Nachhaltig kochen – wie geht das und was muss man beachten?

Kochen gehört zwar nicht zu den energieintensivsten Tätigkeiten in deinem Haushalt. Aber da es sich bei der Ernährung um eine tägliche Tätigkeit handelt, gibt es viele kleine und einige große Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Nachhaltigkeit umzusetzen. Hier sind die besten Tipps, mit denen du nicht nur nachhaltig kochen kannst, sondern auf dem besten Weg zu einer abfallfreien Küche bist und der Umwelt etwas Gutes tust. 

Nachhaltig zu kochen bedeutet, sich wie die Frau in diesem Bild an saisonalen und regionalen Lebensmitteln zu orientieren, die vor ihr auf dem Küchentresen liegen.

Wie hängen nachhaltiges Kochen und das Planen von Mahlzeiten zusammen?

Nachhaltiges Kochen beginnt schon bei der Auswahl der Lebensmittel und beim Einkaufen. Willst du eine nachhaltige Ernährung praktizieren, ist es daher immer eine gute Idee, eine Liste zu haben, an die man sich beim Einkaufen halten kann. Es ist wirklich wichtig, die Ernährung mit wöchentlichen Mahlzeiten zu planen, damit man weiß, welche Rezepte man verwenden will und welche Zutaten man braucht.

Wenn du dir die Angebote der Supermärkte ansiehst und alles zur Hand hast, bevor du einkaufst, sparst du in der Küche Zeit und Geld. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass du Dinge wegwirfst, die du aus einer Laune heraus gekauft und am Ende nicht verbraucht hast – so geht nachhaltiges Kochen und Leben.

Was kann man mit Lebensmittelabfällen tun?

Millionen Tonnen Lebensmittel, darunter auch immer mehr Bio-Lebensmittel, landen täglich auf Müllhalden. Diese Lebensmittelabfälle tragen erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei, belasten die Umwelt und stehen damit der Nachhaltigkeit im Weg. Anstatt Lebensmittelabfälle in den normalen Müll zu werfen, versuch es mit folgenden Tipps zur nachhaltigen Ernährung: 

  1. Richte eine Kompostieranlage oder eine Wurmfarm ein, wenn du den Platz dafür hast!
  2. Entsorge sie in der Biotonne oder Grünabfalltonne deiner Gemeinde – diese ökologisch wertvolle Ressource ist sehr nachhaltig und kann dann als Mulch für Gemeinschaftsgärten und die Landwirtschaft verwendet werden!
  3. Sammle beim Kochen Abfälle von Gemüse und lagere sie in der Tiefkühltruhe! Wenn du genug gesammelt hast, kannst du sie zu Gemüsepüree verarbeiten, das du dann in Suppen, Eintöpfen und anderen Rezepten für eine nachhaltige Ernährung verwenden kannst!
  4. Alte Früchte, die du nicht mehr essen willst, sind nicht schlecht für deine Gesundheit, wenn du sie für Smoothies verwendest, in Kuchen einbackst oder in einem Dörrgerät trocknest.
  5. Schäle Gemüse und Früchte nicht, wenn du es nicht musst! Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch gut für die Gesundheit. Die Schale enthält ohnehin viele Nährstoffe, also wasch die Lebensmittel vor dem Kochen oder Essen nur kurz ab und schneide sie klein!
Lebensmittelabfälle auf einem Schneidebrett neben einem kleinen Kompost-Behälter.

Wie saisonabhängig ist deine Ernährung?

Eine nachhaltige Ernährung lässt sich besonders gut durch einen Fokus auf saisonale und regional angebaute Zutaten praktizieren. Es gibt so viele Ressourcen, die dir dabei helfen können, die Saisonalität im Rahmen deiner Ernährung umzusetzen und passende Rezepte zu finden. Bonuspunkte gibt es, wenn du dich bei deiner Ernährung zusätzlich noch an der Regionalität orientierst und versuchst, erzeugte Lebensmittel von der lokalen Landwirtschaft zu beziehen.

