Die Kunst vom Räuchern: Anleitung und Information

Inhalt:

• Räuchern Anleitung zum Glück
• Mit dem Duft mitten ins Herz
• Die Individualität der Empfindungen
• Was Sie beim Räuchern beachten sollten
• Der Vorgang beim Räuchern: Anleitung und Arten
• Räuchern mit einem Räucherbuschen
• Räuchern mit Räucherkohle
• Welche Art der Räucherung ist die richtige?
• Ist Räuchern in der Schwangerschaft ein Problem?

Räuchern: Anleitung zum Glück aus aller Herren Länder

In vielen Regionen der Welt haben sich unterschiedliche Räucherkulturen entwickelt.

• Bekannt sind z. B. indinanische Bräuche und Kräuter, wie das Schwitzhüttenritual bei dem Artemisia ludoviciana (indianischer Beifuß) verräuchert wird.
• Wunderbare Düfte schenkt uns auch die alte griechische Räucherkunst, mit wohlriechendem Räucherwerk wie z. B. Thymiankraut, Mastix- und Cistrosenharz.
• Das alte Ägypten war eine Hochkultur auf diesem Gebiet und hat uns z. B. eine Anleitung und so wunderbare Rezepte wie die Kyphimischung überliefert, deren besonderer Zweck es war, Menschen aus den Sorgen des Alltages mit Hilfe des Rauches zu erheben, was bis heute mit einer abendlichen Kyphiräucherung gelingen kann.
• Mit wunderbaren Wohlgerüchen und einer Anleitung zum Glück beschenkt uns auch der arabische Raum.
• Das vielleicht wertvollste Weihrauchharz wird bis heute in den Anden geerntet.
• Indische Gewürze bereichern als besonderes Räucherwerk auch unsere Räucherschalen, man denke nur an Zimt, Nelken, Sandelholz und Narde.
• Und natürlich hat auch unser keltisch-germanischer Kulturraum eine wunderbare Räuchertradition hervorgebracht. Wacholder wird z. B. an manchen Orten Rauchholder genannt. Das Fichtenharz nannte man früher Waldweihrauch, das war vor der Zeit, als der Weihrauch (Olibanum) zu uns über die weiten, gefährlichen Handelswege, wie der Weihrauchstraße, Einzug erhielten.

Wirkung der Düfte - Mit dem Geruch mitten ins Herz

Egal mit welchen Räuchermitteln man sich beschäftigen möchte, ein paar Dinge sollten vorweg immer dringend beachtet werden! 

Räuchern ist nicht nur eine der ältesten Heilweisen, sondern auch eine mächtige. Das liegt daran, dass der Duft direkt über die Nase zu unserem Gehirn geleitet wird. Da trifft er auf unser limbisches System, was man, mal salopp gesprochen, als unsere Gefühlszentrale bezeichnen kann. Geruch ist etwas, was sehr individuell empfunden wird. Was mir als sehr gut und lecker erscheint, muss jemand anderer nicht so empfinden. Das liegt zum Teil auch daran, weil unser Gehirn gerne Düfte und Ereignisse unseres Lebens verbindet und abspeichert.

So kommt es, dass ein Duftstoff ganz unwillkürlich gute oder eben auch schlechte Erinnerungen in uns hervorholen kann. So kann ich also nicht beschließen, dass ich jetzt einen wunderbaren, weil mir selber so wohltuender Rauch für eine Gruppe von Menschen (Familie, Kollegen etc.) mache und diese damit auf jeden Fall zwangsbeglücken möchte. Es kann sein, dass trotz Befolgen einer guten Anleitung ein solches Ansinnen vollkommen daneben geht.

Die Wahrnehmung des Duftes - Individualität der Empfindungen

Immer wieder erlebe ich in Kursen, zu denen - was ich hier anmerken möchte - alle Teilnehmer/innen freiwillig kommen, dass ein Duft eine/n Teilnehmer/in aus der Erfahrung von Wohlbefinden der anderen ausschließt. Ich erinnere mich an eine Fichtenharzräucherung, von der alle Teilnehmer/innen begeistert waren, sie fühlten sich klar, gestärkt, ruhig, konzentriert, entspannt, sie atmeten tief, waren sehr bei sich. Nur eben eine Teilnehmerin war den Tränen nah und fand den Geruch ganz entsetzlich. Die Geschichte dazu war, dass Fichtenharz bei der Schlachtung von den häuslichen Schweinen verwendet wurde, was sie als Kind als sehr grausam und schrecklich erlebt hatte. Damit verband sie den Geruch und war so auch in einer ganz anderen Stimmung als die übrigen.

Eine andere mögliche Reaktion, die passieren kann, ist, dass sich ein vorhandenes Gefühl verstärkt. Handelt es sich z. B. um Fröhlichkeit, so sollte dies kein Problem bereiten, handelt es sich aber z. B. um Traurigkeit, so kann dies unter Umständen von einem Menschen als auch einer Gruppe als sehr belastend und schwierig empfunden werden, wenn alle nicht darauf eingestellt sind. Deswegen reicht es nicht, beim Räuchern Anleitung und Technik zu befolgen, sondern man sollte sich auch bewusst werden, dass verschiedene Düfte ihre ganz individuelle Wirkung auf einzelne zeigen können. 

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Was Sie beim Räuchern beachten sollten

Beim Räuchern ist es also sehr wichtig, dass alle Teilnehmer/innen informiert sind, was Duftstoffe bewirken können und dann frei sind, teilzunehmen oder zu gehen, wenn der Duft nicht passt. Jeder weiß selber am besten, was für ihn gut ist.

