heilende Kraft der Natur in den Hintergrund. Doch oft würden sich auch einfache, natürliche Anwendungen eignen, um das Wohlbefinden zu verbessern und Linderung herbeizuführen.
Heilerde stammt aus verschiedenen Abbaugebieten und enthält, je nach Herkunft, unterschiedliche Anteile an Mineralstoffkombinationen. Generell kann das natürliche Arzneimittel in jedem Alter angewendet werden.
Wofür und wie lässt sich Heilerde anwenden?
Um sie innerlich anzuwenden, gibt es Heilerde in Form von Kapseln, als Granulat oder mikrofeines Pulver für Entgiftungskuren, zur Bindung von Cholesterol im Magen oder bei Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden und Durchfall.
Für eine äußerliche Anwendung sind Pulver und Pasten erhältlich und vielseitig einsetzbar.
Heilerde äußerlich anwenden
Äußerlich wird Heilerde zum Beispiel bei zu Unreinheiten neigender oder fettiger Haut, Akne, Ekzemen, Bartflechte und Wunden im Allgemeinen gerne angewandt. Bei großflächigen Beschwerden können auch Bäder (Balneotherapie) mit mineralischer Erde Abhilfe schaffen.
- Sehr wirkungsvoll soll die Anwendung bei fettiger Haut sein. Aufgrund ihrer positiven Eigenschaften ist Heilerde in zahlreichen Pflegeprodukten zu finden. Es lässt sich aber auch ganz einfach selber eine wirksame Gesichtsmaske herstellen. Überschüssiger Talg und Schmutz werden sanft aus den Poren entfernt, denn die feinen Partikel der Heilerde sind in der Lage, Schadstoffe zu binden und die Haut von schädlichen Einflüssen zu befreien.
- Insbesondere bei Hautausschlägen kann die wohltuende Wirkung der Erde für Besserung sorgen. Empfehlenswert ist ein Umschlag, der die betroffene Stelle kühlt und gleichzeitig den Juckreiz lindern kann. Die Haut kommt zur Ruhe und eine Erleichterung stellt sich in den meisten Fällen ein.
- Heilerde kommt häufig auch bei Wundehandlungen zum Einsatz, um schädliche Keime und Gifte aus der Wunde zu ziehen.
- Es lohnt sich auch, das Naturprodukt zur Verbesserung des Hautbildes bei Cellulite auszuprobieren, denn aufgrund der durchblutungsfördernden Eigenschaften kann eine regelmäßige Anwendung dabei helfen, das Bindegewebe zu stärken und damit die Haut wieder zu straffen.
Anwendung einer Heilerde-Maske
Insbesondere kommt das altbewährte Hausmittel als Maske zum Einsatz. Es gibt zum einen vorgefertigte Pasten zu kaufen, aber das Pulver lässt sich auch selber rasch zu einer Maske mischen. Dazu werden drei gehäufte Teelöffel Heilerde in einer Schale, unter ständigem Rühren, langsam mit Wasser vermengt, bis eine cremige Paste entsteht. Bei gewünschter Konsistenz wird die Paste mit den Händen oder einem Pinsel auf das Gesicht aufgetragen, Augen- und Lippenpartie dabei ausgespart. Nachdem die Maske circa 10 bis 15 Minuten am Gesicht ihre Wirkung entfalten konnte, wird diese mit lauwarmem Wasser abgewaschen.
Das Grundrezept lässt sich mit diversen Zutaten erweitern. Dafür eignen sich beispielsweise Honig, Kamille oder Öle. Mit einem Teelöffel Honig (bei unreiner Haut), Kamille (bei empfindlicher Haut), die als Tee statt dem Wasser verwendet wird, oder verschiedenen Ölen (bei trockener und empfindlicher Haut) erhält man nicht nur eine reichhaltige Gesichtsmaske, sondern eine duftende noch dazu. Für trockene Haut ist die Anwendung von pflegendem Mandelöl empfehlenswert und unreine Haut profitiert von Jojobaöl. Auch mit der Zugabe von Apfelessig oder Aloe-Vera gibt es, je nach Bedürfnis der Haut, gute Erfahrungen.
Heilerde: Wirkung als Wickel
Um einen Wickel anzuwenden, wird die zu einer Paste vermischte Heilerde je nach Bedarf auf die betroffene Stelle oder das Tuch selbst gestrichen und mit einem feuchten Baumwolltuch umwickelt. Damit das feuchte Tuch an seinem Platz bleibt, kann ein trockenes luftdurchlässiges Baumwolltuch darüber gelegt werden. Den Wickel circa 30 Minuten auf die zu behandelnde Stelle einwirken lassen und anschließend mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Badezusatz
Auch als Badezusatz ist Heilerde beliebt, denn sie soll bei übermäßigem Schwitzen helfen und unerwünschte Körpergerüche beheben. Für ein wohltuendes Fußbad sind bereits zwei bis drei Esslöffel Heilerde ausreichend. Gleicht die Wasser- der Körpertemperatur, wird die beste Wirksamkeit erzielt. Nach einer Wirkzeit von circa 15 Minuten werden die Füße bei Bedarf kalt abgeduscht.
Heilerde innerlich anwenden
Die Anwendung der Heilerde, in Kapselform oder als Pulver mit Wasser vermischt, entfaltet entsprechend ihrer Zusammensetzung eine unterschiedliche Wirkung und soll Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden und Durchfall auch aufgrund des hohen Anteils an quellfähigen Substanzen lindern. Außerdem kann Heilerde helfen, die Entschlackung des Körpers zu fördern und Giftstoffe aus dem Darm bzw. Körper zu ziehen.
Wird Heilerde über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewandt, soll sie zur innerlichen Reinigung des Körpers beitragen und für mehr Wohlbefinden sorgen.
- Heilerde kann sich insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden positiv auswirken. Bei akutem Durchfall kann sie als natürliches Mittel zur Linderung der Beschwerden beitragen, da sie Schadstoffe bindet.
- Auch bei Sodbrennen, aufgrund einer Übersäuerung des Magens, wird Heilerde oft eingesetzt. Regelmäßig angewendet, kann sie dabei helfen, die überschüssige Magensäure zu binden und so wieder ein Gleichgewicht im Darm herzustellen.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Heilerde auftreten?
Auch bei Heilerde können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Vorsicht ist bei der Einnahme von Medikamenten geboten, denn bei gleichzeitiger Einnahme könnte Heilerde die Wirkstoffe eingenommener Medikamente binden und somit deren Wirksamkeit beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollten zumindest mehrere Stunden zwischen den Einnahmen liegen. Zudem ist auf eine ausreichende Wasserzufuhr zu achten. Wechselwirkungen sollten unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.
Darüber hinaus kann eine Überdosierung von Aluminium mit gesundheitlichen Schäden einhergehen, deren genaue Auswirkungen auf den Körper jedoch noch erforscht werden.
Die uneinheitliche Zusammensetzung mineralischer Erden unterschiedlicher Herkunft erschwert eine klare Angabe von Nebenwirkungen. Bei der äußeren Anwendung sind, abgesehen von seltenen allergischen Reaktionen, keine weiteren Nebenwirkungen bekannt.