Saisonale Produkte sind in der Regel nicht nur nachhaltig, sondern oft auch billiger! Außerdem trägt die Verwendung von Lebensmitteln aus der Region sowie aus ökologischer Landwirtschaft mit dem Ziel einer nachhaltigen Ernährung, ob es sich um tierische Lebensmittel oder Obst und Gemüse handelt, auch dazu bei, die Transportemissionen von importierten Lebensmitteln zu reduzieren. Dies schont die Umwelt und ist ein wichtiger Aspekt, wenn man nachhaltig und bewusst ökologisch leben und kochen will, da importierte Lebensmittel im Vergleich zu regionalen Lebensmitteln einen katastrophalen ökologischen Fußabdruck haben. Schließlich legen sie oft Tausende von Kilometern zurück, bis sie in unseren Küchen beziehungsweise auf unseren Tellern landen. 

Eine Frau geht mit einem Holzkorb voll mit selbstgepflücktem Gemüse über ein Feld.

Was macht man am besten mit abgelaufenen Lebensmitteln?

Ganz einfach, kontrollieren, ob sie noch gut sind und wenn dem so ist, essen, denn sie sind nur sehr selten schlecht für deine Gesundheit! Es ist nicht ungewöhnlich, dass frische Produkte wie Obst und Gemüse, aber auch konservierte Nahrungsmittel, noch lange nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum gut sind. Viele Menschen wissen das nicht, aber das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eher ein Hinweis darauf, bis wann die Lebensmittel in den Geschäften verkauft werden müssen, als eine Art Sicherheitswarnung.

Was nur wenige wissen: Nur weil etwas abläuft, heißt das nicht zwangsläufig, dass es sich nicht mehr für die Ernährung eignet! Das zu frühe Entsorgen ist nicht ökologisch, da die meisten Produkte bei kühler Lagerung bis zu sieben Tage nach dem ursprünglichen Verkaufstag haltbar bleiben. Verbrauche Nahrungsmittel jedoch immer bis zum Verfallsdatum!

Eine Frau checkt das Verfallsdatum einer Schale Champignons, die sie gerade aus dem Kühlschrank genommen hat.

Wie kann man beim nachhaltigen Kochen Energie sparen?

Eine nachhaltige Ernährung lässt sich auch durch das Verhalten am Herd und beim Nachkochen von Rezepten beeinflussen. Oft muss ein Gericht nicht während der gesamten im Rezept angegebenen Garzeit im Backofen brutzeln. Auch wenn du den Ofen ausschaltest, ist er noch heiß genug, um deine Quiche, deinen Kuchen oder dein Gemüsegericht weiter zu garen. Gewöhn dir an, den Herd oder Ofen einfach fünf bis zehn Minuten vor der im Rezept angegebenen Garzeit auszuschalten und lass dein Essen mit der Resthitze kochen!

Eine Frau kocht eine Mahlzeit für die Familie, während ihr Mann den Energieverbrauch mit einem Tablet live überwacht.

Was hat eine nachhaltige Ernährung mit der Nutzung wiederverwendbarer Taschen beim Einkauf tun?

Eine Möglichkeit, die nachhaltige Entwicklung im Bereich der Ernährung zu fördern und gleichzeitig die Anzahl der Plastiktüten auf der Mülldeponie zu verringern, ist die Verwendung wiederverwendbarer Taschen beim Einkaufen. Verwende Taschen aus

  • Baumwolle,
  • Hanf,
  • anderen natürlichen Stoffen oder Geweben oder
  • langlebigem Plastik,

und wasch sie zwischen den Einkäufen!

Und wie kriege ich die Küche jetzt auf nachhaltige Art wieder sauber?

Jetzt hast du nachhaltig gekocht und dein Essen genossen – aber die Küche sieht immer noch aus wie ein Schlachtfeld. Auch hierfür gibt es Möglichkeiten, die Reinigung deiner Küche umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten.

  • Verwende zum Beispiel Spülbürsten aus Holz mit Fasern, die völlig plastikfrei sind.
  • Auch das Spülmittel kannst du selbst herstellen – es funktioniert perfekt.
  • Ein guter Tipp für nachhaltiges Reinigen ist zudem die Verwendung einer Geschirrspülmaschine. Du solltest, wenn überhaupt, nur dann mit der Hand spülen, wenn du nur ein paar Dinge reinigen musst. Größere Mengen sollten auf jeden Fall in der Spülmaschine landen - die Geräte sind inzwischen viel wassersparender als das Spülen von Hand. Wenn du unbedingt mit der Hand abwaschen willst, mach das bitte nicht unter dem laufenden Wasserhahn! Fülle stattdessen eine Schüssel mit Wasser und spüle Teller, Besteck und Co. darin!
Eine lächelnde Frau hält ihr selbstgemachtes Reinigungsmittel für die Küche hoch.

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.