Auch die Dosis der Räucherware, was als Menge angenehm oder unangenehm ist, ist in einer Gruppe ein entscheidendes Kriterium. Wenn jemand sagt, es reicht ihm, dann wird die Räucherung beendet, auch dann, wenn die anderen noch gerne weitermachen würden. Diese Regel entfällt natürlich, wenn man alleine räuchert.

Auch in diesem Fall, werde ich oft gefragt: "Wie viel von dem Räuchermittel soll ich verräuchern? Wie lange lasse ich den Duft wirken?" Doch eine richtige Anleitung dazu gibt es nicht. Meine Antwort ist immer gleich: "So lange, wie es dir guttut." Sehr unterschiedlich ist, was und wie viel wir als angenehm, helfend und unterstützend erleben.

Eine weitere wichtige Frage ist: "Ist eine schwanger?" Es gibt viele Kräuter, die die Geburt beflügeln, aber während der Schwangerschaft gemieden werden sollten.

Der Vorgang beim Räuchern: Anleitung und Arten

Wie wird geräuchert? Hier eine kurze Anleitung dazu: 

1. Die mir liebste Art in Zimmern zu räuchern, ist über einem luftdurchlässigen Gefäß, in dem ein Teelicht steht, ein Sieb zu installieren und darauf das Pflanzengut langsam zu verglimmen. Auf diese Art wird das Räucherwerk nicht so heiß wie z. B. auf Räucherkohle und duftet dadurch besser. Harze kann man natürlich nicht auf das Sieb legen, da sie ja flüssig werden und dann ins Kerzenlicht tropfen. Man kann sich helfen, indem man in eine Kapsel von einem Teelicht die gewünschten Harze gibt und dies auf das Stövchen stellt. 
2. mit einem Räucherbuschen
3. mit Zunderpilzen oder auf getrockneten Königskerzenblättern
4. mit Räucherkohle, in der mit Sand gefüllten Räucherschale.
5. mit 100 % naturreinen Räucherstäbchen.

Räuchern mit einem Räucherbuschen

Hier die Anleitung für diese Technik: 

1. Räucherbuschen werden aus sehr gut getrockneten Pflanzenteilen unter Zuhilfenahme eines Baumwollnähfadens fest und eng zusammengebunden.
2. Der Buschen wir in einer Kerzenflamme angezündet und sofort wird die Flamme wieder ausgeblasen, sodass er nur glimmt.
3. Dann wird der Buschen langsam gewedelt, damit er gut durchglimmt. So kann man ihn über eine Tonschale legen und langsam weiter verräuchern lassen. Das verglimmte Pflanzenmaterial fällt in die Tonschale und verursacht weder Dreck noch Schäden. Gut eignen sich diese Buschen, um sie mit in die Natur zu nehmen (immer daran denken, eine Flasche mit Wasser mitzunehmen). Auch lassen sich damit besonders gut Menschen und Räume ab- und ausräuchern.
4. Ist die Räucherung beendet, so werden die Buschen so lange fest aufgestupft, bis sie gelöscht sind. Ist man besorgt, dass dies nicht reicht, kann man den glimmenden Bereich in Wasser tunken und dann wieder auf der Heizung trocknen, was ihm natürlich aber ein bisschen von seiner Qualität nimmt. Buschen sollten innerhalb eines Jahres verbraucht werden. 

Räuchern mit Räucherkohle

Und hier noch eine Anleitung zum Räuchern mit Räucherkohle:

• Eine kleine Tonschale wird mindestens bis zur Hälfte mit Sand gefüllt.
• Falls vorhanden wird ein kleines Drahtgitter aufgelegt, um die Asche später einfach abschütten zu können.
• Die Räucherkohle wird am besten in einer Kerzenflamme entzündet, sofort auf den Sand gelegt, und mit einer großen Vogelfeder (am besten selber gesammelt) wird ihr Luft zugefächelt. Dies geschieht draußen an der frischen Luft! Die Räucherkohle wird entweder weiter befächelt oder so lange stehen gelassen, bis sie ganz durchgeglüht ist. Sie ist dann weiß.
• Erst jetzt die Räucherschale an den Ort der Räucherung bringen, jetzt kann Räucherware aufgelegt werden. Wer schonender räuchern möchte, gibt erst etwas Sand auf die Kohle, bevor die Kräuter aufgelegt werden.

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Welche Art der Räucherung ist die richtige?

Welche Art des Räucherns Sie wofür anwenden, sehen Sie anhand der Beispiele.

• Zum Reinigen von Haus und Hof eignen sich Salbei und Beifuß.
• Um ein Sterbezimmer auszuräuchern, wird traditionell Wacholder genutzt.
• Als Geburtskräuter eigenen sich Beifuß und Eisenkraut.
• Zur Förderung von Klarheit und Konzentration dient besonders gut Fichtenharz.
• Zur Anregung der Lebendigkeit, zur Förderung der Kreativität eignet sich z. B. Lärchenharz.
• Um Gebete und Meditationen zu vertiefen, die Stille des Geistes zu fördern, eigenen sich u. a. Fichtenharz, Sandelholz, Weihrauch und Myrrhe.

Eine weihnachtliche Räuchermischung wird im nächsten Artikel von mir vorgestellt.

Autorin: Hilla Hatzfeld

Ist Räuchern in der Schwangerschaft ein Problem?

Generell kann gesagt werden, dass man beim Räuchern in der Schwangerschaft sehr vorsichtig sein sollte, da es verschiedene Kräuter gibt, die vorzeitige Wehen auslösen oder den Milchfluss beeinflussen. Zu vermeiden sind zum Beispiel Beifuß, Minzen und Salbei.