
Rosa Wangen sind ein Zeichen für Jugend und Frische, weswegen Frauen gerne Rouge verwenden, um auch im anstrengenden Alltag vital und natürlich zu erscheinen. Weniger erfreulich sind aber Rötungen auf Nase, Wangen und Stirn, die durch geplatzte oder Teleangiektasien, erweiterte Äderchen entstehen können. Wann spricht man jedoch bei einer Hautrötung von Couperose? Wer ist besonders betroffen? Was ist der Unterschied zu Rosazea und was kann man dagegen tun?
Wie entsteht Couperose?
Couperose ist im Gegensatz zur Rosacea medizinisch gesehen keine Hauterkrankung an sich. Es handelt sich um eine genetische Veranlagung, die vorwiegend bei Menschen keltischen Typs (rote Haare, helle, sensible Haut) auftreten kann. Im Gesichtsbereich befindet sich ein feines Netz von feinen Äderchen. Umweltfaktoren oder Überlastung können so ein empfindliches Gefäß verstopfen und chronisch erweitern, wodurch die roten Äderchen unter der Haut sichtbar werden. Wie bei einem Bluterguss können die Gefäßwände auch platzen und das ausgelaufenen Blut im umliegendem Gewebe versickern. Die durch diese "kaputten" Äderchen hervortretenden roten Stellen betreffen meist die T-Zone um die Nase. Diese “Besenreiser” (Teleangiekastien) und Rötungen im Gesicht sind als Anzeichen prinzipiell harmlos. Mit ein wenig Wissen und Sorgfalt ist das Problem kosmetisch leicht in den Griff zu bekommen.
Ursachen für die Hautrötung - Lifestyle und Vererbung
Frauen sind häufiger von Couperose betroffen, da weibliche Haut in der Regel weniger robust als Männerhaut und deswegen auch das Bindegewebe im Gesichtsbereich empfindlicher ist. Oft handelt es sich bei diesen sichtbaren Äderchen auf Nase und Wange um eine genetisch bedingte Gefäßerweiterung, die vererbt wird.
Übermäßiger Genuss von Alkohol, Nikotin, Sonnenbädern oder Kaffee können aber auch die Ursache oder der Auslöser für Couperose sein. Starke Temperaturschwankungen, Stress, zu scharfes Essen oder eine Schwangerschaft können dies ebenfalls bewirken. Nun kann man gegen Vererbung wenig machen, dafür gibt es umso mehr Möglichkeiten, um mit gesunder Ernährung, speziell auf den Hauttyp abgestimmter Pflege und ein paar geschickten Make-up Tricks die Rötungen der Couperose im Zaum zu halten.
Vorsicht bei Pusteln, Juckreiz und trockener Haut
Genau genommen handelt es sich bei Couperose um keine Krankheit, wie etwa die im gleichen Atemzug oft genannte Rosacea oder Neurodermitis, sondern um eine Verschleißerscheinung der Blutgefäße. Gegen die Gewebeschwäche gibt es leider noch kein wirksames Medikament. Hier ist sorgfältige Pflege gefragt, um das Erscheinungsbild langfristig zu verbessern. Allerdings kann die gerötete Haut ein Anzeichen für eine beginnende Rosazea oder Rosacea (Kupferrose) sein. Ist die Hautrötung stark entzündlich und von Papeln, Knötchen und Juckreiz begleitet, ist Vorsicht angesagt und ein Besuch beim Arzt dringend zu empfehlen. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Hautkrankheit Rosacea zu einer unschönen Knollennase (Rhinophym) führen und selten sogar eine ernst zu nehmende Infektion der Bindehaut im Auge auslösen. Ein entzündungshemmendes Antibiotikum (Metronidazol) oder auch eine Behandlung mit Laser werden hier erfolgreich zur Therapie von Patienten eingesetzt.
Alles im grünen Bereich: Mit der richtigen Kosmetik gegen Couperose
Wer unter Couperose leidet, sollte Wärme im Gesicht vermeiden und für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Leichte Fluide und Gels eignen sich besser für die tägliche Pflege als eine fetthaltige Creme oder Peelings. Eigens für Betroffene entwickelte Couperose Cremen sind ebenfalls auf dem Markt vorhanden. Produkte, die Wirkstoffe aus Minze, Eukalyptus und Kampfer enthalten, zeigen hier besonders gute Resultate: Sie kühlen die Haut und verengen mittelfristig die Kapillaren. Eine Creme mit Lichtschutzfaktor 50 schützt nicht nur gegen Sonnenbrand, sondern auch gegen vorzeitige Hautalterung und frühzeitige Falten.
Zum Kaschieren und Abdecken eignet sich Make-Up mit grünen Pigmenten besonders gut, da die Komplementärfarbe einen optischen Kontrast erzeugt. Augentropfen mit Tetryzolin können gerötete Stellen, wenn es schnell gehen muss, für kurze Zeit verschwinden lassen.
Medizin und Pflege aus Küche und Balkon
Couperose geplagte Haut verlangt besondere Pflege und spezielle Pflegeprodukte. Dies muss aber nicht unbedingt teuer sein. In der Küche oder auf der Fensterbank finden sich nützliche und preiswerte Hausmittel, um die roten Stellen im Gesicht erfolgreich zu behandeln.
- Aloe Vera: Wer eine Aloe Vera Pflanze besitzt, kann das entzündungshemmende Gel für eine regelmäßige Maske verwenden. Dafür einfach das Fruchtfleisch aus den Blättern der Pflanze herauslösen, auf das Gesicht auftragen und nach dem Antrocknen mit lauwarmen Wasser vorsichtig abspülen. Diese Behandlung hilft auch gut gegen trockene Haut.
- Apfelessig: Bio-Apfelessig bringt den pH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht und wirkt als natürliches Desinfektionsmittel. Zwei Teelöffel Essig mit acht Teelöffel abgekochtem Wasser vermischen, mit einem sauberen Wattebausch auf die Gesichtshaut auftragen und nach zehn Minuten wieder abwaschen.
- Tea-Time: Manche Teesorten enthalten Flavonoide, welche gefäßschützend sind und obendrein Schwellungen und dunkle Augenringe verschwinden lassen. Dafür einfach die Kompressen in gekühlten schwarzen Tee oder Kamillensud tauchen und 15 Minuten direkt auf die betroffenen Hautstellen legen.
- Curcuma und Grüner Tee: Grüner Tee bindet freie Radikale im Körper und kann die Haut daher beim Umgang mit UV Einstrahlung unterstützen. Curcuma wirkt ebenfalls antioxidierend und obendrein bleichend. Ein Teelöffel Bio-Curcumapulver in eine Tasse frisch aufgebrühten grünen Tee einrühren, in eine Eiswürfelform füllen und einfrieren. Einen Würfel morgens vorsichtig auf dem Gesicht verreiben.
Dauerhafte Hilfe gegen Couperose kann Entspannung und Ernährung bringen. Niemand muss wegen Couperose damit beginnen ein, Leben als freudloser Asket zu führen. Der Gedanke an schöne Haut und ein ebenmäßiges Antlitz kann aber ein guter Ansporn dafür sein, Ernährungsgewohnheiten ein bisschen umzustellen und auch sonst ein wenig auf das gesamte Wohlbefinden zu achten.